Nach Malte Bohlen haben bereits Profi-Vereine ihre Fühler ausgestreckt. Kein Wunder, dass der Blondschopf mit 14 Treffern nicht nur der beste Torschütze war, sondern von den Trainern auch zum besten Spieler des hervorragend besetzten Master-Cups für U13-Mannschaften gewählt wurde.

Neben Abschluss-Qualitäten hat der Kapitän der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz auch Tempo und Technik im „Sportfolio“, erwies sich auf dem Spielfeld zudem als cleverer Stratege und Teamplayer – und führte mit diesen herausragenden Eigenschaften die Osthessen zum Turniersieg in Hammelburg mit einem 6:5-Erfolg im Achtmeterschießen über den OSC Rosenhöhe. 2:1 hatte der erste Gewinner des Bernd-Heinlein-Wanderpokals im Finale bereits geführt, um wenige Sekunden vor der Schlusssirene doch noch den Ausgleich zu kassieren.

"Wir sind die NLZ-Jäger"

Derart talentiert ist der ältere U13-Jahrgang der Fuldaer, dass die Mannschaft aktuell nur Testspiele gegen regional und überregional hochkarätige Gegner bestreitet. „In der Liga wären wir nicht gefordert, daher machen wir uns quasi unsere eigene Liga und sind dafür jedes Wochenende unterwegs. Das funktioniert, weil Spieler wie Eltern fußballverrückt sind“, sagt Trainer Burcak Senyürek. Sogar gegen Teams aus Nachwuchsleistungszentren werden regelmäßig Siege eingefahren. „Wir sind die NLZ-Jäger. Das ist unser Anspruch“, lacht Senyürek, in dessen Verein mittlerweile sogar Scouts im Nachwuchs eingesetzt werden.

Während die Fuldaer in der Gruppenphase alle vier Spiele für sich entschieden mit einem für sich sprechenden Torverhältnis von 13:1 und im Halbfinale dem 1. FC-TSG Königstein beim 5:1 nicht den Hauch einer Chance ließen, hatten die Offenbacher nach drei Siegen und einem 2:2-Remis gegen den KSV Baunatal in der Vorschlussrunde zu kämpfen beim mühevollen 2:1-Sieg über den FC Eintracht Bamberg .

„Wir wollen schönen Fußball spielen. Für uns steht aber nicht das Ergebnis, sondern die Entwicklung der Spieler im Vordergrund. Die Jungs sollen sich in jedem Spiel verbessern“, sagte Niko Opper, der die U13 des Offenbacher Sport-Clubs zusammen mit Ex-Profi Patrick Ochs trainiert – und zwar dreimal in der Woche. Der ehemalige Spieler der Frankfurter Eintracht fehlte allerdings urlaubsbedingt in Hammelburg. Das Duo kennt sich aus der gemeinsamen Zeit beim SC Hessen-Dreieich, als Opper Spieler und Ochs der sportliche Leiter der Männermannschaft war.

„Dort haben wir damals die E-Jugend übernommen, sind mit der Auflösung der Jugendabteilung aber mit der fast kompletten Mannschaft zum OSC Rosenhöhe gewechselt, weil wir hervorragende Gegebenheiten, aber auch ein familiäres Ambiente geboten bekamen“, erzählt der 32-Jährige, der in seiner Jugendzeit unter anderem das Trikot des SV Darmstadt 98 und von Bayer 04 Leverkusen trug. Am kommenden Wochenende zeigen die OSC-Jungs ihre Kunst bei einem Turnier in Düsseldorf. „Wir sind deutschlandweit unterwegs, waren auch schon in Berlin oder München. Daher ist es uns wichtig, dass auch die Eltern mitziehen, das ist die Voraussetzung.“

Bamberg-Coach lobt die Ausbildung in Hessen

Den hessischen Dreifach-Triumph perfekt machte der 1. FC-TSG Königstein mit dem 2:1-Erfolg gegen den FC Eintracht Bamberg im Spiel um den dritten Platz. Keine Überraschung für Eintracht-Coach Erik Wiegand, dessen Mannschaft mit der Halbfinal-Teilnahme das Turnier-Soll erfüllt hatte, und das mit einer negativen Tordifferenz.

