
Was für ein Moment. Was für Emotionen. Bis ins Finale bei den Bayerischen Hallen-Meisterschaften der Bogenschützen in München-Hochbrück hatte es Luisa Matuschka mit dem Recurvebogen geschafft.
Dort wartete mit Jule Hofmann von der Schützengilde Kleinlangheim ausgerechnet die gute Freundin als Gegnerin. Ein Duell, das sich beide Juniorinnen gewünscht hatten. „Am Abend zuvor haben wir im Hotel noch gemeinsam Nudeln mit Tomatensauce gegessen. Das ist fast schon Tradition bei uns“, sagt Luisa Matuschka.
Am Wettkampftag galt es für die Eltingshäuserin zunächst, im Feld der 14 Schützen zwei Qualifikationsrunden zu überstehen. Jeweils mit 30 Pfeilen im Köcher auf einer Entfernung von 18 Metern. Die 19-Jährige meisterte diese Herausforderung nervenstark und setzte sich anschließend im Viertelfinale mit 6:4-Punkten gegen ihre Gegnerin von der BSG Raubling durch.
Ein Stech-Pfeil bringt die Entscheidung
Zum Krimi geriet das Halbfinale gegen eine Lokalmatadorin vom BC Ismaning. Beim 5:5-Gleichstand musste ein sogenannter Stech-Pfeil die Entscheidung bringen. „Ich habe eine Neun geschossen, meine Gegnerin war wohl zu nervös und traf die Scheibe nicht“, erinnert sich Matuschka.
Damit war ein Traum Wirklichkeit geworden. „Jule und ich hatten uns Silvester geschrieben, dass wir gemeinsam im Finale stehen wollen“, so die angehende Pflegefachfrau, die sich mit ihren starken 510 von 600 möglichen Ringen bei den Bezirksmeisterschaften das Startrecht bei den weiß-blauen Titelkämpfen gesichert hatte. Ausgetragen beim SV Grafenrheinfeld, für den Verein also, für den Luisa Matuschka seit 2018 schießt und gewöhnlich zweimal in der Woche trainiert.
„Über meinen Bezirkskader-Trainer bin ich vom SV Eltingshausen dorthin gekommen“, erklärt die 19-Jährige, die über dieses unterfränkische Eliteteam auch Jule Hofmann kennenlernte. „Wir haben uns schon immer gut verstanden und treffen uns natürlich auch bei Wettkämpfen“, so Matuschka.
Gelingt noch eine Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft?
Dass das Finale um Gold letztlich mit 6:2 an die 18-jährige Kleinlangheimerin ging, änderte nichts an der positiven Rückschau: „Ich bin megastolz. Die Vizemeisterschaft auf bayerischer Ebene ist einer meiner größten sportlichen Erfolge, zusammen mit meiner Teilnahme 2019 an der Deutschen Meisterschaft“, sagt Luisa Matuschka, deren Ringzahl in München-Hochbrück trotz starker Leistung nicht reichte, um sich für die nationalen Titelkämpfe zu qualifizieren.
„Vielleicht klappt es ja in Zukunft mal mit einem Titel bei der Bayerischen oder einer weiteren Teilnahme an der Deutschen.“ Am besten gemeinsam mit Jule Hofmann: für die freundschaftliche Revanche.