Normalerweise schreibe ich Leserbriefe nur über meine Stadt Bad Kissingen, aber das Ablehnen einer Maske zweier, von Bürgern gewählten, Gemeinderäte gegenüber der Bürgermeisterin Judith Dekant und den restlichen Gemeinderäte in Thundorf hat mich so entsetzt, dass ich hierzu meine Meinung äußern möchte.
Das Leben mit dem Tragen einer Maske ist seit über einem Jahr für jeden normal denkenden Menschen zum Alltag geworden, auch wenn man sie manchmal gerne ablegen möchte. Die Politik macht die Vorgaben für uns Bürger und sicherlich gibt es auch einige Entscheidungen der Bundesregierung und der Verantwortlichen, die nicht immer nachvollziehbar sind.
Was aber auf keinen Fall nachvollziehbar ist, ist die Reaktion zweier Gemeinderatsmitglieder in Thundorf, deren Namen, warum auch immer, im Bericht fehlen. Bürgermeisterin Judith Dekant hat ein Empfehlungsschreiben des Bayerischen Innenministeriums vorgetragen, in dem alle Gemeinderäte sowie die Zuschauer während der Sitzung eine FPP2-Maske tragen müssen, und sie hat damit für Unmut bei zwei Gemeinderäten gesorgt.
Die beiden Gemeinderäte legten dagegen ihr Veto ein, weil sie aus gesundheitlichen Gründen über längere Zeit keine Masken tragen können. Bürgermeisterin Dekant machte zu Recht von ihrem Hausrecht Gebrauch und ließ den Gemeinderat abstimmen, der sich einstimmig für die Maskenpflicht aussprach. Daraufhin verließen die Beiden den Sitzungsraum. Für diese Unverschämtheit gegenüber der Bürgermeisterin und den restlichen Gemeinderäten fehlen einem die Worte.
Was sind das denn für Gemeinderäte? Was machen denn die beiden Gemeinderäte, wenn sie einkaufen gehen, in eine Stadt fahren, in deren Fußgängerzonen Maskenpflicht herrscht? Gehen die dann auch nicht zum Friseur, weil dort ja auch eine Maskenpflicht herrscht? Ein solches nicht nachvollziehbares Verhalten der beiden Gemeinderäte in der Sitzung dürfte auch für die Einwohner inakzeptabel sein.
Gewählte Bürger, die für die Interessen ihres Ortes und der Bürger Verantwortung zeigen wollen, haben mit einer solchen Einstellung in einem Gemeinderat nichts mehr zu suchen, und ich hoffe, dass diese beiden Räte umgehend ihre Plätze für andere zur Wahl angetretenen Personen frei machen.
Franz-Peter Potratzki Bad Kissingen