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Eltingshausen
Mario Wirth: Ein Autogramm von Mario Basler
Mario Wirth hat sehr erfolgreiche Jahre als Fußballer hinter sich. Der 44-Jährige war sogar 1997 beim DFB-Pokalspiel gegen Bayern München mit dabei.
Mario Wirth war auch schon Trainer beim FC 06 Bad Kissingen, will aber keine Mannschaft mehr trainieren.       -  Mario Wirth war auch schon Trainer beim FC 06 Bad Kissingen, will aber keine Mannschaft mehr trainieren.
Foto: Archiv/Hopf | Mario Wirth war auch schon Trainer beim FC 06 Bad Kissingen, will aber keine Mannschaft mehr trainieren.
Thomas Sturm
 |  aktualisiert: 26.08.2024 13:35 Uhr

Was für ein würdiger Abschluss des Steilpass-Interviews, das sich mit Mario Wirth in die Sommerpause verabschiedet. Der 44-Jährige zählt mit zur goldenen Waldberger Fußball-Generation, die damals den Sprung in den DFB-Pokal geschafft hat und sich mit dem großen FC Bayern München messen durfte. Auch wenn er selbst nicht spielte, bleibt das Match unvergessen für ihn. Der dreifache Familienvater hat mittlerweile seine Leidenschaft für den Tennissport entdeckt und gibt auch auf dem Court eine gute Figur ab. Stets freundlich, gut gelaunt und mit einem lockeren Spruch auf den Lippen ist Mario Wirth ein gern gesehener Gast, nicht nur beim Schafkopfen. Als Gründungsmitglied der lokalen Fußball-Expertenrunde ist er dem Sport weiter sehr eng verbunden.

Herr Wirth, wer hat Sie angespielt?

Mario Wirth: Mein ehemaliger Spielerkollege vom FC 05 Schweinfurt , Schafkopfpartner und langjähriger Kumpel Felix Füller.

Wie sieht Ihr Laufweg aus?

Angefangen mit Fußball habe ich bei meinem Heimatverein DJK Premich. Später bin ich zum FC 05 Schweinfurt gewechselt. Besondere Erfolge waren hier die U17-Meisterschaft in der Bayernliga Nord und das bayerische Finale gegen den FC Augsburg , das wir leider mit 1:2 verloren. In der U19 haben wir sogar den Aufstieg in die Regionalliga Süd geschafft. Daneben habe ich noch in verschiedenen Auswahlmannschaften gespielt. Besonders erinnere ich mich an ein Länderturnier in Ungarn, als ich mit Spielern wie Daniel Bierofka , Alexander Bugera oder Timo Rost in einem Team gespielt habe. Die Pokalübergabe nach dem Turnier hat damals übrigens die ungarische Stürmerlegende Ferenc Puskas gemacht. Als Herrenspieler hatte ich die Stationen DJK Waldberg, TSV Großbardorf , SG Sennfeld und zuletzt FC 06 Bad Kissingen . Unvergessen bleibt natürlich das DFB-Pokalspiel mit der DJK Waldberg gegen den FC Bayern München .

Sie waren Trainer beim FC 06 Bad Kissingen . Warum ist dieser Job nichts mehr für Sie?

Trainer zu sein, reicht heutzutage in vielen Fällen nicht mehr. Gerade im Amateurbereich ist die Trainertätigkeit oft ein Full-Time-Job. Hierfür habe ich aus beruflichen und familiären Gründen einfach keine Zeit mehr.

Sie spielen seit ein paar Jahren beim FC Eltingshausen Tennis und manchmal bei den Alten Herren Fußball. Warum ist Tennis gegenüber Fußball so angenehm?

Ich habe die Leidenschaft zum Tennissport noch während der aktiven Trainerzeit beim FC 06 Bad Kissingen für mich entdeckt und lieben gelernt. Der Unterschied zum Fußball besteht darin, dass man alleine auf dem Platz steht. Gerade diese Situation war ich als Fußballer so nicht gewohnt, da sich beim Fußball alles ums Team dreht. Beim Tennis gewinne oder verliere ich alleine den Punkt, Satz oder das Spiel. Ich bin also selbst verantwortlich für Sieg und Niederlage; das ist angenehm.

