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Bad Kissingen
Die Magie des Sternenhimmels
Mattias Dier widmet sich der Astrofotografie. In Bildern ferner Galaxien, Nebeln und Sternhaufen findet er die Schönheit des Universums.
Die Freude an der Astrofotografie ist Matthias Dier ins Gesicht geschrieben.       -  Die Freude an der Astrofotografie ist Matthias Dier ins Gesicht geschrieben.
Foto: Marion Eckert | Die Freude an der Astrofotografie ist Matthias Dier ins Gesicht geschrieben.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 05.11.2024 17:16 Uhr

Der Blick in die Weiten des Universums fasziniert Matthias Dier seit Kindestagen. Schon als 10-Jähriger versuchte er, mit Fernglas und Sternenkarte ausgerüstet, aus der Dachluke im elterlichen Haus, Sternbilder am Himmel zu finden.

„Es ist wie Lesen lernen“, beschreibt er seine ersten Schritte. „Wenn man das längere Zeit gemacht hat, sieht man nur noch die Sternbilder.“

Mattias Dier hat seine alte Sternenkarte und das Fernglas aufgehoben. Als 10-Jähriger faszinierte ihn schon der Sternenhimmel.       -  Mattias Dier hat seine alte Sternenkarte und das Fernglas aufgehoben. Als 10-Jähriger faszinierte ihn schon der Sternenhimmel.
Foto: Marion Eckert | Mattias Dier hat seine alte Sternenkarte und das Fernglas aufgehoben. Als 10-Jähriger faszinierte ihn schon der Sternenhimmel.

Jahre vergingen, der Fokus lag beim Beruf und der Familie. Dann kam die Pandemie und Dier erinnerte sich an sein altes Hobby. 2020 begann er wieder in die Sterne zuschauen. Er schaffte sich moderne Teleskope und Computer-Programme an. Matthias Dier wollte nicht mehr nur Sternbilder und Planeten finden, sondern sie im Bild festhalten.

Lange Belichtungszeiten

Um ein klares Bild vom nächtlichen Himmel zu bekommen, sind Aufnahmen über mehrere Stunden notwendig. „In fünf Minuten Abständen werden Fotos gemacht, die später übereinandergelegt werden“, erklärt Dier mit einfachen Worten die komplexe Materie.

Über die entsprechende Software könne er im Vorfeld einstellen, was das Teleskop über Nacht zu tun habe. Er müsse nachts nicht neben dem Gerät sitzen und alle fünf Minuten auf den Auslöser drücken. „Es kann alles über eine Planung vorher eingestellt und gesteuert werden.“

Lernen mit Youtube

Die Einarbeitung in die Technik und Software habe er sich selbst beigebracht. „Ich habe viele Videos auf Youtube und im Internet geschaut. Immer noch lerne ich dazu.“ Das Lernen sei ein Vorantasten, wobei die Lernkurve steil nach oben zeige.

Die beste Zeit, um Aufnahmen vom Weltall einzufangen, seien die Monate von Oktober bis April. „Eine klare, eiskalte Winternacht bei Neumond ist ideal“, fasst es Dier zusammen. Über die Sternbilder, die mit bloßem Auge am Nachthimmel zu erkennen sind, ist Dier längst hinaus.

Auf dem großen Bildschirm lassen zeigt Matthias Dier seine Aufnahmen des Sternenhimmels.       -  Auf dem großen Bildschirm lassen zeigt Matthias Dier seine Aufnahmen des Sternenhimmels.
Foto: Marion Eckert | Auf dem großen Bildschirm lassen zeigt Matthias Dier seine Aufnahmen des Sternenhimmels.

„Mir geht es um Deep-Sky-Objekte. Das Unsichtbare sichtbar zu machen.“ Deep-Sky-Objekte (tiefer Himmel) wie Sternhaufen, Nebel und Galaxien befinden sich außerhalb des Sonnensystems .

Entdeckergeist ist sein Antreiber

Für Dier ist Astrofotografie eine Art Kunst. Er spricht von der Schönheit der Strukturen, Muster und Farben der Objekte im Weltall. „Das gibt mir Ruhe. Ich erfreue mich daran.“ Es stecke aber auch viel Entdeckergeist in ihm. „Wie tief komme ich hinein. Die Grenzen ausloten und noch weiter ins All schauen“, sei sein Antrieb.

Die Galaxie M81 im Sternbild des großen Wagens hat Matthias Dier  mit der Astrofotografie eingefangen.       -  Die Galaxie M81 im Sternbild des großen Wagens hat Matthias Dier  mit der Astrofotografie eingefangen.
Foto: Marion Eckert | Die Galaxie M81 im Sternbild des großen Wagens hat Matthias Dier mit der Astrofotografie eingefangen.

Nicht nur lange Belichtungszeiten seien notwendig, um immer mehr Details aus dem All einzufangen, entscheidend sei die automatische Nachführung der Kamera , die die Erdrotation ausgleiche. Ohne sie sei die Deep-Sky-Astrofotografie nicht möglich. „Durch die Technik wird das Hobby überhaupt erst machbar.“

Gibt es noch anders Leben im Weltall?

Der Blick ins Universum werfe aber nicht nur naturwissenschaftliche und technische Fragen auf, sondern auch philosophische und theologische.

Woher kommt das alles? Gibt es einen Schöpfer? Woher kam der Urknall? Kaum vorstellbar sei die Dimension der Unendlichkeit des Weltalls. Ob es noch anderes Leben im Weltall gibt, ähnlich dem auf der Erde?

„Man denkt automatisch darüber nach. Da muss es doch noch was geben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Wie könnten andere Lebensformen aussehen? Man wird ruhig und auch großzügiger beim Blick in den Himmel und nimmt sich selbst nicht so wichtig, der eigene Maßstab ist nicht der Einzige.“

 

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