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Maßbach
Messtechnik aus Maßbach
Im östlichen Teil des Landkreises entstehen Geräte, die auf einen Tausendstel Millimeter genau messen. Gründer Ralf Hörmann erklärt, warum das Gestein Granit dabei so eine wichtige Rolle spielt.
Ein Mitarbeiter der Firma Buchert-Präzisionstechnik positioniert den Messtaster der T4HD – ein Gerät von Triebworx.       -  Ein Mitarbeiter der Firma Buchert-Präzisionstechnik positioniert den Messtaster der T4HD – ein Gerät von Triebworx.
Foto: Ronny Feil | Ein Mitarbeiter der Firma Buchert-Präzisionstechnik positioniert den Messtaster der T4HD – ein Gerät von Triebworx.
Ellen Mützel
 |  aktualisiert: 30.09.2024 15:25 Uhr

In der Industrie werden nicht selten Teile hergestellt, die auf den Mikrometer genau sein müssen. Ralf Hörmanns Firma Triebworx stellt in Handarbeit Messgeräte für diese Zwecke – passend zum Namen – in Maßbach her. Sie haben in metallverarbeitenden Betrieben weltweit ihren Einsatz zur Qualitätssicherung.

Dafür müssen die Geräte zehnmal genauer messen als die Toleranzvorgabe des Herstellers .

Triebworx' Geschäftsführer nennt ein Beispiel

Ein Beispiel: Ein Produzent stellt ein Stahlteil von 60 Millimeter her und hat eine Längentoleranz von einem hundertstel Millimeter. Das Messgerät sollte auf einen tausendstel Millimeter – also einen Mikrometer – messen können.

„Bei Rauheitsmessgrößen können wir sogar Auflösungen im Nanometerbereich erfassen. Das entspricht einem millionstel Millimeter und stellt heute so circa die beste Auflösung der taktilen Messung dar.“ Die Taktile Messung ist hier im Gegensatz zur optischen Messung ein Messverfahren, bei dem ein Taster die Oberflächen der Bauteile abfährt.

Fertigung und Entwicklung in Maßbach

Detailansicht einer Lagerring-Messung       -  Detailansicht einer Lagerring-Messung
Foto: Ralf Hörmann | Detailansicht einer Lagerring-Messung

Insgesamt fünf Personen kümmern sich bei Triebworx um Entwicklung und Fertigung der Geräte. Sie entwickeln die Elektronik, die benötigten Platinen kommen dafür aus Deutschland. Wie die Programmierung passiert alles um das Thema Maschinenbau vor Ort.

„Wir machen die Zeichnungen hier, geben sie an einen Fertiger und bauen dann die gelieferten Teile zusammen“, berichtet Hörmann. Dabei ist viel Feingefühl gefragt: „Bei uns gibt es viel zu justieren. Wenn man die Teile einfach nur zusammenbauen würde, würde das nicht funktionieren.“

Kein Ausbildungsberuf für die Arbeit

Einen speziellen Ausbildungsberuf für diese Arbeit gibt es nicht. „Das muss man am Objekt lernen – die Erfahrung macht es aus. Am nächsten ist die Ausbildung zum Uhrmacher dran.“ In nun drei Firmen im Bereich der Messtechnik hat Hörmann von Drehern, Fräsern und Elektrikern bis hin zu Ungelernten das Montieren und Justieren beigebracht.

Damit sich die Maßbacher Firma auf die Neuentwicklung und Fertigung konzentrieren kann, kümmert sich eine Vertriebsfirma für Messtechnik um die Kunden von Triebworx.

Namensherkunft von Hybridbenennung „Triebwork“

Die Marke Triebworx ist eine Weiterentwicklung der Hybridbenennung „Triebwork“. Diese Benennung entstand nach dem 2. Weltkrieg, als die US-Army die deutschen Düsentriebwerke entdeckte, die die Soldaten der Einfachheit halber „Triebworks“ aussprachen.

Weil Hörmann aus der Luft- und Raumfahrttechnik stammt und einen griffigen Namen suchte, hat er die Marke „Triebworx“ entwickelt.

Granit hat besondere Eigenschaften

T4HD mit Schwenktisch und Zentrumspanner beim Lagerring messen       -  T4HD mit Schwenktisch und Zentrumspanner beim Lagerring messen
Foto: Ralf Hörmann | T4HD mit Schwenktisch und Zentrumspanner beim Lagerring messen

Fast alle Teile für die Geräte kommen aus Deutschland. Ein sehr wichtiger Bestandteil der Messgeräte aber kommt aus Italien: Granit. „Granit ist die Basis für jedes dimensionelle Messgerät, weil er durch sein Alter in allen drei Dimensionen extrem stabil ist, das heißt, er verzieht sich nicht.“

Geräte messen vollautomatisch

Im Gegensatz zu anderen Maschinen messen die Geräte von Triebworx vollautomatisch: Das Gerät wird einmal eingestellt und misst dann computergesteuert immer genau gleich. Mit seinen Geräten falle Hörmanns Firma in eine Nische, in der es nur wenige Hersteller gibt.

„Wir wollen das obere Preissegment bedienen, vor allem da, wo viele scheitern: Da, wo es klein ist, wo man innen messen muss und es vollautomatisch ist.“ Dass dies anspruchsvoll ist, steht außer Frage. Bei solchen Messungen vermeidet der automatische Ablauf auch zuverlässig Bedienerfehler.

Kunden auf Geheimhaltung bedacht

Über die Kunden würde Hörmann gerne sprechen, aber viele sind auf Geheimhaltung bedacht. Was er sagen kann: „Unsere Kunden sind verteilt über Automotive, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt bis hin zur Wehrtechnik sowie viele von deren Zulieferern.“ 

 

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