Poppenlauer
Liebe, Tod und eine Prise Komik
Der Heimatverein hat den "Glöckner von Notre Dame" auf die Bühne gebracht. Dabei sorgten die Schauspieler für Überraschungen und Lokalkolorit.

Wenn die Laienspieler des Heimatvereins Maßbach ins Schrimpf'sche Schloss in Poppenlauer einladen, dann können sich die Zuschauer auf einen vergnüglichen Abend freuen. So war es auch, als Victor Hugos Stück "der Glöckner von Notre-Dame" gegeben wurde. Es war keine Premiere, denn bereits im letzten Jahr hatten die Schauspieler ihr Publikum mit diesem Stück in mehreren Aufführungen begeistert. Um den Aufwand nicht zu hoch werden zu lassen, wird jedes Stück zwei Jahre lang gespielt.
Die imposante Kulisse aus dem vorigen Jahr mit der sehr gut nachgebauten Kathedrale im Mittelpunkt ist natürlich geblieben. Auch die allermeisten Schauspieler sind wieder dabei und mit Herzblut bei der Sache, wie unschwer herauszuhören war. Regie führen Klaus Hart und Udo Hochrein. Das Aufgebot an Schauspielern ist groß, über 50 zählt das Programmheft auf. "Die Mitwirkenden sind von acht bis ungefähr 78 Jahre alt", weiß Gabriele Sebald. Über 50 Bühnenbauer, Kulissenmaler, Techniker und vieles mehr nennt das Programmheft.
Das Stück spielt im Jahr 1482 und dreht sich vor allem um den von Geburt an buckligen, krummbeinigen und tauben Quasimodo (Dieter Villhauer), der unter der Obhut seines Ziehvaters Claude Frollo (Reiner Müller), des Erzdiakons und Domdekans von Notre-Dame als Glöckner ein trauriges und kärgliches Leben führt. Am 6. Januar herrschte in jenen Jahren traditionsgemäß Narrenfreiheit, und die nutzen die Bürger unter anderem dazu, ein Mysterienspiel aufzuführen. Höhepunkt ist allerdings die Wahl eines Narrenpapstes. Die Wahl fällt auf Quasimodo, der so gut Fratzen schneiden kann. Er wird mit einem Karren auf einen Platz vor der Kathedrale gebracht.
Plötzlich taucht die schöne Esmeralda (Elke Thomas) auf. Sie tanzt aufreizend und zieht die Blicke der Männer auf sich. Aber eine Frau (Inge Hochhaus) aus der Menschenmenge stößt Drohungen gegen die Zigeunerin aus: Ihr Kind wurde vor 25 Jahren von Zigeunern entführt, "sie haben meine Tochter aufgefressen." Seitdem lebt Gudule zurückgezogen und von der Trauer zerfressen als Klausnerin. Sie hetzt gegen Esmeralda und wünscht ihr den Tod - später kommt heraus, dass Esmeralda ihre Tochter ist. Sie heiratet sogar, den Dichter Gringoire (Max Heuchler), um ihn damit vor dem Galgen zu retten - doch er darf sie nicht anfassen.
Viele Männer stellen Esmeralda nach, auch der Domdekan Frollo, der sich bisher nur für Theologie und heimlich auch der Alchemie interessiert hatte - "ich liebe dich, mit der Liebe eines Verdammten", gesteht er ihr und "du ahnst nicht, was es bedeutet ein Priester zu sein und ein Mädchen zu lieben". Von ihm will sie nichts wissen, denn sie liebt Hauptmann Phöbus (Maximilian Bartenstein).
Der erwidert ihre Liebe, hat aber ein Problem. Er wurde mit der eher zurückhaltenden Fleur de Lys (Fiorella Dünisch, eine der wenigen neuen Mitwirkenden in tragenden Rollen) verlobt. Aber er kann mit ihr wenig anfangen. Der Domdekan ersticht seinen Nebenbuhler Phöbus in einer dunklen Gasse, glaubt er. Der Geistliche schafft es, dass Esmeralda der Mord in die Schuhe geschoben wird. Das Urteil ist schnell gesprochen, sie soll gehängt werden. Mithilfe von Quasimodo, der sie ebenfalls liebt, kann sie in die Kathedrale flüchten, wo sie Kirchenasyl hat und vor den Henkern sicher wäre. Sie erblickt Phöbus, verlässt die Kirche, wird festgenommen und hingerichtet. Quasimodo stürzt Frollo von einem Turm. Diese neu hinzugefügte Szene, überraschte die Zuschauer dann doch, als eine schwarze Puppe vom Turm plumpste. Und Phöbus? "Auch er nahm ein tragisches Ende. Er musste heiraten", verrät Sprecher Udo Hochrein.
Insgesamt haben die Regisseure Klaus Hart und Udo Hochrein den "Glöckner" zwischen Tragik und Komik angesiedelt, viel Unterhaltung für die dankbaren Zuschauer ist dabei. Und sie haben den Text auch ein wenig aktualisiert und lassen den König (Jürgen Bartenstein) nicht nur über die Verschwendungssucht seiner Höflinge, sondern auch über die Kosten für den gerade im Bau befindlichen Dorfplatz in Poppenlauer räsonieren. Ein gelungener Abend!
