Der Verlag der Main-Post gehört zu den verlässlichsten Förderern des Kissinger Sommers. Das Unternehmen will das Festival auch in Zukunft „nach Kräften unterstützen“.
Beim Empfang nach Nordic Pulse, dem Konzert des Baltic Sea Philharmonic unter der Leitung von Kristjan Järvi am Samstagabend im Regentenbau, tat sich Geschäftsführer David Brandstätter mit dem Bekenntnis zur Unterstützung des Festivals besonders leicht. „Großartig“ sei der Abend gewesen, sagte er da und meinte nicht nur den Anteil, den die Kunst daran hatte.
Weltpremiere
Schon der Spannungsbogen der Musik an diesem Abend sei eindrucksvoll gewesen. Bei Gediminas Gelgotas Konzert für Violine und Orchester habe das Publikum eine Weltpremiere erlebt. Und der junge Geiger David Nebel habe als Solist jene Erwartungen eingelöst, die die Neue Zürcher Zeitung schon vor Jahren in das „Wunderkind mit Zukunftsperspektive“ gesetzt habe.
„Entwurf für Europa“
Über einen künstlerisch gelungenen Abend hinaus gehoben hat aus Brandstätters Sicht das Konzert aber das Projekt Baltic Sea Philharmonic, dessen junge Musiker aus allen Ländern rund um die Ostsee zusammenkommen. In einer Zeit mit Tendenzen zu nationaler Abkopplung sei das „ein Entwurf für Europa“, ein Brückenschlag, „ein kultureller Gegenentwurf zu Abgrenzung“.
Dirigent Kristjan Järvi griff Brandstätters Worte begeistert auf. Unter dem Jubel der jungen Musiker freute er sich, an das Orchester, die Vertreter der Stadt, des Festivals und dessen Unterstützer gerichtet, über „das unglaublich integrierte, wundervolle, friedliche Europa“, das sich in ihnen ausdrücke.
Auf hohem Niveau angesiedelt
Tilman Schlömp, der Intendant des Kissinger Sommers dankte nicht nur für einen „großartigen Abend“, sondern würdigte den Verlag der Main-Post zudem für seine bereits viele Jahre währende Unterstützung des Festivals. Zweiter Bürgermeister Toni Schick hatte zuvor bereits ebenfalls die Bedeutung von Menschen und Institutionen herausgestellt, die den Kissinger Sommer lieben und ihn fördern. Bei Intendant Tilman Schlömp, so Schick weiter, wisse die Stadt den Kissinger Sommer „auf ganz hohem Niveau angesiedelt“.
Nicht nur Ersatz für den Weißen Saal
In den Lobreigen einbezogen wurde mehrfach auch der Grüne Saal. Der ist zwar optisch weithin bekannt, weil sein Bild früher regelmäßig Programmhefte und Werbemittel für den Kissinger Sommer zierte. Für Gelegenheiten wie die am Samstagabend hat man ihn früher aber kaum genutzt. Er entpuppte sich als angemessenes Ambiente für einen Empfang und war alles andere als bloß Ersatz für den empfangerprobten Weißen Saal.