Mit dem Thema Superfood hat sich das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt a. d. Saale beschäftigt, wie aus einer Pressemitteilung der Behörde hervorgeht. Mit Superfood sind meist pflanzliche Lebensmittel gemeint, die einen hohen Gehalt an Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen aufweisen.
Aber, so Marie Hofmann von der Bischofs-heimer Hauswirtschaftsschule des AELF Bad Neustadt a. d. Saale: „Superfood ist ein Marketingbegriff, der gesetzlich nicht reguliert ist. Er beschreibt oftmals teure Lebensmittel und Nahrungsergänzungen mit zumeist vorgeblichen Gesundheitsaussagen, die auf schwacher wissenschaftlicher Grundlage beruhen.“ Statt teurer Lebensmittel, die oft über weite Transportwege importiert werden, rät die Expertin zu regionalen Superhelden.
Zum Beispiel: Leinsamen statt Chia. Beides gehört zu den Ölsaaten, die Inhaltsstoffe unterscheiden sich kaum voneinander. Leinsamen punkten mit einem hohen Gehalt an Ballaststoffen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, dazu besitzen sie hochwertiges Eiweiß.
Heidelbeere statt Acai-Beere: Während Acai-Beeren häufig aus Brasilien einmal um die Welt reisen, wachsen Heidelbeeren in Deutschland und überzeugen somit nicht nur mit einer hohen Nährstoffdichte, sondern auch mit einer positiven Klimabilanz. Aber Achtung: Heidelbeeren sind ein saisonales Obst, das nur von Ende Juni bis Ende August in Deutschland selbst reift.
Schwarze Johannisbeere statt Goji-Beere: Schwarze Johannisbeeren haben viele Ballast- und Mineralstoffe und werden damit sogar als ernährungsphysiologisch wertvollstes Beerenobst bezeichnet – ein echte heimische Powerfrucht. Vor allem überzeugen sie mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt, aber auch an Vitamin A , Kalium, Calcium, Phosphor und Eisen.
Grünkohl statt Moringa: Grünkohl kann es mit seinen reichen Inhaltsstoffen mit jedem anderen Superfood aufnehmen. Moringa hingegen wird meist als Pulver, Tablette oder in Kapselform angeboten. Um eine Überdosierung zu vermeiden, ist die empfohlene Verzehrmenge stark begrenzt.
Linsen statt Amaranth: Linsen liefern genau wie Amaranth wertvolles Eiweiß, viele Ballaststoffe und Kohlenhydrate. Sie sind glutenfrei und kalorienarm. Amaranth wird allerdings überwiegend aus Südamerika importiert.
Wertvolle Informationen wie diese und mehr werden auch im Netzwerk Generation 55+ des AELF in Bad Neustadt a. d. Saale vermittelt – in Kochkursen und Vorträgen. red