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Maria Bildhausen
Maria Bildhausen ist ein Denkmal von nationalem Rang
Das Kloster Maria Bildhausen ist ein besonderes Kleinod. Eine Akademie für Pflegeberufe, Soziales und Ehrenamt soll seine Zukunft sichern. Bei der Umsetzung soll der Bund mit Fördermitteln helfen.
Maria Bildhausens Gesamtleiter Rainer Waldvogel führte die Gäste durch das Klosterareal (von links: Rainer Waldvogel, Bürgermeister Michael Kastl, MdB Dorothee Bär, Landrat Thomas Bold, MdB Dr. Reinhard Brandl, Regionalmanagerin Cordula Kuhlmann und Denkmalreferent Friedrich Roskamp, hinten).Foto: Heike Beudert       -  Maria Bildhausens Gesamtleiter Rainer Waldvogel führte die Gäste durch das Klosterareal (von links: Rainer Waldvogel, Bürgermeister Michael Kastl, MdB Dorothee Bär, Landrat Thomas Bold, MdB Dr. Reinhard Brandl, Regionalmanagerin Cordula Kuhlmann und Denkmalreferent Friedrich Roskamp, hinten).Foto: Heike Beudert
| Maria Bildhausens Gesamtleiter Rainer Waldvogel führte die Gäste durch das Klosterareal (von links: Rainer Waldvogel, Bürgermeister Michael Kastl, MdB Dorothee Bär, Landrat Thomas Bold, MdB Dr.
Heike Beudert
 |  aktualisiert: 17.08.2022 06:00 Uhr

Rund 20 Millionen Euro könnten in den nächsten Jahren in Maria Bildhausen in die Bayerische Akademie für Pflegeberufe, Soziales und Ehrenamt investiert werden. Im Falle einer Unterstützung aus Bundesmitteln rücken das Projekt und die dazugehörige Restaurierung von zwei Klostergebäuden in greifbare Nähe. Am Montag kamen Vertreter des Dominikus-Ringeisenwerkes, der Kommunal- und Bundespolitik sowie der Denkmalbehörde zu einem Arbeitstreffen zusammen. Wesentliche Aufgabe sei es, jetzt die nötigen Fördermittel des Bundes auszuloten, um diese Investition stemmen zu können, so Landrat Thomas Bold . Der Gebietsreferent des Landesamtes für Denkmalpflege , Friedrich Roskamp, sieht diese Förderwürdigkeit als gegeben an. Bei der Klosteranlage in Maria Bildhausen handle es sich um ein Gebäude von nationaler Bedeutung, betonte er. Die angedachte Nutzung bezeichnete er als ideal.

Die beiden anwesenden Bundespolitiker, Staatsministerin Dorothee Bär ( CSU ), und ihr Parteikollege, der Haushaltsexperte Dr. Reinhard Brandl ( MdB , Ingoldstadt) sehen die Bedeutung der Anlage ähnlich wie der Denkmalpfleger. Mit der Einstufung als Denkmal von nationaler Bedeutung sei die erste Hürde genommen, Bundesfördermittel beantragen und erhalten zu können, so Reinhard Brandl . Solche Bundesmittel seien ein wichtiger Baustein des Vorhabens, erläuterte Landrat Bold.

Fördertöpfe suchen

Die Idee einer Akademie hält Dorothee Bär für das richtige, passende Konzept. "Wir haben hier eine tolle Substanz". Sie lobte die Passgenauigkeit des Projektes zum Gebäudebestand. Auch im Hinblick auf die Bemühungen, die Flächenversiegelung zu vermindern, sei diese Nutzung ein wichtiges Zeichen. Die Aufgabe sei es nun, im Förderdickicht die einzelnen Fördertöpfe auszuloten, so die Bundesabgeordnete. Dies solle zeitnah geschehen, also noch vor der neuen Legislaturperiode, kündigte die Abgeordnete an.

Landrat Thomas Bold erklärte, dass ein Konzept für eine solche Akademie seit 2017, damals noch in Absprache mit Barbara Stamm ( Landtagspräsidentin a.D.), entwickelt wurde. Mit im Boot sei die Stadt Münnerstadt. Diese müsse zum Beispiel die entsprechenden Förderanträge stellen, weil die Klosteranlage im Stadtgebiet liegt. Thomas Bold geht davon aus, dass ebenso staatliche Mittel über die Stadtsanierung fließen können.

Laut Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl passt die Akademie in den Zielkorridor, den sich Münnerstadt für die Zukunft gesteckt habe. Dieser fuße auf drei Säulen: Bildung, Soziales und Nachhaltigkeit. In diesem Zusammenspiel sei die Akademie eine wichtige Einrichtung. Er hob die Nähe zum Berufsbildungszentrum hervor; hier wird unter anderem der Nachwuchs für die Heilerziehungspflege ausgebildet. Finanziell könnte Münnerstadt sich ein solches Projekt aufgrund seiner angespannten Lage nicht leisten. "Wir brauchen Partner". Aber die Stadt könne Ideen einbringen, meinte Kastl.

Unterstrichen wurde der Bedarf für eine Bayerische Akademie für Pflegeberufe, Soziales und Ehrenamt. Denn solche Einrichtungen gebe es bislang kaum. Das Projekt sei ein Meilenstein für die Stadt- und Regionalentwicklung, hieß es. Für den Denkmalpfleger Friedrich Roskamp ist die Akademie ein ideales Bindeglied zwischen der zisterziensischen Vergangenheit des Klosters und der neuen Bildungseinrichtung.

Rainer Waldvogel, der Gesamtleiter im Kloster Maria Bildhausen , sprach vom Leuchtturmcharakter, den die Akademie einmal haben werde. Mitarbeiter und Bewohner in Maria Bildhausen würden sich über das neue Leben im Klosterareal freuen.

Übernachtungs- und Tagungstrakt

Zwei große Gebäudetrakte sind für die Akademie vorgesehen, erläuterte Rainer Waldvogel. Im Haus Maria, dem ehemaligen Schwesterntrakt, werden die Zimmer für die Tagungsgäste liegen. Während der Westteil des historischen Gebäudes bereits vor einigen Jahren für rund acht Millionen Euro saniert wurde, steht die Instandsetzung des Ostflügels im Zuge der Projektumsetzung noch aus. Die Versammlungsräume sollen im ehemaligen Wirtschaftstrakt des Klosters, im Haus St. Bernhard, eingerichtet werden. Bei ihrem Treffen besichtigte die Delegation beide Häuser und zeigte sich beeindruckt vom Ambiente der Klosteranlage.

Die ehemalige Brauerei könnte ein Aufenthaltsbereich werden. Daran anschließend sollten nach Vorstellung von Rainer Waldvogel Studio-Appartements entstehen, damit Gäste der Akademie mit pflegebedürftigen Angehörigen anreisen können. In Maria Bildhausen gebe es das nötige Know How, um die Pflege zu übernehmen, so Rainer Waldvogel.

Trägerschaft noch offen

Rund zwei Jahre rechnen die Verantwortlichen für die Planungs- und weitere drei bis vier Jahre für die Bauzeit. In kleinerem Umfang soll die Arbeit der Akademie schon früher anlaufen. Die bereits existierende Klosterakademie soll in der neuen Einrichtung aufgehen. Ungeklärt ist noch, wer einmal die Trägerschaft übernehmen wird. "Da sind wir in der Findung", betonte Landrat Thomas Bold auf Nachfrage dieser Zeitung.

 
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