Nur 18 der 114 Mitglieder im Bad Kissinger Kreisverband des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes hatten sich am Montag zur Generalversammlung im Hotel Sonnenhügel eingefunden. Große Überraschungen waren auch kaum zu erwarten, obwohl die Neuwahl des Vorstands auf der Tagesordnung stand. Doch erwartungsgemäß wurden alle Mandatsträger in ihrem Amt bestätigt.
Schon in seiner Begrüßung hatte allerdings Heinz Stempfle (Westpark Hotel) die Mitglieder darauf hingewiesen, die nun folgende – nach 2010 vollzogener Satzungsänderung – erstmals dreijährige Amtsperiode als Vorsitzender des Kreisverbandes werde seine letzte sein. Das Wahljahr 2015 eigne sich aus seiner Sicht bestens für einen Wechsel an der Spitze: Er werde dann nämlich 75 Jahre alt („Höchste Zeit für einen Jüngeren“) und feiere nach 25 Jahren als Kreisvorsitzender sein silbernes Amtsjubiläum. Stempfle forderte deshalb die Mitglieder auf, frühzeitig einen geeigneten Nachfolger aufzustellen.
In seinem Rückblick auf die Saison lud der Vorsitzende zum wiederholten Mal alle Gastronomen des Landkreises ein, die Schulungs- und Weiterbildungsangebote des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes intensiver als bisher zu nutzen. Denn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei der Gast weitaus wählerischer. Das Internet biete ihm zudem eine leichte Selektionsmöglichkeit. So sei es für einen Betrieb nicht nur wichtig, im Internet optimal vertreten zu sein. Es gelte vor allem, das Besondere im Vergleich zum Mitbewerber herauszustellen.
So könne sich ein Gasthaus oder Hotel beispielsweise durch den vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband ausgeschriebenen Gastro-Management-Pass leichter aus der Masse hervorheben: ein neuer Nachweis für Bestleistungen in Unternehmensführung, Service und Hygiene. Damit wolle der Verband „die schädliche und unsinnige Diskussion“ um die von Politikern und Verbraucherverbänden geforderte Hygieneampel beenden. Stattdessen solle die Politik lieber die Zulassung von Gastronomen erschweren, forderte Stempfle. Man dürfe nicht jedem Bewerber nach und fachlich unzureichender Unterrichtung durch die IHK die Erlaubnis zur Eröffnung eines Gastronomiebetriebes erteilen. Mängel seien die logische Folge. Doch dürfe nicht die gut ausgebildete Mehrheit gastronomischer Betriebe unter Generalverdacht gestellt werden.
Landrat Thomas Bold (CSU) und OB Kay Blankenburg (SPD) sicherten den Gastronomen „in großer Koalition“ ihre Unterstützung zu. Man dürfe nicht durch Überbürokratisierung den Gastwirten die Freude an der Arbeit nehmen.