„Die Nachwuchsarbeit in Hessen finde ich sehr interessant und die technische Ausbildung dort ist meines Erachtens sehr gut“, so Wiegand, in dessen in der Förderliga des BFV beheimatete Team auch eine Spielerin der Bayern-Auswahl vertreten ist. Kreativität wollte der junge Thüringer von seiner Mannschaft sehen und auch in der Halle die Philosophie im Spielaufbau. „Ansonsten soll solch ein Turnier für meine Spieler immer etwas Besonderes sein, gerade wenn es Bundesländer übergreifend ist.“

Die Lokalmatadoren der SG Langendorf hatten bei den Niederlagen gegen Baunatal (2:3), Königsstein (1:3), Kickers Würzburg (1:3) und vor allem beim 0:6 gegen den OSC Rosenhöhe, als dem Sohn von Patrick Ochs ein lupenreiner Hattrick gelang, ordentlich Lehrgeld bezahlt. Das erhoffte Erfolgserlebnis für den Bezirksoberligisten gab es mit dem 2:1-Sieg im Spiel um den neunten Platz gegen den JFV Hünfelder Land.

„Wie erwartet, waren wir von den meisten Mannschaften leistungsmäßig ein Stück weit entfernt. Aber gegen die Kickers und gegen Königsstein haben wir sehr gut gespielt, nur leider einige Top-Chancen vergeben. Bei uns spielen aber auch Jungs aus dem jüngeren U13-Jahrgang, was bei den Gegnern so gut wie nie der Fall war“, bilanzierte SG-Trainer und Mit-Organisator Florian Röthlein, für dessen Team Sebastian Hammerl, Jona Röthlein, Jannis Halboth und Elia Ziegler die Tore geschossen hatten.

Neben dem besten Spieler und Torschützen des Turniers bekam mit John Otieno vom SV Viktoria Aschaffenburg einen Pokal einen Sonderpreis als bester Torwart. Im Spiel um Platz 7 hatte sich die Viktoria dem TSV Großbardorf mit 0:2 geschlagen geben müssen. Platz 5 ging an den KSV Baunatal mit dem 2:1 über Kickers Würzburg .

Nicht nur die vielen Zuschauern hatten für eine gelungene Turnier-Premiere gesorgt. „Das Feedback war besser als erhofft. Mannschaften wie Fans waren gleichermaßen vom hohen Niveau und der Organisation beteiligt, daher wird es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben, und zwar bei der U13 unter der Federführung von Thorsten Ziegler (Egenhausen) und erstmals bei der U15, zu der ich dann stoße“, berichtet Florian Röthlein. Natürlich wieder mit Rundum-Bande, das ist Hammelburger Gesetz.

Die Ergebnisse vom U13-Mastercup in Hammelburg

Gruppe A

1. OSC Rosenhöhe 10:2 Tore 10 Punkte
2. 1. FC-TSG Königstein 9:4/9
3. KSV Baunatal 7:9/5
4. FC Würzburger Kickers 5:5/4
5. SG Langendorf 4:15/0

Gruppe B

1. SG Barockstadt Fulda-Lehnerz 13:1/12
2. FC Eintracht Bamberg 4:8/7
3. TSV Großbardorf 8:10/5
4. SV Viktoria Aschaffenburg 9:7/2
5. JFV Hünfelder Land 3:11/0

Plätze 5-8 (Zwischenrunde)

KSV Baunatal – SV Viktoria Aschaffenburg 3:0

FC Würzburger Kickers – TSV Großbardorf 1:0

Halbfinale

1. FC-TSG Königstein – SG Barockstadt Fulda-Lehnerz 1:5

OSC Rosenhöhe – FC Eintracht Bamberg 2:1

Spiel um Platz 9

SG Langendorf – JFV Hünfelder Land 3:1

Spiel um Platz 7

TSV Großbardorf – SV Viktoria Aschaffenburg 2:0

Spiel um Platz 5

FC Würzburger Kickers – KSV Baunatal 1:2

Spiel um Platz 3

1. FC-TSG Königstein – FC Eintracht Bamberg 3:0

Finale

SG Barockstadt Fulda-Lehnerz – OSC Rosenhöhe 6:5 n.E. (2:2)