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Einraffshof
Engstelle bei Schondra: Begradigung nach 30 Jahren
Ein Straßenstück am Anwesen Wolf bei Schondra stresst Autofahrer. Frühestens Ende 2024 wird sie beseitigt. Vorher wird eine wichtige Arbeit geleistet.
Die Staatsstraße 2431 zwischen Schondra und Einraffshof müsste seit Jahren auf Höhe des „Anwesens Wolf“ (rechts) erneuert und begradigt werden. Das Staatliche Bauamt Schweinfurt will das 2024 angehen.       -  Die Staatsstraße 2431 zwischen Schondra und Einraffshof müsste seit Jahren auf Höhe des „Anwesens Wolf“ (rechts) erneuert und begradigt werden. Das Staatliche Bauamt Schweinfurt will das 2024 angehen.
Foto: Steffen Standke | Die Staatsstraße 2431 zwischen Schondra und Einraffshof müsste seit Jahren auf Höhe des „Anwesens Wolf“ (rechts) erneuert und begradigt werden. Das Staatliche Bauamt Schweinfurt will das 2024 angehen.
Steffen Standke
 |  aktualisiert: 29.05.2024 17:05 Uhr

Karl Schneider , von 1979 bis 2002 Schondraer Bürgermeister, erinnert sich gut: Anfang der 1990er-Jahre entstand das Gewerbegebiet „Märzgrund“. Die Straße nach Schildeck wurde in heutiger Form ausgebaut. Was „vergessen“ wurde: ein wenige hundert Meter langer Teil der Staatsstraße 2431 zwischen Schondra und Einraffshof .

Vorbeifahren nur langsam möglich

Drei Jahrzehnte später liegt der Abschnitt immer noch da, verformt zu einer geflickschusterten Buckelpiste. Unübersichtlich ist die Strecke dazu, mündet sie doch am „ Anwesen Wolf“ in eine bei höherer Geschwindigkeit schwierig zu meisternde Kurve. Weswegen dort maximal Tempo 50 vorgeschrieben ist.

Bald aber soll die Engstelle beseitigt werden (wir berichteten). Das Staatliche Bauamt Schweinfurt plant „eine Realisierung der Maßnahme frühestens Ende 2024 und unter Berücksichtigung anderer laufender Maßnahmen (wie dem Ausbau am Hammelburger Berg)“. Auch müssten dafür ausreichend Haushaltsmittel zur Verfügung stehen.

Tragschicht wird wiederverwendet

„Der bestandsnahe Ausbau der Staatsstraße 2431 ist auf rund 400 Metern Länge geplant“, heißt es von Pressesprecherin Nina Harder weiter. Im Sinne des kostenbewussten Planens und Bauens strebe man zwischen Einraffshof und Schondra eine einseitige Verbreiterung der Straße und die Erhaltung der bestehenden Tragschicht an. Diese solle beim ressourcenschonenden Ausbau wiederverwendet werden.

Eine grundsätzliche Planung liegt im Staatlichen Bauamt vor. „Im nächsten Schritt werden hierzu die Details ausgearbeitet.“ Die Planung sehe nach jetzigem Stand vor, die Trassenführung der Fahrbahn anzupassen. Abschnittsweise wären hierfür entsprechende Einschnitte und Aufschüttungen erforderlich. Wenn die Detailplanung stehe, könne man auch eine Kostenschätzung abgeben.

Futterpflanze für seltene Schmetterlingsart

Offensichtlich wird die kurvige und schlecht einsehbare Straße am Anwesen Wolf also begradigt. Der für den Bau nötige Grunderwerb sei getätigt, so das Staatliche Bauamt .

Allerdings: Bevor der Ausbau der St 2431 beginnen kann, muss ein Problem aus dem Bereich Umwelt- und Artenschutz gelöst werden. Eine sogenannte „artenschutzrechtliche Kartierung“ hat laut Schweinfurter Behörde Vorkommen des Großen Wiesenknopfs ergeben. Dies sei die Futterpflanze des Wiesenknopf- Ameisenbläulings.

Damit geht das Bauamt zwischen Einraffshof und Schondra von der Existenz derselben streng geschützten Schmetterlingsart aus, die bereits – neben der auch unter strengem Naturschutz stehenden Haselmaus – den Ausbau des maroden Hammelburger Bergs (St 2790, ehemals B27) um viele Monate verzögert hat.

Zweimal Mähen zum Vergrämen

Bei Schondra wird nun ähnlich vorgegangen: Es erfolgen „insgesamt zwei Vergrämungsmahden im Abstand von einem Jahr. Dabei muss die erste Mahd jeweils im Mai erfolgen“, schreibt Nina Harder. Die Staatsstraße sei auf diesem Abschnitt mit rund 770 Fahrzeugen am Tag belastet.

Fehlender Kanalanschluss

Karl Schneider weiß übrigens noch, was vor drei Jahrzehnten den Ausbau der St 2431 auf dem Teilstück verhinderte: der fehlende Kanalanschluss des Anwesens Wolf ans Kanalsystem Richtung Einraffshof . Das sei eine schwierig zu lösende Aufgabe gewesen. Und die damals und später Verantwortlichen hätten wohl „eine Entscheidung weggedrückt“, so der 74-Jährige.

Mit dem jetzt noch sichtbaren Ergebnis. Bliebt zu hoffen, dass der geplante Ausbau der St 2431 nicht auch an „Kanalfragen“ scheitert.

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