Zum Artikel "Letzte Ruhe unter einem Baum" vom 5. Juli 2021 erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
"Auf dem Friedhof in Wermerichshausen ist nach der Umgestaltung die Bestattung unter einem Baum möglich. Das ist ein Novum in der Stadt Münnerstadt und soll Vorbild für andere Friedhöfe sein.“ Dazu möchte ich folgendes anmerken: Vielleicht ist dieses Novum gar nicht so neu.
Bis der heilige Bonifatius zu den heidnischen Germanen kam und die Donar-Eiche fällte, war der Baumkult weit verbreitet. Doch auch nach der Christianisierung wurden die Toten unter einem Baum bestattet, dem Baum des Lebens, Jesus Christus.
Im Gegensatz zu den heutigen „neuen“ Bestattungsbäumen, die irgendwann vom Blitz getroffen, vom Sturm umgemacht oder vom Eichenprozessionsspinner heimgesucht werden, verheißt der Baum des Kreuzes, an dessen Holz der Herr gehangen, ewiges Leben in Fülle und Freiheit.
Zeichen dafür sind die oft sehr schönen Holzkreuze oder Grabsteine. Insofern haben es unsere christgläubigen Vorfahren auf unseren Friedhöfen wohl nicht so schlecht getroffen.
Bernd Atzert
97702 Münnerstadt