Ziel der Vorberatungen des Haushaltsentwurfes 2024 sei, möglichst Prioritäten für die verschiedenen Maßnahmen zu setzen.
Wie sich bald zeigte, war dies aber sehr schwierig, da immer wieder neue Anliegen an die Gemeinde herangetragen werden oder plötzlich dringend notwendige Maßnahmen auftreten, dies führten mehrere Schondraer Ratsmitglieder aus.
Denn das zentrale Thema der letzten Sitzung des Marktgemeinderates war die Vorberatung zum Haushaltsentwurf für 2024. Das Thema wurde, wie Bürgermeister Bernold Martin ( CSU ) betonte, auf Antrag des Gemeinderates auf die Tagesordnung gesetzt.
Einzelne Positionen des Vermögenshaushaltes diskutiert
Die Ratsmitglieder gingen mit Kämmerer Steffen Schneider die einzelnen Positionen des Vermögenshaushaltes anhand des Investitionsplanes durch.
So wünscht sich zum Beispiel die Feuerwehr Schondra einen Stellplatz für ihr viertes Fahrzeug, verbunden mit einer Waschhalle. An den Dächern von Sporthalle und Schule sind Schäden aufgetreten, die nach Aussage einer Dachdeckerfirma dringend behoben werden müssen und mit 150.000 Euro zu Buche schlagen.
Roman Jörg meinte dazu: „Da muss ein Architekt bei, sonst gibt das nur Flickschusterei!“ Von Jochen Henz ( FWG Schönderling) sollte bei einer Dachsanierung auch eine PV-Anlage berücksichtigt werden. Diskussionen gab es bei Straßenbaumaßnahmen.
Viele Sanierungen notwendig
So steht noch der Ausbau der Mühlstraße mit 530.000 Euro aus, überfällig sind in Schönderling die Birkenstraße und die Helmersbachstraße. An der Gemeindeverbindungsstraße Schondra-Schildeck müssen die Bankette saniert werden.
Der notwendige Neubau der Brücke in der Münchau ist mit 950.000 Euro veranschlagt. Wie Jochen Henz in seiner Funktion als Wasserwart ausführte, muss der Hochbehälter unterhalb des Kreßbergs dringend saniert werden. Zum Ausbau des schon vor Jahren neu erbohrten Brunnens teilte Bürgermeister Bernold Martin mit, dass er derzeit mit einem neuen Architekturbüro in Kontakt stehe, so dass bald mit der weiteren Planung zu rechnen sei.
Als Fazit der Vorberatung stellte Gemeinderat Sebastian Karollus erstaunt fest, „dass er sehr viel Neues erfahren habe“ und, etwas enttäuscht, „dass wir weiterhin hauptsächlich planen“.
Gewerbesteuer wird erhöht
Zum Thema „Anpassung des Gewerbesteuer-Hebesatzes“ stellte der Kämmerer dar, wie sich eine Anhebung von 380 auf 400 Prozent auf die Betriebe der Gemeinde auswirken würde. Nach der derzeitigen Situation würde sich für 23 Prozent der Betriebe, die elf Prozent des Gewerbesteueraufkommens tragen, eine Zusatzbelastung ergeben.
Alle anderen Betriebe hätten möglicherweise einen Steuervorteil. Gemeinderat Karollus befürchtete, dass eine Anhebung für die Gemeinde zu einem Standortnachteil führen würde.
Dagegen hielt Dritter Bürgermeister Jürgen Metz andere Faktoren, wie zum Beispiel den Grundstückspreis, für wesentlich entscheidender. Das Gremium beschloss einstimmig eine Anhebung auf 400 Prozent.
Prüfung der Jahresrechnungen
Anschließend gab der Kämmerer das Ergebnis der überörtlichen Prüfung der Jahresrechnungen von 2013 bis 2018 des Marktes bekannt. Die Einzelerinnerungen wurden vorgetragen und die zugehörigen Anregungen wurden vom Ratsgremium einstimmig übernommen.
Die Info über das Ergebnis der Jahresrechnung 2023 nahm der Gemeinderat zur Kenntnis. Bei einem Gesamtvolumen von 5.638.000 Euro war der Haushalt ausgeglichen. Dem Vermögenshaushalt wurden 443.000 Euro und den Rücklagen 693.000 Euro zugeführt.
