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Maßbach
Vorläufiges Nein zu Hundezucht in Maßbach
Der Marktgemeinderat Maßbach befürchtet, dass der Lärmpegel für die Poppenlaurer zu hoch wird. Sie wollen erst mehr Informationen vom Bauherrn.
Der Gemeinderat Maßbach hat jetzt Plänen einer Hundezucht und Hundepension vorläufig eine Absage erteilt. Zu viele Fragen waren noch offen.       -  Der Gemeinderat Maßbach hat jetzt Plänen einer Hundezucht und Hundepension vorläufig eine Absage erteilt. Zu viele Fragen waren noch offen.
Foto: SymbolSebastian Gollnow, dpa | Der Gemeinderat Maßbach hat jetzt Plänen einer Hundezucht und Hundepension vorläufig eine Absage erteilt. Zu viele Fragen waren noch offen.
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 17.10.2024 02:42 Uhr

Mit einem Vor-Ort-Termin im evangelischen Kindergarten in der Dora-Müller-Straße im Ortsteil Maßbach begann die jüngste Sitzung des Marktgemeinderates. Die Mitglieder konnten sich davon überzeugen, dass die Sanierung und Erweiterung der Einrichtung gut voranschreitet. Weiter ging es um Baugebiete und eine Hundeschule.

Lagerhalle soll saniert und umgebaut werden

Vorläufig abgelehnt wurde einstimmig die Errichtung einer Hundezucht, Hundeschule und Übungsfläche samt Bau eines Einfamilienhauses auf einem Gelände im Außenbereich südwestlich von Poppenlauer . Der Bauherr will dazu eine bereits bestehende Lagerhalle umfassend sanieren und zum Wohnhaus umbauen.

Der Baubeschreibung des Antragstellers lasse sich nicht entnehmen, wie viele Hunde sich zukünftig auf dem Gelände aufhalten würden. Die geplanten „Dienstleistungen“ seien eine Hundeausbildung , Hundebetreuung, Hundepension und Hundezucht, hieß es. Es sei nicht genau definiert, wie viele Hunde dort dauerhaft leben und wie viele Hunde sich in der Pension aufhalten und dort nur vorübergehend eingebucht sind, hieß es.

Bell-Geräusche befürchtet

Das Gelände sei höher gelegen als der Ort. Vom Wind würden die Geräusche überwiegend in Richtung Poppenlauer abgestrahlt, da die Hauptwindrichtung aus Süd-Westen komme.

„Es ist also zu befürchten, dass die Bell-Geräusche der Hunde im Ort zu hören sein werden“, wurde ausdrücklich festgestellt. Deshalb sei mit einer immissionsschutzrechtlichen Beeinträchtigung zu rechnen.

Der Maßbacher Marktgemeinderat besichtigte die Baustelle des evangelischen Kindergartens im Ortsteil Maßbach. Er wird saniert und erweitert.       -  Der Maßbacher Marktgemeinderat besichtigte die Baustelle des evangelischen Kindergartens im Ortsteil Maßbach. Er wird saniert und erweitert.
Foto: Frank Mauer | Der Maßbacher Marktgemeinderat besichtigte die Baustelle des evangelischen Kindergartens im Ortsteil Maßbach. Er wird saniert und erweitert.

Erschließung nicht gesichert

Kritisiert wurde auch, dass das Grundstück nicht an die Entwässerung der Gemeinde angeschlossen ist, da es sich bisher um landwirtschaftliche Lagerhallen handelt. Deshalb sei die Erschließung nicht gesichert, so dass die Zustimmung nicht erteilt werden könne. Alternativ könne der Bauinteressent auf eigene Kosten einen Kanalanschluss herstellen.

Der nächstgelegene Anschluss sei 150 Meter entfernt. Die Erschließung sei dann über einen Erschließungsvertrag zu regeln. In der jetzigen Baubeschreibung gebe es jedoch keine näheren Informationen über die geplante Erschließung. Der Marktgemeinderat beschloss schließlich, „das gemeindliche Einvernehmen zu dem Vorbescheid aufgrund der zu erwartenden immissionsschutzrechtlichen Bedenken sowie der fehlenden Erschließung für das Außenbereichsvorhaben nicht in Aussicht zu stellen“.

Die Baugebiete „Auberg“ und „Gleichstadt“ im Ortsteil Poppenlauer sollen vergrößert werden, hatte der Marktgemeinderat im November 2022 beschlossen. Damals hieß es noch, dass ein sogenanntes beschleunigtes Verfahren angewandt werden solle, um Zeit zu sparen. Dieses darf aber nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts nicht mehr angewendet werden, da es gegen EU-Recht verstößt.

Deshalb hatte der Marktgemeinderat Mitte Januar 2024 beschlossen, das sogenannte Regelverfahren anzuwenden und alle bereits durchgeführten Verfahrensschritte erneut durchzuführen. Er setzte damit eine Empfehlung des Landratsamtes um.

Neue Bauplätze nötig

Bürgermeister Matthias Klement ( CSU ) teilte in der Sitzung mit, dass zahlreiche Anfragen von Bauinteressenten vorliegen. Die Gemeinde könne jedoch im gesamten Ortsteil keinerlei Bauplätze zur Verfügung stellen. Die noch unbebauten Privatgrundstücke in den vorhandenen Siedlungsgebieten von Poppenlauer würden, trotz wiederholter Anfragen durch die Marktgemeinde, von den Eigentümern nicht verkauft. Es gebe auch keine Grundstücke für eine Innenentwicklung oder leer stehende Gebäude, die reaktiviert werden könnten.

Deshalb sei zu befürchten, das Bauinteressenten in andere Ortschaften abwandern. Um dies zu verhindern, seien neue Bauplätze nötig. Der Marktgemeinderat stimmte einstimmig der Änderung und Ausweitung der beiden Bebauungspläne zu und billigte auch die deshalb notwendige Änderung des Flächennutzungsplans.

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