Für Sprint-Leistungen die für die absolute Spitze in Bayern gut sind, sorgten bei den Kreismeisterschaften der Leichtathleten Moritz Fischer und Niklas Amthor vom TSV Bad Kissingen in der Jugend U20. Dass sie ebenfalls zu den Besten im Freistaat zählen, zeigten bei der Jugend U16 Anne Granich vom TSV Oberthulba im Hochsprung und Marie-Kristin Kunz vom TSV Münnerstadt im Kugelstoßen.
Neben den Sportlerinnen und Sportlern aus dem Kreis Rhön/Saale (Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld) kürte auch der Leichtathletik-Kreis Würzburg bei dieser Veranstaltung seine Kreismeister. Weitere zahlreiche Starter aus anderen Regionen des Bezirks werteten die Veranstaltung zusätzlich auf und sorgten für regen Betrieb im Sportpark. Rund 600 Starts hatten die Verantwortlichen des TSV Bad Kissingen um Abteilungsleiter Manfred Klabouch zu organisieren. Tatkräftige Unterstützung dafür bekamen sie auch vom TSV Oberthulba. Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler schafften zu diesem frühen Saison-Zeitpunkt diverse Qualifikationsnormen für eine mögliche Teilnahme an den Bayerischen Meisterschaften.
Allerdings waren nicht alle Sprintleistungen vom sich ständig wechselnden Wind begünstigt. So mussten die Frauen um Johanna Büchs vom TV/DJK Hammelburg gegen einen Wind von 2,3 Meter pro Sekunde ankämpfen. Die Hürdenspezialistin wurde dennoch in guten 13,31 Sekunden gestoppt. Zweite über die 100 Meter wurde ihre Teamgefährtin Hanna Schmitt in 13,76 Sekunden. Im Hochsprung überraschte Hanna Schmitt mit übersprungenen 1,64 Meter und blieb damit nur zwei Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung aus dem Vorjahr. Im Weitsprung der Frauen setzte sich die Siebenkämpferin mit 5,08 Metern knapp gegen ihre Klubkollegin Lilian Heid durch, deren bester Versuch mit 5,05 Meter gemessen wurde.
Moritz Fischer und Niklas Amthor kannten auf der heimischen Tartanbahn wohl die mit Abstand schnellste Spur, denn die beiden Hürdenspezialisten steigerten ihre Hausrekorde im Sprint erheblich. Moritz Fischer wurde über 100 Meter bei guten Windbedingungen in hervorragenden 11,21 Sekunden gestoppt und kam damit ganz nahe an die Qualifikationsnorm für die Deutschen U-20-Jugendmeisterschaften von 11,15 Sekunden. Niklas Amthor verbesserte sich auf gute 11,40 Sekunden.
Auch über die 200 Meter zeigten beide Athleten, dass in ihrem ersten U20-Jahr mit ihnen zu rechnen ist. Moritz Fischer sprintete die halbe Stadionrunde bei leichtem Gegenwind in 22,61, Niklas Amthor in 22,79 Sekunden. Moritz Fischer, der Nordbayerische Hallenmeister auf dieser Strecke, verpasste nur um einen Wimpernschlag von einer Hundertstel die geforderte Qualifikationsleistung für die Deutschen Meisterschaften . „Bei den am 20. und 21. Mai anstehenden Bezirksmeisterschaften in Hösbach wollen wir uns über die 110 Meter Hürden für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. Wenn es in den Sprints über 100 und 200 Meter auch klappen sollte, wäre dies eine willkommene Zugabe“, sagt Moritz Fischer.
Über die 400 Meter Hürden, wo das Duo im Vorjahr die Plätze eins und zwei bei den Bayerischen Meisterschaften belegte, wollen die TSVler erst im späteren Verlauf der Saison loslegen. Bis zu den Deutschen Meisterschaften Ende Juli in Rostock ist noch Zeit…
Im Staffellauf über 4 x 100 Meter der weiblichen Jugend U18 lief das Quartett des TSV Münnerstadt flotte 53,19 Sekunden. Damit verpassten Anne Federlein, Lina Rößler, Helen Stahl und Emilia Zeitz knapp die A-Qualifikation von 53,00 Sekunden. Diese Zeit ist gefordert, um sicher zur Bayerischen Meisterschaft in Regensburg (24./25. Juni) fahren zu dürfen. Die vier Sprinterinnen haben mit ihrer Leistung allerdings die sogenannte B-Norm deutlich unterboten. Sollten nicht genügend Teams die A-Norm unterbieten – wovon auszugehen ist – wird auf die maximale Anzahl von 30 Staffeln aufgefüllt. Emilia Zeitz unterbot diese B-Norm zudem als Solistin mit guten 1,56 Meter im Hochsprung der U18. Bei ihrem Debüt über die 200 Meter rannte die Vorjahres-Bezirksmeisterin über 100 Meter die lange Sprintstrecke in 28,13 Sekunden.
