(ikr) 23 Jahre lang machte die Carl von Heß'sche Sozialstiftung Manfred Körbers berufliches Leben aus. Seit fünf Jahren ist er dort Vorsitzender des Stiftungsrats. Ende Februar 2010 geht der dann 63-Jährige in Ruhestand. Zurzeit arbeitet der Verwaltungsdirektor seinen Nachfolger Marco Schäfer ein, denn schließlich ist die Arbeit in den drei kreiseigenen Pflegeheimen in Bad Brückenau, Hammelburg und Münnerstadt intensiv und erfordert umfangreiche Kenntnisse.
Als Baron Carl von Heß 1872 starb, hatte er in seinem Testament festgelegt, dass sein Vermögen von 288 000 Gulden wohltätigen Zwecken zufließen sollte. Er setzte fest, man möge ein Distrikts-Kranken- und Pfründnerspital in Hammelburg gründen, das vom Verwaltungsrat des vormaligen Bezirks Hammelburg verwaltet werden sollte.
Seit der Gebietsreform im Jahr 1972 ist der Landkreis Bad Kissingen der Verwalter des Stiftungsvermögens. Zu dem Zeitpunkt hatte Körber schon die Inspektoren-Laufbahn bei der Stadt Hammelburg hinter sich und war 1968 in die Dienste des einstigen Kreises Hammelburg eingetreten, wo er in der Sozialhilfeverwaltung begann. Neun Jahre war er später Kämmerer des damals noch relativ jungen Landkreises Bad Kissingen, bevor man ihn 1986 wieder nach Hammelburg berief.
Die Heß'sche Sozialstiftung brauchte damals einen neuen Leiter für die kreiseigenen Sozialeinrichtungen, zu denen auch das Hammelburger Krankenhaus und das Dr. Maria Probst Altenheim gehörten. Zum 1. Januar 2004 wurde das Krankenhaus jedoch an die Rhön Klinikum AG verkauft. 2003 waren dann noch zwei weitere Seniorenheime in Bad Brückenau (Haus Waldenfels) und in Münnerstadt (St. Elisabeth) in die Stiftung integriert worden. Und was viele nicht wissen: Die Sozialstiftung ist durch ihre Beteiligung an der Krankenhaus Hammelburg GmbH auch Mitgesellschafter der St.-Elisabeth-Krankenhaus GmbH, sprich des Rhön-Klinikums.
Sechs Landräten und über 300 Kreisräten habe er in all den Jahren gedient, sagt Körber nicht ohne Stolz. Nach 46 Berufsjahren geht er offenbar mit einem weinenden und einem lachenden Auge in den Ruhestand: Er freue sich mehr Zeit zu haben, seiner Jagdleidenschaft frönen zu können und „das Leben zu genießen“. Aber es klingt auch Wehmut durch, wenn er bezüglich seines Ruhestands anmerkt: „Was andere geschafft haben, werde wohl auch ich schaffen.“
Derzeit arbeitet Körber seinen Nachfolger Marco Schäfer ein. Der 33-Jährige gebürtige Hammelburger, der in Untererthal aufwuchs, ist im Landkreis kein Unbekannter mehr. Von 2002 bis 2004 war er schon einmal Leiter der Finanzbuchhaltung in der Carl von Heß'schen Sozialstiftung. In der späteren Krankenhaus Hammelburg GmbH war er bis 2005 Prokurist, bevor er zum 1. Januar 2006 im St. Josef Krankenhaus in Schweinfurt die Leitung der Finanzbuchhaltung übernahm. Zum 1. März 2010 wird er jetzt wieder bei der Heß'schen Sozialverwaltung einsteigen, diesmal als Verwaltungsdirektor.
