
Bei der Waldbegehung mit den Försterinnen Ute Kerschbaum und Hannah Severin von der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön und Grabfeld konnte sich der Marktgemeinderat in den Waldabteilungen Röder, Pfingstaspe und Täubig ein aktuelles Bild vom Zustand des Gemeindewaldes machen.
Bei der anschließenden Sitzung im Maßbacher Feuerwehrhaus stellten die beiden Försterinnen den Jahresbetriebsplan für 2025 vor, der genehmigt wurde. Schließlich stimmten die Mitglieder des Gremiums auch den Holzpreisen für 2025 zu. Erfreulich für die Bürger: es gab keine Erhöhungen, die Preise bleiben stabil.
Zäune schützen junge Bäume
In der Abteilung Röder wurde ein etwa 55-jähriger Douglasien-Fichten-Bestand mit Beimischung einzelner verschiedener Laubholzarten und Großer Küstentanne besichtigt. Ein besonderes Augenmerk soll hier auf die Naturverjüngung der Küstentannen gelegt werden, indem sie durch Kleinzäune geschützt werden sollen.
Die Große Küstentanne kommt ursprünglich aus Amerika und gilt als klimastabile Baumart , die mit den künftigen Gegebenheiten gut zurechtkommt. Bei erfolgreicher Nachzucht der Tanne in Kleinzäunen sollen diese gemeindeeigenen Pflanzen zur Wiederaufforstung von geeigneten Borkenkäfer-Schadflächen an anderer Stelle dienen. An Ort und Stelle soll eine Vorausverjüngung des Bestandes vor Ort erfolgen.
Beim Gang durch die Abteilung Pfingstaspe ging es unter anderem um das Programm „Klima-angepasstes Waldmanagement“ (KWM), an dem die Gemeinde seit 2022 teilnimmt. Dazu gehört zum Beispiel die Anreicherung von Totholz . Das bedeutet, dass abgebrochene oder umgestürzte Bäume durchaus auch einmal liegengelassen werden.
Dies wurde in der Vergangenheit ohnehin schon so praktiziert. Verstärkt wird künftig darauf geachtet, dass auch bei der Brennholzaufarbeitung Totholz in den unterschiedlichsten Stadien liegen bleiben muss.
In einem ehemaligen Fichtenbestand mussten die letzten Fichten im vergangenen Sommer gefällt werden. Durch Vorbau und Wiederaufforstung ist eine vielseitige, junge Kultur entstanden, die erfreulicherweise durch überraschend viel Naturverjüngung, unter anderem Eiche, ergänzt wird, erläuterten die beiden Försterinnen den Mitgliedern des Marktgemeinderates.
Adventsgrün-Aktion geplant
Ganz allein wächst der neue Wald aber nicht. Schutz durch Wuchshüllen und Zaun sowie das Ausgrasen im Sommer sind notwendig. Im November ist wieder eine Adventsgrün-Aktion geplant, die Pflege der Kultur als Nebeneffekt hat.
Ein Eschen-Schwarzerlen-Bestand, der durch das Eschentriebsterben stark aufgelichtet und vergrast ist, soll durch Pflanzung von Flatterulmen ergänzt werden. So wird eine weitere interessante heimische Baumart in den Gemeindewald eingebracht, wie es heißt.
In der Abteilung Täubig mussten weitere Flächen wegen Käferbefalls gefällt werden. Hier wurde mit Eichen und Linden wieder aufgeforstet, bei vorherigem Zaunbau.
In der Sitzung im Feuerwehrhaus gaben Ute Kerschbaum und Hannah Severin einen Rückblick auf 2024. Die Borkenkäfer-Schäden sind weiterhin auf einem mittelhohen Niveau.
Die Wasserversorgung für die Bäume war im abgelaufenen Jahr sehr gut. Dafür waren aber gleichzeitig das Rücken des Holzes und der Holzverkauf sehr problematisch.
2025 sind die Pflege und die Durchforstung von insgesamt 30 Hektar Wald geplant, 1800 Festmeter Holz sollen eingeschlagen werden. In Poppenlauer ist eine Versammlung der Lehenrechtler geplant.
Die Holzpreise sollen stabil bleiben. Brennholz (Langholz hart, gerückt) kostet 70 Euro pro Festmeter. Abraumholz (hart) 20 Euro pro Ster, Abraumholz (weich) 15 Euro pro Ster, Abraumholz für Selbstwerber (stehendes Holz, hart) 15 Euro pro Ersteher und Abraumholz für Selbstwerber (stehendes Holz, weich) zehn Euro pro Ster. Dazu kommen jeweils sieben Prozent Mehrwertsteuer.
Der Jahresbetriebsplan und die Holzpreise wurden vom Marktgemeinderat einstimmig beschlossen.