Mit zwei verschiedenen Themen rund ums Marktgeschehen setzte sich der Stadtrat in der vergangenen Sitzung auseinander. Neben dem Stadtfest (Bericht folgt) ging es um die städtischen Märkte in der Durchfahrtsstraße.
Derzeit fünf Märkte
Dabei ging es dem Stadtrat darum, dass es wieder mehr Stände geben und der Markt allgemein wieder attraktiver werden soll. Derzeit gibt es fünf Märkte mit verkaufsoffenen Sonntagen: Ostermarkt, Kapitelsmarkt am Stadtfest-Wochenende, Schutzengelmarkt zum Heimatspiel, Herbstmarkt und Weihnachtsmarkt. Den samstaglichen Kapitelsmarkt gibt es, weil nur mit diesem ein fünfter verkaufsoffener Sonntag möglich ist.
Lage im Marktgeschehen: Seit Corona schwieriger
Zu den Märkten erklärte Elias Geßner aus dem Bürgerbüro die Lage. Vor Corona, 2019, seien es beim Stadtfestsonntag beispielsweise 34 Stände gewesen, nun sind es nur noch 16. Die einen haben Nachwuchsprobleme, andere spezialisierten sich während Covid auf alternative Tätigkeiten, wiederum andere leiden darunter, dass die Menschen nur noch im Netz bestellen oder in großen Supermärkten einkaufen.
Dazu komme, dass immer weniger Geschäfte aus diversen Gründen am verkaufsoffenen Sonntag teilnehmen und es im 2. Halbjahr gleich vier Märkte gebe. Dazu kommt, dass ein Karussell oder ein Autoscooter bisher der Stadt Geld einbrachten, nun hingehen kosten sie die Stadt etwas.
Weniger, aber bessere Märkte?
Bürgermeister Michael Kastl ( CSU ) weiß, dass es zwar gute Märkte gebe, aber viele entweder mit Eintritt oder mit Zuschuss der Stadt funktionieren. "Für fünf Märkte im Jahr wäre das schwierig", sagt er. Johannes Wolf (Grüne) wäre dafür, nur zwei bis drei Märkte anzudenken, die dann aber qualitativ aufgebessert werden müssten. "Ein Motto wäre vielleicht auch gut", überlegt er.
Anzahl nicht beschränken!
Arno Schlembach (CSU) war dagegen, die Anzahl der Märkte zu beschränken: "Egal welche Qualität die Märkte haben, sie bringen Menschen nach Münnerstadt. Ich fände es schade, wenn wir uns davon grundsätzlich verabschieden." Über das Portfolio der Märkte sei aber zu sprechen. Auch Adrian Bier (Die PARTEI) sagte ähnliches. In Erinnerung an einen gelungenen Markt in Bad Kissingen war ein weiterer Vorschlag Biers, dass die Stadtverwaltung erfolgreiche Märkte besucht und Stände anspricht, ob sie nicht nach Münnerstadt kommen wollen.
Mehr Plätze zum Zusammensitzen schaffen
Und ergänzt: "Meist kommen die Leute, um Bekannte zu treffen und nicht, um ein Shirt zu kaufen." In eine ähnliche Richtung ging Günther Scheuring (FW). Er überlegte, ob es nicht auch am fehlenden gastronomischen Angebot fehle. In dem Zuge schlug Arno Schlembach vor, dass bei jedem Markt ein Verein im Foyer des Stenayer Platzes für Kaffee und Kuchen sorgen könnte, wie es derzeit die Heimatspielgemeinde am Ostermarkt macht. Hier will Kastl die Vereine anfragen.
Fabian Nöth (Neue Wege) brachte die Idee ein, wieder mit den Autohäusern zu sprechen, ob diese vielleicht wieder Fahrzeuge in der Riemenschneiderstraße ausstellen wollten.
Arbeitskreis soll sich Gedanken machen
Thorsten Harnus (CSU) schlug vor, einen Arbeitskreis zu bilden, um ein Gespür für die Markt-Organisation zu entwickeln und neue Ideen einzubringen. Auch Anzahl und Ausgestaltung der Märkte könnten dabei untersucht werden. Leo Pfennig (FW) schlug die Zusammensetzung aus interessierten Stadtratsmitgliedern, Verwaltung und Kaufhaus Mürscht vor. "Die Gruppe sollte in alle Richtungen denken. Warum nicht auch den Ort verändern? Beispielsweise den Markt am Anger machen, wenn Weihnachtsmarkt ist? Oder überlegen, dass man einen Markt in einem Stadtteil macht?", fragte Pfennig.
So fassten die Stadtratsmitglieder einen Arbeitskreis ins Auge. Derzeit kann die Verwaltung jedoch keine großen Sprünge machen, weil sich dasselbe Sachgebiet um die Bundestagswahl im Februar kümmern muss.
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