Die jüngste Sitzung des Maßbacher Marktgemeinderates war gleich in dreifacher Hinsicht bemerkenswert: Der zurückgetretene Marktgemeinderat Dr. Diethard Dittmar bekam das gemeindliche Ehrenzeichen des Marktes samt einer Dankesurkunde und einem Präsent und sein Nachfolger Thomas Schweizer wurde vereidigt.
Jugendliche aus dem Ortsteil Volkershausen ersetzten einen Architekten und präsentierten ihr Projekt eines Multifunktionsplatzes. Dritter bemerkenswerter Punkt war die kurze Diskussion um die Stellungnahme des Marktes zum geplanten Bebauungsplan „Einzelhandel westlich der Meininger Straße“ samt Änderung des Flächennutzungsplans in Münnerstadt. Normalerweise werden solche Bebauungsplan-Änderungen im jeweiligen Nachbarort zur Kenntnis genommen und ohne Diskussion durchgewunken. Marktgemeinderat Achim Bie-ber (BBP) war vehement dagegen und stimmte mit Nein.
Goldenes Ehrenzeichen
40 Jahre lang war Diethard Diethard Dittmar (SPD) Mitglied des Marktgemeinderates, unter anderem war er auch fünf Jahre lang Zweiter Bürgermeister. Seine Verdienste hatte Bürgermeister Matthias Klement bereits in der vorletzten Sitzung des Gemeinderates ausführlich gewürdigt. Nun nannte er ihn anerkennend einen „Tausendsassa“. Da Dittmars Rücktritt etwas plötzlich gekommen war, konnte das Goldene Ehrenzeichen, mit dem seine Verdienste gewürdigt werden sollten, nicht schnell genug hergestellt werden. Deshalb wurde es nun überreicht. Zum Abschied gab es für Diethard Dittmar „Standing Ovations“, denen sich auch die zahlreichen Jugendlichen aus Volkershausen, die anwesend waren, anschlossen.
Nachfolgerin von Diethard Dittmar wäre seine Ehefrau Sabine Dittmar . Sie lehnte jedoch die Übernahme des Mandates ab, da sie als parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium in Berlin stark beschäftigt ist. Nächster auf der Liste der SPD ist der Vorsitzende des TSV Maßbach , Thomas Schweizer , der der Partei allerdings nicht angehört. Der Marktgemeinderat bestätigte einstimmig die Richtigkeit des Nachrück-Verfahrens. Schweizer nahm das Mandat an.Somit ist der Marktgemeinderat nun wieder komplett. Mitglied in der Gemeinschaftsversammlung ist nun Felix Neunhoeffer (SPD), Stellvertreter Thomas Schweizer . Dem Rechnungsprüfungsausschuss gehören als ordentliches Mitglied Felix Neunhoeffer und als sein Stellvertreter Thomas Schweizer an.
Jugendliche erarbeiteten die Pläne für eine Multifunktionsfläche
Ein gutes Dutzend Jugendliche aus dem Ortsteil Volkershausen war extra in die Sitzung gekommen, um ihre Kollegen Louis Engel und Lou Stanton zu unterstützen, die dem Marktgemeinderat einen Plan Zur Schaffung einer Multifunktionsfläche vorstellten. Die Jugendlichen hatten im Jahr 2019 bei der Aktion „digitale Jugendbeteiligung“ mitgemacht.
Dieses Pilotprojekt wurde allerdings durch die Corona-Pandemie stark gebremst und erst 2023 ging es, unterstützt durch den Dritten Bürgermeister Volker Röder, weiter. Die Jugendlichen erarbeiteten die Pläne für eine Multifunktionsfläche auf dem Spielplatz. Heute sei der Boden uneben, der Rasen oft zu hoch, der Platz bei Regen beinahe unbespielbar, der Ball fliegt in den nahe liegenden See oder in eine Hecke, die Tore sind kaputt, der Basketballplatz ist uneben, viele Autos parken dort und es besteht Verletzungsgefahr.
Die Jugendlichen wünschen sich unter anderem Tore aus Metall, langlebige Metallbanden, Basketballkörbe (der vorhandene könnte eventuell weiterbenutzt werden), Flutlicht-Strahler an den bestehenden Masken, eine Vorrichtung für ein Netz zum Tennis oder Volleyball Spielen.
Die Jugendlichen betonen, dass der Ort dadurch attraktiver für Familien wird, dass der Platz für viele Generationen nutzbar ist, dass er pflegeleicht wird, weil er weniger gemäht werden muss.
Der Bürgermeister und mehrere Mitglieder des Markgemeinderates lobten die Initiative der Jugendlichen ausdrücklich und forderten sie auf, weiterzumachen.
Schaffung eines größeren Einzelhandelszentrums
„Das wird uns grundsätzlich eher weniger betreffen. Wenn die Stadt Münnerstadt es so haben will…“, kommentierte Matthias Klement den geplanten Bebauungsplan „Einzelhandel westlich der Meininger Straße“ und die damit verbundenen Änderung des Flächennutzungsplans in Münnerstadt. Es geht dabei um die Schaffung eines größeren Einzelhandelszentrums. „Münnerstadt ist nicht so groß, dass es eine so große Ladenfläche braucht. Ich finde das für Münnerstadt massiv übertrieben, die Kaufkraft erhöht sich nicht“, meinte jedoch Achim Bieber . Er stimmte als einziger mit Nein.