Termine Weitere Aufführungen finden am Freitag, 14. und Samstag, 15. Juli, jeweils 19.30 Uhr statt.
Vorverkauf bei Getränkehandel Achim Bieber, Poppenlauer, Am Falltor 22, Tel.: 09733/ 9298 und zwar Montag bis Freitag von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr mdb
Die imposante Kulisse aus dem vorigen Jahr mit der sehr gut nachgebauten Kathedrale im Mittelpunkt ist natürlich geblieben. Auch die allermeisten Schauspieler sind wieder dabei und mit Herzblut bei der Sache, wie unschwer herauszuhören war. Regie führen Klaus Hart und Udo Hochrein. Das Aufgebot an Schauspielern ist groß, über 50 zählt das Programmheft auf. "Die Mitwirkenden sind von acht bis ungefähr 78 Jahre alt", weiß Gabriele Sebald. Über 50 Bühnenbauer, Kulissenmaler, Techniker und vieles mehr nennt das Programmheft.
Wahl des Narrenpapstes
Das Stück spielt im Jahr 1482 und dreht sich vor allem um den von Geburt an buckligen, krummbeinigen und tauben Quasimodo (Dieter Villhauer), der unter der Obhut seines Ziehvaters Claude Frollo (Reiner Müller), des Erzdiakons und Domdekans von Notre-Dame als Glöckner ein trauriges und kärgliches Leben führt. Am 6. Januar herrschte in jenen Jahren traditionsgemäß Narrenfreiheit, und die nutzen die Bürger unter anderem dazu, ein Mysterienspiel aufzuführen. Höhepunkt ist allerdings die Wahl eines Narrenpapstes. Die Wahl fällt auf Quasimodo, der so gut Fratzen schneiden kann. Er wird mit einem Karren auf einen Platz vor der Kathedrale gebracht.Plötzlich taucht die schöne Esmeralda (Elke Thomas) auf. Sie tanzt aufreizend und zieht die Blicke der Männer auf sich. Aber eine Frau (Inge Hochhaus) aus der Menschenmenge stößt Drohungen gegen die Zigeunerin aus: Ihr Kind wurde vor 25 Jahren von Zigeunern entführt, "sie haben meine Tochter aufgefressen." Seitdem lebt Gudule zurückgezogen und von der Trauer zerfressen als Klausnerin. Sie hetzt gegen Esmeralda und wünscht ihr den Tod - später kommt heraus, dass Esmeralda ihre Tochter ist. Sie heiratet sogar, den Dichter Gringoire (Max Heuchler), um ihn damit vor dem Galgen zu retten - doch er darf sie nicht anfassen.
Viele Männer stellen Esmeralda nach, auch der Domdekan Frollo, der sich bisher nur für Theologie und heimlich auch der Alchemie interessiert hatte - "ich liebe dich, mit der Liebe eines Verdammten", gesteht er ihr und "du ahnst nicht, was es bedeutet ein Priester zu sein und ein Mädchen zu lieben". Von ihm will sie nichts wissen, denn sie liebt Hauptmann Phöbus (Maximilian Bartenstein).
Der erwidert ihre Liebe, hat aber ein Problem. Er wurde mit der eher zurückhaltenden Fleur de Lys (Fiorella Dünisch, eine der wenigen neuen Mitwirkenden in tragenden Rollen) verlobt. Aber er kann mit ihr wenig anfangen. Der Domdekan ersticht seinen Nebenbuhler Phöbus in einer dunklen Gasse, glaubt er. Der Geistliche schafft es, dass Esmeralda der Mord in die Schuhe geschoben wird. Das Urteil ist schnell gesprochen, sie soll gehängt werden. Mithilfe von Quasimodo, der sie ebenfalls liebt, kann sie in die Kathedrale flüchten, wo sie Kirchenasyl hat und vor den Henkern sicher wäre. Sie erblickt Phöbus, verlässt die Kirche, wird festgenommen und hingerichtet. Quasimodo stürzt Frollo von einem Turm. Diese neu hinzugefügte Szene, überraschte die Zuschauer dann doch, als eine schwarze Puppe vom Turm plumpste. Und Phöbus? "Auch er nahm ein tragisches Ende. Er musste heiraten", verrät Sprecher Udo Hochrein.
Insgesamt haben die Regisseure Klaus Hart und Udo Hochrein den "Glöckner" zwischen Tragik und Komik angesiedelt, viel Unterhaltung für die dankbaren Zuschauer ist dabei. Und sie haben den Text auch ein wenig aktualisiert und lassen den König (Jürgen Bartenstein) nicht nur über die Verschwendungssucht seiner Höflinge, sondern auch über die Kosten für den gerade im Bau befindlichen Dorfplatz in Poppenlauer räsonieren. Ein gelungener Abend!
Termine Weitere Aufführungen finden am Freitag, 14. und Samstag, 15. Juli, jeweils 19.30 Uhr statt.
Vorverkauf bei Getränkehandel Achim Bieber, Poppenlauer, Am Falltor 22, Tel.: 09733/ 9298 und zwar Montag bis Freitag von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr mdb
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