Relativ überraschend ist am 30. April Manfred Kaiser gestorben. Der Bad Brückenauer wurde 78 Jahre alt. Der als Nachkriegskind am 22. September 1945 geborene Kaiser hat das Rhönstädtchen geprägt - als Stadtrat, bei der Feuerwehr , als Mitarbeiter der Stadtwerke , als Mitglied der Tätsch'r. Beständigkeit prägte sein Leben.
52 Jahre war Kaiser mit seiner Irmtrud verheiratet. Erstmal getroffen hatte sich beide 1969 in einem Ärzte-Haushalt in der Ernst-Putz-Straße. Die Schondraerin machte dort den Haushalt; Kaiser wurde als gelernter Installateur zu einem Leitungsschaden gerufen. Danach sahen sich die jungen Leute öfter auf der Tanzfläche, beim „Scheurich" im Rhönhotel in Oberleichtersbach und in der Aspenmühle bei Unterleichtersbach.
Drei Kinder und und eine Enkelin
1972 wurde geheiratet und im selben Jahr in das Haus eingezogen, dass sich beide ab 1971 in der Heppengasse bauten. Ab 1977 kamen in schöner Regelmäßigkeit die Kinder Steffen, Andre und Tanja zur Welt.
„Für seine Kinder hat er alles getan", erinnert sich Irmtrud Kaiser an ihren Mann. Die einzige Enkelin Isabella sei „sein Herzblatt" gewesen. Am Samstag hatte Manfred Kaiser noch auf dem heimischen Anwesen eine Mauer gesetzt, ehe es ihm plötzlich schlecht ging.
30 Jahre für CSU im Bad Brückenauer Stadtrat
Einen Großteil seines Lebens widmete der Verstorbene auch der Feuerwehr . „Mehr als drei Jahrzehnte, bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst aus Altersgründen im Jahr 2005, hat Manfred Kaiser hunderte Einsätze und ehrenamtliche Stunden für die Feuerwehr und Sicherheit der Stadt Bad Brückenau geleistet", heißt es von dort. 1974 sei er eingetreten, stieg sechs Jahre später zum Gruppenführer und Ausbilder der 5. Löschgruppe auf. Auch aus dem Vorstand sei er nicht wegzudenken gewesen.
1990 startete Kaiser, seit 1975 Mitglied der CSU, auch eine Karriere im Stadtrat. Für die Christsozialen saß er 30 Jahre - bis zu seinem Ausscheiden im April 2020 in dem Gremium. Manfred Kaiser war einer, der manchmal hitzige Diskussionen auf den Punkt zurückbringen konnte.
Leidenschaftlich für Feuerwehr eingesetzt
Natürlich setzte er sich auch im Stadtrat als Feuerwehrreferent leidenschaftlich für die städtische Wehr ein. „Seinem Durchhaltevermögen und nicht nachlassenden Engagement, besonders bei über Jahre anhaltenten Finanzierungsverhandlungen, haben einen großen Anteil bei vergangenen Projekten beigetragen", heißt es von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Brückenau. So wurden auch dank ihm die Neubauten der Gerätehäuser Wernarz und Römershag sowie des Volkerser Feierwehrhauses und die Beschaffung von Einsatzfahrzeugen und Geräten vorangetrieben.
Seit 1968 arbeitete Kaiser als Installateur bei den Stadtwerken - 40 Jahre lang. Auch beim Traditionsverein der Tätsch'r engagierte er sich lange, war dort Ehrenrat. Bis 2014 betrieb er auch eine kleine Landwirtschaft mit fünf, sechs Kühen und Wiesen an der Oberen Höh' und dem Schafberg.
Goldene Ehrennadel und Ehrenring von der Stadt
Am 16. September erhielt Manfred Kaiser die kommunale Dankurkunde. Nach dem Ausscheiden aus dem Stadtrat hat Herr Kaiser verlieh ihm die Stadt für langjährigen Verdienste im Stadtrat die Ehrennadel in Gold und am 3. Juli 2021 den Goldenen Ehrenring.
Das Engagement ihres Mannes machte Irmtrud Kaiser einerseits stolz; andererseits ärgerte es sie etwas, weil er oft nicht daheim war. Sie selbst half aber auch viel bei Feuerwehrfesten und ähnlichem mit, verwirklichte sich trotzdem beruflich im Servicebereich. Manfred Kaiser wird am 15. Mai beigesetzt.