In der Altersklasse W14 waren es vor allem die Mädels vom TSV Oberthulba, die Tickets zu den Landesmeisterschaften lösten. Maris Amthor erfreute schon bei der Bahneröffnung vor zwei Wochen mit einer tollen Zeit über die 80 Meter Hürden. Jetzt in Bad Kissingen holte sie sich über 100 Meter in 13,44 Sekunden ihre zweite Startberechtigung für die Bayerischen U16-Meisterschaften, die am 15. Juli in Ingolstadt ausgetragen werden. Anne Granich übersprang wie schon in Schweinfurt im Hochsprung sehr gute 1,56 Meter und gehört damit in Bayern zur absoluten Spitze ihrer Altersklasse. Antonia Haas trägt ebenfalls das Trikot des TSV Oberthulba und schaffte schon mal mit 1,44 Meter die B-Norm. Über 4x100 Meter der Jugend U16 haben sich Annika Henz, Maris Amthor , Katharina Haas und Antonia Haas sicher für Ingolstadt qualifiziert. Das flotte Quartett aus Oberthulba brachte den Staffelstab in Bad Kissingen in erstaunlichen 52,59 Sekunden sicher ins Ziel.
Auf die Medaillen schielen
Marie-Kristin Kunz fährt ebenfalls zur Bayerischen Meisterschaft der Jugend U16 und darf da durchaus nach den Medaillen schielen. Die Sportlerin vom TSV Münnerstadt beförderte im Kugelstoßen der W14 ihr drei Kilogramm schweres Arbeitsgerät auf die neue persönliche Bestweite von 10,80 Meter. Juan Ritter vom 1. FC Rottershausen verpasste über die 100 Meter der M15 in exakt 13,00 Sekunden nur knapp die B-Norm zur Bayerischen. Auch Finn Wehner vom TSV Oberthulba, dem unterfränkischen Sprintmeister des Vorjahres , fehlten bei seinem Sieg über 100 Meter in 13,45 Sekunden ein paar Hundertstelsekunden für die Qualifikationsleistung in der M14.
In der Jugend U14 werden noch keine Bayerischen Meisterschaften ausgetragen. In Bad Kissingen zeigten die jungen Sportler und Sportlerinnen aus dem Kreis schon einmal, dass sie auch in diesem Jahr bei den Bezirksmeisterschaften wieder sehr erfolgreich sein könnten. Lena Schmitt vom TV/DJK Hammelburg warf den 200 Gramm schweren Ball der W13 immerhin 34,50 Meter weit. Sophie Kirchner vom TSV Oberthulba landete erst bei 4,21 Meter im Weitsprung der W13 und damit einen Zentimeter vor Ella Vogt vom VfL Sportfreunde Bad Neustadt, der letztjährigen Bezirksmeisterin.
Bei den Jungs der M13 beeindruckte Lukas Fischer vom TSV Oberthulba mit starken 10,95 Sekunden für die 75 Meter. Sein Teamgefährte Max Granich gewann den Sprint über 75 Meter der M12 in 11,00 Sekunden knapp vor Marc Weber vom 1. FC Rottershausen (11,12). Max Granich brillierte bei den Schülern der M12 mit 1,36 im Hochsprung und mit 4,20 Meter im Weitsprung. Marc Weber vom 1 FC Rottershausen gewann die 800 Meter in guten 2:45,75 Minuten und den Ballwurf mit immerhin 37,50 Metern.
„Die überraschend hohen Teilnehmerzahlen und die zahlreichen guten Leistungen in den Altersklassen der U12 zeigen, dass es im Kreis Rhön/Saale jede Menge sportlich begabte Jungen und Mädchen gibt, die in den kommenden Jahren sicherlich auch überregional erfolgreich sein können“, freut sich Paul Fella, der Kreisvorsitzender aus Hammelburg. Vor allem der Nachwuchs des TSV Oberthulba war in dieser Altersklasse mit nicht weniger als dreizehn ersten Plätzen wieder äußerst erfolgreich.