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Maßbach
Maßbach im Fokus: Firma will nach Gold graben
Die Kupfer Copper Germany GmbH will rund um Maßbach, Münnerstadt, Bad Kissingen sowie in Rhön-Grabfeld nach Bodenschätzen suchen. Bei Meiningen ist die Firma bereits fündig geworden.
Edelmetalle sind begehrt.       -  Edelmetalle sind begehrt.
Foto: simone_n /Adobe Stock | Edelmetalle sind begehrt.
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 13.12.2024 02:37 Uhr

Wird die etwa 30 Kilometer lange Lauer, die bei Stadtlauringen ihren Ursprung hat, unter anderem durch Maßbach , Poppenlauer und Münnerstadt fließt und dann bei Niederlauer in die Saale mündet, womöglich zum neuen Klondike? Der Goldrausch ab 1896 in dem kanadischen Fluss an der Grenze ist legendär. Wird in einigen Teilen der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld nach Bodenschätzen wie Kupfer , Blei, Zink, Silber, Gold, Zinn, Wolfram, Molybdän, Lithium, Vanadium, Kobalt oder Nickel gegraben?

Diese Frage stellt sich, nachdem auf der Tagesordnung des Marktgemeinderates Maßbach der Punkt „Information über den Antrag für die Neuerteilung der bergrechtlichen Erlaubnis 'Brend' zur Aufsuchung der bergfreien Bodenschätze “ stand.

Maßbach zum Teil betroffen

Die Verwaltung präsentierte eine Karte, die das betroffene Gebiet zeigt. Maßbach ist danach zum Teil betroffen, Poppenlauer ganz, ebenso Münnerstadt und Bad Kissingen. Der Nachbar-Landkreis Rhön-Grabfeld ist zu einem größeren Teil enthalten. Auch dort will die Kupfer Copper Germany GmbH nach Bodenschätzen suchen. Allerdings ist noch nichts entschieden und genehmigt. Sollte jeweils nach Erzen gegraben werden, sind vorher umfangreiche Untersuchungen nötig.

Zwischen 500 und 1000 Meter tief bohren

Die Verwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach war vom bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in München über diese Pläne in Kenntnis gesetzt worden. In dem Schreiben aus München heißt es unter anderem, dass über einen Zeitraum von fünf Jahren ab Erteilung der Genehmigung zwischen 500 und 1000 Meter tief gebohrt werden soll, um Kupfer und weitere Metalle im Zusammenhang mit dem Kupferschiefer nachzuweisen.

Wie geht’s weiter?

Einige Behörden, darunter die Landratsämter Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen, hatten bis 23. Oktober 2024 die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben. „Hierbei geht es um die Prüfung überwiegender entgegenstehender öffentlicher Interessen im gesamten Erlaubnisfeld gegen das Aufsuchungsvorhaben des Antragstellers“ und weiter „je nach Zuständigkeit wird um Stellungnahmen zu Belangen der Landesplanung, Raumordnung und Wirtschaftsförderung, der Bergaufsicht, des Gewässer- und Trinkwasserschutzes, der Hydrogeologie und Geologie des tieferen Untergrundes, Belangen des Landschaft-und Naturschutzes sowie des Gewässer-und Trinkwasserschutzes, des Baurechts und Denkmalschutzes gebeten“.

In Meiningen fündig geworden

Wie es nun weitergeht, ist noch offen. Die Kupfer Copper Germany GmbH ist aber fast in unmittelbarer Nachbarschaft, im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, bereits aktiv und auch fündig geworden. Sie hatte im Januar 2023 mit Bohrungen in Südthüringen begonnen. Bei einer Bohrung wurde das begehrte Metall nachgewiesen. Das berichtete der mitteldeutsche Rundfunk Thüringen Anfang Januar dieses Jahres.

Seit fast drei Jahren laufen dort die Untersuchungen auf dem 900 Quadratkilometer großen Projektgebiet „Löwenstern“. Hier hat das Unternehmen Kupfer Copper Germany mit Sitz in Düsseldorf die Erlaubnis erworben, nach Bodenschätzen zu suchen. Mehrere Millionen Euro wurden bereits investiert. Per Flugzeug, mit speziellen Mess-Lastwagen und zuletzt mit Bohrungen rund um Wasungen und Kaltennordheim haben die Experten intensiv gesucht.

In Irland untersucht

Erfolg hatten die Kupfer-Sucher nun in über 700 Metern Tiefe zwischen Dörrensolz und Stepfershausen (nahe Meiningen). Die Bohrkerne wurden in einem Speziallabor in Irland untersucht. Einschlüsse der sogenannten Kupfer-Silber-Mineralisation sind auch mit bloßem Auge sichtbar. Das macht das Projekt für das Unternehmen weiter interessant. Deswegen wird weiter gebohrt. Bis zu zehn Millionen Euro sollen erneut in das Projekt fließen. Mindestens vier weitere Bohrungen in der Region sind geplant. Diese sollen Aufschluss geben, ob sich der Abbau lohnen könnte.

Wenn Kupfer und andere wertvolle Metalle gefunden werden, dann lohnt sich der Abbau für die Firma. Alle Metalle, nach denen gesucht wird sind mehr oder weniger wertvoll, Gold und Silber sowieso. Kupfer wird dringend in der Elektroindustrie zum Beispiel für Kabel gebraucht. Lithium ist ein wichtiger Bestandteil von Akkus, egal ob für Smartphones oder für Elektroautos.

Genehmigungen erforderlich

Auf der Internetseite des Deutschen Naturschutzrings wird erläutert, wem gefundene Bodenschätze gehören: Das Bundesberggesetz (BBergG) unterscheidet zwischen bergfreien und grundeigenen Bodenschätzen sowie Grundeigentümer-Bodenschätzen. Grundeigene Bodenschätze sind unter anderem Dachschiefer, Feldspat oder Basaltlava. Zu den Grundeigentümerbodenschätzen zählen Sande und Kiese. Die grundeigenen Bodenschätze und Grundeigentümerbodenschätze sind Eigentum des Grundstückbesitzers.

Bergfreie Bodenschätze hingegen, zu denen unter anderem die meisten Erze, Metalle und fossile Brennstoffe zählen, sind dem Grundstückseigentum entzogen.

Zur Aufsuchung und Gewinnung bergfreier Bodenschätze sind staatliche Genehmigungen erforderlich. Wer einen bergfreien Bodenschatz gewinnen möchte, braucht zunächst eine staatliche Aufsuchungserlaubnis und einen Aufsuchungsbetriebsplan.

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