Auf dem Marktplatz, rund um das Rathaus und in der Veit-Stoß-Straße gab es den "normalen" städtischen Ostermarkt. Der 20. Mürschter Trödelmarkt bot "Schnäppchen und Antikes" rund um die Klosterkirche, auf dem Stenayer Platz und in der Finsteren Gasse. In der Alten Aula drängten sich die Besucher beim Ostereiermarkt. Im Rot-Kreuz-Haus fand der Osterbasar des Roten Kreuzes statt. Die Geschäfte luden zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Und nicht zu vergessen der Auto-Frühling der Autohändler auf dem Anger.
Auf dem Parkplatz am Oberen Tour standen Autos mit NES-, HAB-, BRK-, HAS-, BA-, SW-, M-, FU- und KT- Kennzeichen - Besucher, Marktbeschicker und Trödelmarkt-Anbieter. Letztere kamen nicht nur aus Münnerstadt und der Umgebung.
Ein Anbieter war aus Hassfurt gekommen. Bei ihm gab es "echte Sammler-Schallplatten". Bernhard Schmidt und seine Frau Maria aus Stadtlauringen sind ganz begeistert von den Flohmärkten in Münnerstadt . Sie kommen seit ungefähr 15 Jahren hierher. Sie schätze "den guten Zulauf der Bevölkerung und dass es hier keine Hektik gibt". Ihr besonderes Lob galt Flohmarkt-Organisator Peter Braun: "Der Peter ist ein prima Mensch."
Die beiden boten nicht nur Gläser und Porzellan an. Bei ihnen gab es zum Beispiel auch Tomaten-Setzlinge. "Die hat meine Frau selber gezüchtet", erklärte Bernhard Schmidt . Schon seit Jahren immer an derselben Stelle steht Thorsten Rathjen - er verkauft nur Bücher.
Manchen Flohmarkthändlern wurde es recht schnell kalt, besonders, wenn ihr Stand im Schatten lag. Aber sie hatten vorgesorgt und für alle Fälle Decken oder heißen Tee mitgebracht.
Herr über den Flohmarkt ist seit 1999 Peter Braun. Die Zahl der Aussteller blieb wie immer sein gut gehütetes Geheimnis. Aber er verriet immerhin, dass er acht Absagen wegen Krankheit bekommen hatte. "Ich lege ganz besonderen Wert auf die Qualität der Aussteller ", sagt er und erwähnte, dass einige auch aus Göttingen und Ilmenau gekommen seien. Er freute sich besonders über die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und darüber, dass die Flohmarkt-Straßen und -Gassen von der Stadt noch extra gekehrt worden waren. "Der Ostermarkt hat für mich Priorität, da beginnt das Flohmarkt-Jahr wieder und man trifft Freunde, die man einige Zeit nicht gesehen hat", sagte Braun.
Eine besondere Attraktion war auch in diesem Jahr der Ostereier-Markt in der Alten Aula. Die Ostereier gingen fast unter bei dem vielfältigen Angebot an Kunsthandwerk, dass es dort gab. Christa Haagen aus Coburg stellte ihre in verschiedenen Techniken handgefertigten Ostereier aus. Gleich daneben fand sich der Stand von Leopold Marschner aus Dittelbrunn. Er bearbeitet Eier zum Teil mit Werkzeugen aus der Dentaltechnik und verziert sie mittels alter Schreibfedern mit Lacktusche oder Flüssiggold.
Straußen-, Schwanen-, Rebhuhn-, Fasanen-, Enten-, Puten-, Gänse- und Hühnereier - alles wird zu Kunstwerken in Eiform. Schon das Rohmaterial ist relativ teuer. Bis zu seiner Rente war Marschner in Schweinfurt Direktor bei SKF und sein Hobby Ausgleich für die stressige Arbeit.
Auf dem Ostermarkt rund um das Rathaus wurden einige Händler vermisst, die sonst immer kommen. Aber es gab trotzdem ein vielfältiges Angebot von Küchengeräten über Thermofenster bis hin zu Gürteln und Hüten. An einer Ecke hatte sich Klaus Emmerling mit seiner Drehorgel postiert. Der Inhalt seiner Sammelbüchse geht ans Rote Kreuz zwecks Finanzierung einer speziellen Trage für stark übergewichtige Patienten.
Helmut Petsch und Roland Dömling warben für eine Blumenwiesenpatenschaft "für alle, die auch etwas für die Bienen und die Artenvielfalt tun möchten und selbst keine Möglichkeit dazu haben".
Nicht zu vergessen: dieses Jahr war während des Ostermarktes auch auf dem Anger etwas geboten. Im Rahmen eines "Auto-Frühlings" präsentierten mehrere auswärtige Autohändler Autos und Motorräder. Die Veranstaltung mag noch etwas ausbaufähig sein, doch ein guter Anfang war gemacht. Es würde den Ostermarkt sicher aufwerten, wenn es diese Schau auch in den nächsten Jahren gäbe.
