Dieses Fass haben die Macher des Saaletal-Marathon mit voller Absicht aufgemacht. „Weil uns dieser Lauf so sehr am Herzen liegt“, sagt Carolin Sittler aus dem fünfköpfigen Organisations-Team der vom SV Ramsthal ausgerichteten Veranstaltung . Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse haben die Teilnehmer mittlerweile die Möglichkeit, online Kritik zu äußern. „Rein mengenmäßig waren das nie viele Menschen, aber wir wollen unsere Veranstaltung stets optimieren und nehmen Kritik sehr ernst“, sagt Carolin Sittler.
Mit dem Ergebnis, dass der für den 13. April 2024 terminierte 14. Saaletal-Marathon diverse Streckenänderungen aufweist. „Unser 3/4-Marathon (33 Kilometer) war etwa einen Kilometer, der Halbmarathon (21,1 Kilometer) einige hundert Meter zu lang. Und der 10-Kilometer-Lauf etwas zu kurz. Das haben wir nun im Sinne der Läufer korrigiert“, sagt Carolin Sittler.
Über die zehn Kilometer wird nach knapp fünf Kilometern eine kleine Zusatz-Schleife am Waldrand eingebaut, ehe es wie gewohnt über das Urbanus-Denkmal in den Weinbergen in Richtung Ziel am SV-Sportgelände geht.
Auf den beiden langen Distanzen wurde der zwar kurze, aber extrem steile Anstieg unterhalb der Bahnlinie zwischen Arnshausen und Bad Kissingen gänzlich aus dem Programm genommen. „Stattdessen geht es nach der Unterführung gleich links rum Richtung Golfplatz. Das macht die Strecke auf diesem Teilstück etwa 1,5 Kilometer kürzer, weshalb es kurz vor dem Ziel noch einen Schlenker durch das Neubaugebiet von Sulzthal gibt, um auf die 21,1 Kilometer zu kommen“, so Carolin Sittler. Der kurze, bei schlechter Witterung schlammige Weg kurz vor dem Ziel ist damit Geschichte
Auf der 33 Kilometer langen Strecke mit dem „Abstecher“ zur Ruine Aura wird zudem nicht mehr der Radweg parallel zur Bundesstraße genutzt, stattdessen werden die Läufer auf eine etwas kürzere und vor allem landschaftlich reizvollere Waldrunde gelotst. „Wir haben das zunächst auf Komoot geplant, sind die neuen Strecken soweit möglich mit dem PKW abgefahren, um die Rettunswege zu checken, um dann das alles noch einmal mit dem Rad abzufahren und nachzumessen“, berichtet Carolin Sittler. Via Facebook und Instagram wurden die neuen Wege-Führungen bereits kommuniziert – und prompt gab es neue Kritik .
Schön dass Ihr das ehrenamtlich macht und auch schön, dass Ihr auf Kritik eingeht. Ich finde es immer noch schade, dass kein Marathon angeboten wird, hätte aber vielleicht für nächstes Jahr eine Anregung: Warum macht Ihr es nicht wie in Bad Kissingen und lasst den Halben zweimal laufen, braucht weniger Streckenposten und bestimmt auch weniger Aufwand für Getränkestationen. Und wenn jemand nach einer Runde nicht mehr kann, wird er für den Halbmarathon gewertet. Das finde ich besser wie den Dreiviertel-Marathon durch die Bundesstraße, einsam den Berg hoch. 33 Kilometer – das ist nix Halbes und nix Ganzes“, sagt beispielsweise Dietmar Kippes, seit Jahren Stammgast beim Saaletal-Marathon.
Ein Einwand, den das Orga-Team im SV Ramsthal berechtigt sieht, „aber leider wurden es bei unseren reinen Marathons über die Jahre immer weniger Teilnehmer. Und weil sich die Veranstaltung damit länger hinzieht, ist kaum Personal zu sparen. Daher hatten wir uns als Alternative eben den 3/4-Marathon einfallen lassen, der gut angenommen wird, zum Beispiel als Vorbereitung auf den Rennsteig-Lauf“, so Carolin Sittler, die Zustimmung von Jürgen Väth bekommt: „Der Lauf wird viel besser angenommen als früher die 42,195 Kilometer. Also alles richtig gemacht. Außerdem nehmen die meisten Läufer diese Strecke gerne als Testlauf für weitere Marathons im Frühjahr“, sagt der Läufer aus Machtilshausen, der auch die Streckenänderungen goutiert: „Super, dadurch kann man doch sein Tempo besser halten.“
Dass die ein oder andere Herausforderung wie die Rampe bei Arnshausen wegfällt, bedauert Christian Bauer in seinem Facebook-Post: „Schade eigentlich, dass ihr manches weg nehmt. Gerade manche anspruchsvollen Abschnitte haben den Lauf ausgemacht.“ Das findet offensichtlich auch der Ramsthaler Bernhard Gößmann-Schmitt („Nicht nachvollziehbar“), der einst selbst einer der Haupt-Organisatoren des Saaletal-Marathons war.
Bekommt die Veranstaltung dann einen neuen Namen? Weil mit Marathon hat das leider nichts mehr zu tun“, fragt ebenfalls auf Facebook etwas ketzerisch Jürgen Vollert. „Wir haben uns tatsächlich überlegt, ob wir die Veranstaltung umbenennen. Aber der Saaletal-Marathon ist mittlerweile so etwas wie eine Marke und wird auch dahingehend von uns beworben. Daher sprechen wir auch offiziell über den Viertel-, Halb- und Dreiviertel-Marathon. Und vielleicht gibt es in ein paar Jahren doch wieder einen Marathon “, entgegnet Carolin Sittler.
Einen offenen Punkt würde die Ramsthalerin aber gerne noch lösen. „Unser Termin ist immer der 2. Samstag im April, sofern dieser nicht auf das Osterwochenende fällt. Leider kann es immer zu Überschneidungen mit dem Rhön-Grabfeld-Cup kommen. Ideal wäre natürlich, wenn wir wie der Wald- und Naturlauf in Rannungen Teil der Laufserie werden könnten.“
Anmeldung bereits möglich
Bereits jetzt können sich die Läuferinnen und Läufer für die verschiedenen Wettbewerbe des 14. Saaletal-Marathon des SV Ramsthal online anmelden auf saaletal-marathon.de. Bis zum 31. Dezember gilt die erste und damit billigste Preisstufe. Ein Euro pro Anmeldung wird für wohltätige Zwecke gespendet. Kinder und Jugendliche ab dem Jahrgang 2009 und jünger starten kostenfrei.