Der erste von fünf Haushalten, für den die Kämmerei der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach verantwortlich ist, wurde in der jüngsten Sitzung der Gemeinschaftsversammlung einstimmig und ohne lange Diskussion verabschiedet.
Kämmerer Michael Weigand trug die Zahlen vor. Danach steigt der Verwaltungshaushalt um 4,76 Prozent auf 1 401 060 Euro. Das Volumen des Vermögenshaushaltes hat sich jedoch fast verdreißigfacht, von 6500 Euro im letzten Jahr auf 188 940 Euro in diesem Jahr. Grund für diese starke Steigerung sind 2021 geplante Investitionen.
Der neu eingestellte Techniker im Bauamt hat am 15. Februar seine Arbeit aufgenommen. Seine Zimmereinrichtung kostet 3000 Euro, sein PC-Arbeitsplatz 3200 Euro und die Software , die er zum Arbeiten braucht, 8700 Euro. Diese leistungsfähige Hard- und Software sei nötig, damit er vernünftig arbeiten kann, betonte Matthias Klement , der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft, auf eine Frage von Josef Holzheimer (Rannungen).
Neue Technik
Ein neuer Server für die Verwaltung soll 45 000 Euro kosten, dazu kommt der Umbau des Serverraums für 6000 Euro. Außerdem soll eine neue Telefonanlage für 10 000 Euro angeschafft werden.
Die Verwaltungsgemeinschaft ist die verantwortliche Stelle für das Regionalbudget 2021. Dafür sind im Vermögenshaushalt jeweils 90 000 Euro Einnahmen und Ausgaben eingeplant. Die bereits fertig gestellte Jahresrechnung für 2020 endet mit einem Überschuss von 94 000 Euro, die dem Haushalt 2021 zugeführt werden.
"Die Kassenlage der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach ist geordnet. Die Verwaltungsgemeinschaft Maßbach ist außerdem seit dem Haushaltsjahr 2010 schuldenfrei", erfuhren die Mitglieder.
Der größte Brocken im Verwaltungshaushalt sind auf der Ausgabenseite mit 77,24 Prozent die Personalausgaben in Höhe von 1,133 Millionen Euro. Sie stiegen gegenüber dem Vorjahr um 55 000 Euro. Dabei ist berücksichtigt, dass die Angestellten des öffentlichen Dienstes und damit wohl auch die Beamten ab 1. März 1,4 Prozent mehr Lohn oder Gehalt bekommen.
Weitere wichtige Ausgabeposten sind EDV-Gebühren (50 200 Euro), die Miete für das Rathaus in Maßbach (30 000 Euro), die Bewirtschaftung des Rathauses (Stromheizung Abfallgebühren , 21 000 Euro), Unterhaltswartung und Pflege der Software (25 000 Euro), Versicherungen (16 750 Euro) Post- und Fernmeldegebühren (15 000 Euro) und Aufwendungen für Wahlen (13 700 Euro).
Eine wichtige Einnahmequelle sind die Verwaltungsgebühren in Höhe von 46 000 Euro. Sie wurden gegenüber dem Vorjahr um 5500 Euro geringer angesetzt, da das Standesamt nun in Münnerstadt ist. Größter Brocken sind die Finanzzuweisungen in Höhe von 119 680 Euro (18,42 Euro pro Einwohner), die der Freistaat zahlt, weil die Verwaltungsgemeinschaft auch staatliche Aufgaben erledigt.
Maßbach zahlt 804 452 Euro
Der Abwasserzweckverband Obere Lauer wird mit 54 520 Euro zur Kasse gebeten, da die Verwaltungsgemeinschaft ihn verwaltet. Die Einnahmen betragen insgesamt 262 630 Euro. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 1 467 730 Euro gegenüber. Damit sind 1 205 100 Euro Ausgaben nicht gedeckt, die durch eine Verwaltungsumlage der Mitgliedsgemeinden aufgebracht werden müssen.
Maßgeblich dafür ist die Einwohnerzahl der Gemeinden am 30. Juni 2020, die insgesamt 6488 betrug. Michael Weiland hat die Umlage pro Einwohner bis auf neun Stellen hinter dem Komma ausgerechnet. Sie beträgt 185,742909987 Euro.
Die größte Gemeinde, der Markt Maßbach mit 4331 Einwohnern, muss 804 452 Euro (66,75 Prozent) bezahlen. Auf Rannungen mit seinen 1134 Einwohnern entfallen 210 632 Euro (17,48 Prozent) und Thundorf mit 1023 Einwohnern zahlt 190 015 Euro (15,77 Prozent).
Der Haushalt der Verwaltungsgemeinschaft wurde schließlich einstimmig verabschiedet.
Kämmerer Michael Weigand und seinem Kollegen Johannes Keller geht die Arbeit allerdings deshalb noch lange nicht aus. Nun müssen die Haushalte der Mitgliedsgemeinden Markt Maßbach , Rannungen und Thundorf sowie des Abwasserzweckverbandes Obere Lauer erstellt werden.
Einwohnerzahlen
In den letzten zehn Jahren (30. Juni 2010 bis 30. Juni 2020) hat die Einwohnerzahl in der Verwaltungsgemeinschaft von 7028 auf 6488 abgenommen, das sind 7,7 Prozent. Die größte Abnahme von 4738 auf 4331 Einwohner (minus 8,6 Prozent) verzeichnete der Markt Maßbach . In Thundorf ging die Einwohnerzahl von 1110 auf 1023 (minus 7,8 Prozent) zurück. Am geringsten war die Abnahme in Rannungen. Hier sank die Zahl von 1180 auf 1134 (minus 3,9 Prozent). Manche Zuschüsse und Zuweisungen sind an die Einwohnerzahl gekoppelt. Sinkt sie, gibt es weniger Geld aus München. mdb