Eigentlich konnte Manfred Manger dem Poetry-Slam lange nichts abgewinnen. Doch mittlerweile ist er großer Fan und veranstaltet etliche Slams in der Umgebung. Sein Hauptwirken ist in Schweinfurt, daneben in Gerolzhofen, Kitzingen, Werneck und Münnerstadt. Am Freitag, 8. November, ist es in Münnerstadt wieder so weit.
Bunt gemischt soll der Abend werden, "zwischen Lyrik und Storytelling", beschreibt es Manfred Manger. Von hochprofessionellen Leuten bis hin zu welchen, die erst zwei Jahre dabei sind, deren Texte von ernst bis lustig sein können.
Was ist ein Poetry-Slam?
Wer bisher nichts mit einem Poetry-Slam anfangen kann: Es ist eine Veranstaltung, der als Wettbewerb ausgelegt ist und bei dem selbst geschriebene Texte vorgetragen werden. In Münnerstadt läuft die Veranstaltung so ab, dass alle ihren Text vortragen und eine von Manfred Manger ausgewählte Jury bewertet, wer seinen Text am besten performt hat und wer in die nächste Runde kommt.
In der zweiten Runde tragen diese einen neuen Text vor. Am Ende entscheidet das Publikum, wer den Abend gewinnt. "Kunst kann man nicht bewerten, wir machen es trotzdem", beschreibt Manger die humorvolle Einstellung der Slammer-Szene über sich selbst.
Wie kam der Slam nach Münnerstadt?
Doch wie kam es dazu, dass es in Münnerstadt Poetry-Slams gibt? "Ich wirke vor allem in Schweinfurt. Dort habe ich fast monatliche Slams, die samstags stattfinden. Mit den Gästen dieses Line-ups bin ich den vorherigen Freitag in einer anderen Stadt in der Nähe unterwegs", leitet Manger ein. Der Münnerstädter Oliver Schikora, der beim Schweinfurter Tagblatt arbeitet und ein paar Slams dort begleitet hatte, habe ihn dann im Namen des Altstadtvereins gefragt, ob Manger sich nicht auch in Münnerstadt einen Slam vorstellen könne. So war der erste Slam am 2. Februar 2020. Mittlerweile arbeitet die Stadt selbst mit Manger zusammen.
Wie Manfred Manger zum Slam kam
Und wie kam Manger zum Poetry-Slam? "Ich selbst bin aktiver Lyriker und habe mich im Zuge dessen zunehmend damit befasst, wie man Lyrik vorträgt." Dabei habe er auch von Poetry-Slams gehört, was ihm anfangs aber nicht so gefallen habe. Bei einem Lyrik-Seminar teilte er sich sein Zimmer mit einem Veranstalter von Poetry-Slams. "Er hat mir eine CD vorgespielt und das hat mir super gefallen." Danach hatte der gebürtige Schweinfurter den Plan, ein solches Event in seiner Heimatstadt zu veranstalten. Im November 2006 fing es an. Später kamen die anderen Städte dazu.
Poetry-Slam-Line-up für den 8. November in Münnerstadt:
- Wehwalt Koslovsky (Husum): Er slammt seit 1994, war 2000 Slam World-Champion. Er studierte Anglistik, Medienwissenschaften und Philosophie und ist seit 30 Jahren in der Szene erfolgreich.
- Axel Gundlach (FFM): Der Trize-Landesmeister Hessen 2024 ist Dramaturg und Autor und überrascht mit dramaturgischen Experimenten.
- Aileen Schneider (FFM): Die Vize-Landesmeisterin 2024 Rheinland-Pfalz erschafft sich ihre eigenen Superheldinnen-Charaktere für die deutschlandweiten Poetry Slam-Bühnen.
- Fatih Serbest (Mainz): Der gebürtige Koblenzer slammt schon seit etwa 15 Jahren und teilt gerne seine Texte, "die ihm zu therapeutischen Zwecken von der Muse geschickt werden", mit Leidensgenossen.
- Konrad Fischer (Erlangen): Der Newcomer mit zweijähriger Slam-Erfahrung wird in der Slammer-Szene bekannter.
- Hannah Haberberger (Fürth): Die Trize-Landesmeisterin Bayern 2022 schreibt bedeutungsvolle Texte über Brot, Insekten, Dorfdiscos und weitere lebenswichtige Themen.
Der Poetry-Slam findet am Freitag, 8. November, um 20 Uhr in der Alten Aula statt (Einlass 19 Uhr). Karten gibt es unter Tel.: 09733/ 8105 750 oder per Mail an info@muennerstadt.de .
