
Aus dem 60. Geburtstagsfest von Wolfgang Görner entsprungen, währt das Jazz-Fest auf der Trimburg bis auf den heutigen Tag. Im Laufe von zwei Dutzend Jahren entwickelte sich aus der Geburtstagsfeier ein Event, der zahlreiche Freunde der Jazz- und Dixie-Musik anlockt, denn seinerzeit beschlossen die teilnehmenden Musiker, jedes Jahr in loser Formation dieser Musik zu frönen und die Besucher zu begeistern.
Wiedersehen alter Freunde
Natürlich, die Mitglieder der Würzburger Studenten-Band von einst, verbandelt mit Musikern aus der ganzen Region, freuen sich, einander wieder mal zu sehen und über die Anfangszeiten zu plaudern, als sie in Kellern und Clubs spielten, aus Freude am Sound und um ein paar Mark zu verdienen. Wie jeder Mensch sind sie auch älter geworden und manch einer von ihnen spielt die Trompete oder das Saxophon schon im Musikerhimmel.
Bedeutet dies dass in absehbarer Zeit, dass das Jazz-Fest aus den Trimburg-Terminen gestrichen werden muss? Das hofft Mitbegründer Görner nicht. Denn inzwischen haben sich auch jüngere Musiker dem Event angeschlossen, die den jährlichen Auftritt auf der Burg nicht missen möchten.
1200-Kilometer-Anreise aus Frankreich
Das „Jammen“ wird bei den Burg-Jazzern großgeschrieben. Wenn es Juni wird, sind die Jazzer elektrisiert und kommen aus ganz Unterfranken angereist. Und einige von ihnen nehmen auch lange Anreisen in Kauf, um hier den Sound der 1940er- und 50er-Jahre aufleben zu lassen, so wie Peter Michel, der einen Trip von rund 1200 Kilometer aus Frankreich zurücklegte, um dabei zu sein.

Görners Klassenkamerad, ein Globetrotter, der schon viele Länder besuchte, versichert: „Wenn hier was los ist, will ich immer dabei sein“, versichert der Würzburger. Zwar macht er keine Musik mehr, doch will der Mann mit dem Panamahut, dem Görner einst das Kontrabass-Spiel in den Studienjahren beibrachte, die alten Kumpels wieder mal treffen und ihre Musik hören.
Diesmal als „Frühschoppen“ angesetzt , der bis in den langen Nachmittag reichte, begrüßten Wolfgang Görner und Alois Knüttel, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Elfershausen, der traditionell die Bewirtung an diesem Tag unternimmt, die gut gelaunten Besucher am sonnigen Sonntagmorgen. Görner räumte allerdings ein, dass ihm das Posaunenspiel schon etwas schwerfällt. „Vielleicht probiere ich es doch noch mal“, meint er. Das Singen hat der Ex-Mathe-Lehrer und Konrektor jedoch nicht verlernt, wie der Titel „California“ beweist, den er mit tiefschwarzer, rauer Stimme intoniert.
Den Menschen unter dem Zeltdach gefällt es
Die Band drückt ihre Spielfreude in klassischen Jazz-Stücken und quirligen Dixie in verschiedener Besetzung und zahlreichen Soli aus. „All of me“ meint: „Wir geben alles für euch“. Und den Menschen unter dem Zeltdach und den Pagodenzelten gefällt es. Inklusive einem Bier oder Glas Wein und einem Grill-Snack lässt es sich so gut leben.
Events wie diese sind ein Markenzeichen der Ruine Trimburg und tragen gemeinsam mit anderen Veranstaltungen, wie beispielsweise der Knappen-Schule , Ritterspielen, Mittelalter-Treiben die „Nacht der Poesie“ oder Theateraufführungen, zur Beliebtheit dieses Naherholungs- und Wanderziels bei. Auch ein monatlicher „Burgschoppen“ hat inzwischen Einkehr in die alten Mauern gefunden. Denen, die die Trimburg über Jahre hinweg restaurierten und das Wahrzeichen des Markt Elfershausen wieder zum Leben erweckten, ist Dankbarkeit geschuldet.
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