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Bad Kissingen
Kissinger Geschäftswelt in Bewegung
Vorerst kein frischer Fisch, aber dafür Speiseeis bis in den tiefsten Winter - das ist derzeit in der innerstädtischen Geschäftswelt los.
Noch bis Ende Dezember lacht Iveta Simsa ihren Kunden beim Straßenverkauf entgegen. Foto: Teresa Hirschberg       -  Noch bis Ende Dezember lacht Iveta Simsa ihren Kunden beim Straßenverkauf entgegen. Foto: Teresa Hirschberg
| Noch bis Ende Dezember lacht Iveta Simsa ihren Kunden beim Straßenverkauf entgegen. Foto: Teresa Hirschberg
Teresa Hirschberg
 |  aktualisiert: 19.08.2022 04:50 Uhr
Eine langjährige Institution der lokalen Modeszene gibt ihr Geschäft auf. "Wir schließen" prangt derzeit in allen Schaufenstern der alteingesessenen Modegalerie der Familie Mützel. Vor dem Laden stehen Kartons mit Kleiderbügeln, die sich Passanten kostenlos für die heimische Kleiderstange mitnehmen können. Die Inhaber des Modehauses haben leider nicht auf Anfragen dieser Zeitung reagiert. Ein anderes städtisches Traditionshaus schließt seine Ladentüren noch dieses Jahr: Herrenmoden Heimansberg am Kurgarten macht nach 33 Jahren im Dezember dicht.

Wer aber bei Benetton an der Ecke Ludwigstraße-Brunnengasse vor kahlen Schaufenstern steht, muss nur zwei Hausnummern weiter, um fündig zu werden. Seit Mitte August hat sich die Filiale des italienischen Modelabels zwischen Müller und Tui-Reisecenter niedergelassen. "Warum zieht man um? Für Veränderung!", sagt die Angestellte Barbara Fonos. "Vor allem wollten wir die Ladenfläche auf einer Ebene haben."

Das war vorher nicht der Fall. Das Geschäft war an Optiker Böhm vermietet. Deshalb mussten die Innenräume vor der Neueröffnung umgekrempelt werden: Die Ausstellungsfläche am Eingangsbereich wurde entfernt, das Schaufenster weiter nach vorne verlegt und die Verkaufsfläche somit erweitert.


Mehr Platz für Mode

"Warum zieht man um? Für Veränderung!", bringt die Angestellte Barbara Fonos auf den Punkt. "Vor allem wollten wir die Ladenfläche auf einer Ebene haben." Das war vorher nicht der Fall. Da das Gebäude vorher an Optiker Böhm vermietet war, mussten die Innenräume vor der Neueröffnung komplett umgekrempelt werden: Die große Ausstellungsfläche am Eingangsbereich wurde entfernt, das Schaufenster weiter nach vorne verlegt und die Verkaufsfläche somit erweitert.

Den letzten großen Umzug erlebte Benetton Ende der 1990er von der Grabengasse in die zentral gelegene Ludwigstraße. Nach fast 40 Jahren gehöre das Modelabel mittlerweile zu den Traditionshäusern der Kurstadt, so Barbara Fonos. "Wir haben eine Kissinger Stammkundschaft. Es kommen am Wochenende aber auch viele Damengrüppchen, die in der Stadt Wellness machen."


Vom dunklen Loch zum Schmuckstück

Auch in der Unteren Markstraße hat sich etwas getan: Das neue Damenmodegeschäft mit dem selbstbewussten Namen Lieblingsstück will zum Textilfavoriten für die "jungen Frauen und Frauen des mittleren Alters" in der Kurstadt werden, erzählt die Filialleiterin. Erst vor sieben Wochen wurde der Laden eröffnet - erkennbar an den bunten Luftballons, die noch bis vor kurzem im Schaufenster auf und ab hüpften. Das Gebäude in der Unteren Marktstraße glänzt mittlerweile als neues Schmuckstück der Innenstadt. Zuvor mussten Außenfassade und Innenräume allerdings aufwendig saniert werden. Ein "richtig dunkles Löchle" sei der Laden gewesen, so die Filialleitung. "Von der Außenfassade her könnte das Geschäft jetzt auch in Hamburg stehen."

Gleich nebenan gab es im Juli einen fliegenden Modewechsel: Wo einst Pure war, ist nun Tredy und wo jetzt schräg gegenüber das neue Pure ist, war vorher ein italienischer Feinkostladen. Ein paar Meter weiter am Marktplatz stehen gleich zwei Läden leer: O2 hat seit Mitte Oktober geschlossen, bisher ohne Verweis auf eine baldige Wiedereröffnung.

Auch die Zukunft des beliebten Fisch & Fein bleibt vorerst ungewiss. Inhaber Lothar Emmerling erklärt, er habe das Lokal aus Zeitgründen und beruflichen Veränderungen vor einigen Wochen zugemacht. Eine Wiedereröffnung sei zwar nicht komplett ausgeschlossen, fände im nächsten halben Jahr aber erstmal nicht statt.


Immer frisches Eis

Während die drei Eiscafés Rialto, Cortina und Bassanese in der Ludwigstraße und das Café Kaiser am Marktplatz ihre Eismaschinen erst wieder im nächsten Frühjahr anwerfen, zieht das L`Alternativa seinen Straßenverkauf bis Ende Dezember durch. "Wir machen immer Eis", versichert Betreiberin Iveta Simsa. "Im Winter bieten wir vielleicht weniger Sorten an, aber dafür ist alles frisch." Seinen ungewöhnlichen Namen leite das Café von seinem breiten Angebot an Pizza, Kuchen und natürlich Eis ab, erklärt Iveta Simsa.

"In Bad Kissingen sind vor allem diejenigen Geschäfte erfolgreich, die sich auf Gäste einstellen", sagt Ralf Ludewig als Geschäftsinhaber des Modehauses Ludewig und unterfränkischer Vorsitzender des Handelsverbandes Bayern. Es gebe zwar nicht mehr oder weniger Fluktuation bei den Läden als in anderen Städten, doch die hiesige Besonderheit sei: "Zum Herbst hin schließen saisonbedingt mehr Geschäfte, entweder langfristig oder nur bis zum nächsten Frühjahr. Das ist der einzige Unterschied zu anderen Städten."
 
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