2022 haben Sie den Tschuggi-Muggi-Cup in Eltingshausen gewonnen, ein Tennis-Turnier mit Mannschafts- und Hobbyspielern. Wie sieht es mit der Titelverteidigung aus?

Mit dem Gewinn des Cups ist für mich natürlich ein Traum in Erfüllung gegangen. Diese Trophäe in den Händen zu halten, das war ein besonderer Moment für mich. Mit der Titelverteidigung wird es dieses Jahr sehr schwer, da unsere Cracks wie Sebastian Schübert oder Dominik Neugebauer wieder ins Turnier eingestiegen sind.

Sie haben 109 Fußball-Oberligaspiele absolviert. Können Sie sich an ein Spiel oder an einen Gegenspieler besonders erinnern?

Die Bayernligazeit in Großbardorf war natürlich überragend. Da haben damals noch die Bundesliga-Reserven vom 1. FC Nürnberg , SpVgg Greuther Fürth oder TSV 1860 München gespielt. Besonders in Erinnerung habe ich unseren 4:1-Heimerfolg gegen die Münchner Löwen, die damals mit mehreren namhaften Spielern wie Remo Meyer, der Schweizer Nationalspieler war, nach Großbardorf kamen. Auch das Duell mit dem später langjährigen Kapitän des FC Augsburg , Daniel Baier , war interessant. Er war damals mein direkter Gegenspieler, wurde aber ausgewechselt.

Wie war es, als junger Spieler gegen den großen FC Bayern München im Nürnberger Frankenstadion zu spielen? Sie waren ja immerhin im Kader der DJK Waldberg und haben alles hautnah miterlebt?

Bei diesem Spiel hautnah dabei gewesen zu sein, werde ich nie vergessen. Das war für den ganzen Verein, die Spieler mit ihren Familien, den Zuschauern im Stadion und für die ganze Region einzigartig und wird für die Ewigkeit in den Geschichtsbüchern des Vereins und des DFB-Pokals seinen Platz haben. Von der Busfahrt zum Stadion, über das Spiel und selbst bis zur Mannschaftsfeier im Hotel, war alles einfach sensationell.

Von welchem Bayern-Spieler würden Sie sich im Nachhinein ein Autogramm holen wollen?

Ich habe mir damals keine Autogramme geholt. Aber wenn, dann hätte ich mich vermutlich für Mario Basler entschieden. Die Diagonalpässe über 60 Meter waren schon Weltklasse.

Alle ihre ehemaligen Teamgefährten beschreiben Sie als äußerst positiven Menschen. Warum ist das so und wann können Sie sauer werden?

Das Leben ist doch schon stressig genug und man sprintet im Beruf oder im Privatleben von Termin zu Termin. Oft lebt man nur noch in einem mit diversen Farben markierten Terminkalender und die schönen Momente rauschen zu schnell an einem selbst vorbei. Wichtig ist, diese Momente mit der Familie und Freunden zu genießen und positiv zu denken. Sauer werde ich eigentlich nur bei Unpünktlichkeit und da grüße ich meine Kinder ganz besonders (lacht).

Zusammen mit Felix Füller haben Sie scheinbar interessante Diskoabende in Zahlbach verbracht. Es gab für Sie auch immer ein besonderes Getränk…

Die Abende im „Down Under“ waren schon sensationell und damals Treffpunkt meiner Generation. Ein Glas Jim Beam Cola durfte da nicht fehlen. Felix Füller oder Simon Leitner konnte man dort oft im Trainingsanzug des TSV Großbardorf antreffen und auch der ein oder andere spätere Bundesligaprofi versuchte sich auf der Tanzfläche.

An wen spielen Sie weiter?

Ich spiele an meinen langjährigen Freund Konstantin Papadopoulos weiter, muss an dieser Stelle aber noch die Experten der Kickbase-Runde grüßen, die es auch allesamt verdient gehabt hätten.

Der nächste Steilpass-Interviewpartner: Konstantin Papadopoulos.       -  Der nächste Steilpass-Interviewpartner: Konstantin Papadopoulos.
Foto: privat | Der nächste Steilpass-Interviewpartner: Konstantin Papadopoulos.
 
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