Markus Ullrich wird Nachfolger von Benno Metz und damit ab November der neue Kreisbrandrat im Landkreis Bad Kissingen. Der 39-Jährige aus Zeitlofs war der einzige Kandidat beim Treffen, an dem 91 Vertreter der 107 Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis teilgenommen haben. Bei einer Gegenstimme erhielt Markus Ullrich einen überzeugenden Vertrauensbeweis und versprach, die neue Aufgabe mit vollem Engagement anzunehmen: „Meine Mission ist, mit Euch die Zukunft unserer Feuerwehren zu gestalten.“
Metz' Amtszeit endet am 25. November
Das Landratsamt hatte die 107 Freiwilligen Feuerwehren sowie die Werks-Feuerwehr von Paul und Co. (Wildflecken) und die Betriebs-Feuerwehr der Firma Hegler Plastik (Oerlenbach) nach Bad Bocklet eingeladen, die beide im Kreisfeuerwehrverband organisiert sind. Hintergrund war die Wahl des Nachfolgers für Kreisbrandrat Benno Metz , dessen Amtszeit zum 25. November zu Ende geht. Mit dem zeitlichen Vorlauf, so Landrat Thomas Bold , möchte man einen reibungslosen Übergang gewährleisten. Lob und Dank galt dem scheidenden Kreisbrandrat für die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen sowie für das überregionale Netzwerk, das Benno Metz in seiner 18-jährigen Amtszeit aufgebaut habe.
Grußworte kamen vom Bad Bockleter Bürgermeister Andreas Sandwall und von Innenstaatssekretär Sandro Kirchner . Letzterer sprach von 80.000 Fluthelfern im Einsatz gegen das süddeutsche Hochwasser Anfang Juni und von 23.000 Feuerwehrleuten, die in Bayern für die Sicherheit sorgten.
Respektvollen Umgang gepflegt
Benno Metz blickte in seinem Grußwort zurück auf seine Amtszeit seit 2006. Ihm sei stets die Verbesserung der Strukturen und der Ausstattung wichtig gewesen, sagte er. Er betonte, dass die Pflege der Kameradschaft ebenso wichtig sei wie der respektvolle Umgang miteinander und der Auftritt nach außen: „Wir werden positiv wahrgenommen.“ Er erklärte, dass er zum 31. Oktober zurücktreten werde und bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen mit den Worten: „Es war mir eine Ehre!“ Langanhaltender Applaus bestätigte die Wertschätzung für Benno Metz .
Vorschlagsrecht des Landrats
Landrat Thomas Bold hatte das Vorschlagsrecht für den neuen Kreisbrandrat und schlug Markus Ullrich vor. Jede Wehr hat eine Stimme, die schriftlich und geheim abgegeben werden muss, erklärte Oberregierungsrätin Nadine Schuon als Wahlleiterin. Ein Kandidat braucht mindestens 50 Prozent der Stimmen.
Das erreichte Markus Ullrich bei 90 abgegebenen Stimmen mit 89 Ja-Stimmen problemlos. Landrat Bold bewertete die Entscheidung als „überragendes Ergebnis mit Vorschusslorbeeren“, bestätigte seinem bisherigen Landkreis-Mitarbeiter „fachliches Rüstzeug und Kompetenz“.
Markus Ullrich versprach, die neuen Herausforderungen mit „voller Hingabe und Einsatzbereitschaft“ anzugehen. Nach der Bestätigung seiner Wahl durch die Regierung von Unterfranken möchte Ullrich bei einer digitalen Umfrage die Meinungen und Ideen der Wehren sammeln. Mit einem Kernteam sollen diese ausgewertet werden und sich in veränderten Strukturen der Kreisbrandinspektion wiederfinden.
Anlagenmechaniker und Rettungstaucher
Markus Ullrich ist 39 Jahre alt, lebt in seinem Heimatort Zeitlofs, ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Der sportliche Familienvater stellte sich nicht nur den Vertretern der Feuerwehren des Landkreises vor, sondern berichtete auch von seiner beruflichen Laufbahn.
Der gelernte Anlagenmechaniker für Heizungstechnik blickte auf seine Anfänge vor 26 Jahren in der Jugendfeuerwehr Zeitlofs zurück, die ihn letztlich 2008 als feuerwehrtechnischer Beamter zu einer unterfränkischen Berufsfeuerwehr führten. Es folgten Aus- und Fortbildungen, zum Beispiel zum Rettungstaucher und bei Führungslehrgängen.
Als Ausbilder gab er seine Erfahrungen aus komplexen Einsatzlagen an hauptberufliche und ehrenamtliche Kräfte weiter, unter anderem bei der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg als Atemschutzgeräteträger.
Nachwuchsarbeit und Frauen sollen gefördert werden
2021 ging es zurück an das Landratsamt Bad Kissingen , wo er für die Alarmierungsplanung sowie im technischen Brand- und Katastrophenschutz zuständig ist. Auch seine Tätigkeit bei der Feuerwehr Zeitlofs, deren Vorsitzender er ist, zeigen seine Verbundenheit mit dem Feuerwehrwesen.
Mit Blick auf die Zukunft möchte er den personellen Bestand der Wehren durch Nachwuchsarbeit und Förderung von Frauen sichern, denn Prognosen signalisieren ein Drittel weniger Hilfskräfte.
Daneben stehen optimale Rahmenbedingungen für die überörtliche Ausbildung sowie ein modernisiertes Atemschutzzentrum in Oberthulba auf Ullrichs Agenda. Dabei setzt er auf kooperativen wie auch auf situativen Führungsstil, wie er erklärte.
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