Unvergessliche Erlebnisse rund um Sonne, Mond und Sterne in der Natur, beim Quiz Preise abstauben oder bei zahlreichen Spiel-und Bastelangeboten rund um den Schutz der Nacht kreativ werden: Der Lange Tag der Natur in der Propstei Zella/Rhön lockte mehr als 500 Besucherinnen aus Nah und Fern ins Unesco-Biosphärenreservat Rhön. Bei traumhaftem Wetter und sommerlichen Temperaturen konnte auf dem weitläufigen Gelände der Streuobstwiese in ferne Galaxien geschaut werden, denn das Thema Lichtverschmutzung und die Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna waren den Veranstaltern ein wichtiges Anliegen im Jubiläumsjahr des Sternenparks Rhön, den es jetzt seit zehn Jahren gibt. Dazu gab es ideenreiche Gerichte wie beispielsweise den „Astronaut im Schlafrock“, den Mitglieder der Spielplatzinitiative Propstei Zella/Rhön bis spät in die Abendstunden servierten.
Kleine und große Entdecker kamen bei spannenden Geschichten, Spielen, einer interaktiven Wissensrallye, dem Insektenfangen bei Dämmerung oder bei „Forscherwissen rund um den Sternenpark Rhön “ auf ihre Kosten.
Highlight war die Flugshow der Falknerei am Rennsteig – Schleiereule, Wüstenbussard und der Uhu begeisterten hunderte Besucher. Mit seinem markanten Gesicht und den großen orangegelben Augen zog Uhu „Bubu“ die Zuschauer in seinen Bann. Die Flugkünstler beeindruckten mit ihrem ausgeprägten Seh- und Hörvermögen und mischten sich still und heimlich auch gerne mal unters Publikum.
An Infoständen konnten sich die Besucherinnen und Besucher über den Schutz der Nacht informieren und mit Hilfe von Teleskopen den faszinierenden Himmel erkunden.
Auch Basteln war angesagt: So konnten Jung und Alt beispielsweise ihr eigenes Sternzeichen mit goldfarbenen Nägeln auf einem Holz nachbilden oder mit heimischen Naturmaterialien ein durch die Sonne belichtetes Bild gestalten.
Am Abend ging es dann um künstliches Licht und dessen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Die Straßenbeleuchtungen, die Fassadenbeleuchtung der Propstei und die Beleuchtung der Kirche in Zella wurden abgeschaltet und ermöglichten so einen ungestörten Blick in den Rhöner Nachthimmel. Die zertifizierte Sternenparkführerin Daniela Sell und Simon Manger, der sich viele Jahre als Vorsitzender des Vereins Sternenpark Rhön engagiert hat, nahmen im Biosphärenklassenzimmer die Besucherinnen und Besucher mit in ferne Galaxien. Themen waren die Sternenbilder, die Milchstraße und die Konstellationen diverser Planeten.
Der „Lange Tag der Natur“ hat jedes Jahr im Juni das Ziel, die Menschen für die biologische Vielfalt im Freistaat Thüringen zu sensibilisieren und die Naturschätze ihrer Heimat zu entdecken, heißt es in einer Pressemitteilung. Dieses Jahr steht in der Thüringer Rhön das zehnjährige Jubiläum im Mittelpunkt: Seit 2014 ist das Unesco-Biosphärenreservat Rhön im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen von der International Dark-Sky Association (IDA) als Internationaler Sternenpark anerkannt.
Diese Auszeichnung wird nur an Gebiete mit einer besonders schützenswerten und nahezu natürlichen Nachtlandschaft verliehen. Die Region hat sich die Reduzierung von Lichtverschmutzung zur Aufgabe gemacht. Vor allem Kommunen tragen mit umweltverträglicher Beleuchtung zum Insekten- und Klimaschutz in der Rhön bei. red
