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Münnerstadt
Diese Pläne hat Münnerstadt am Karlsberg
Bildungscampus, Landstadt Bestand, Wärmeplanung – der Karlsberg war in den vergangenen Monaten öfter Thema. Wie hängt alles zusammen und was hat es mit dem Förderprogramm Landstadt Bestand auf sich?
Der Karlsberg soll mit dem Förderprogramm Landstadt Bestand genauer unter die Lupe genommen werden.       -  Der Karlsberg soll mit dem Förderprogramm Landstadt Bestand genauer unter die Lupe genommen werden.
Foto: Ellen Mützel | Der Karlsberg soll mit dem Förderprogramm Landstadt Bestand genauer unter die Lupe genommen werden.
Ellen Mützel
 |  aktualisiert: 12.04.2025 16:00 Uhr

Was ist der Bildungscampus, was ist Landstadt Bestand und wie hängt das alles zusammen? Dieser Artikel soll Licht ins Dunkel bringen. 

Was steckt hinter der Idee des Bildungscampus?

Weil der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 schrittweise eingeführt wird, wird der Bedarf an Hortplätzen immer größer und kann am Studienseminar nicht mehr erfüllt werden. Die Idee ist, das ehemalige Berufsbildungszentrum (BBZ) neben der Montessorischule auch für den Hort zu nutzen und daneben bestimmte Räume für die Bevölkerung zu öffnen.

Die Stadt Münnerstadt hofft, verschiedene Nutzungen für das egemalige BBZ unter einen Hut zu bekommen.       -  Die Stadt Münnerstadt hofft, verschiedene Nutzungen für das egemalige BBZ unter einen Hut zu bekommen.
Foto: Albert Architekten / Maximilian Arnold | Die Stadt Münnerstadt hofft, verschiedene Nutzungen für das egemalige BBZ unter einen Hut zu bekommen.

Manche Flächen wie Gänge, Küche oder Aula könnten mehrfach genutzt werden. Eingebettet in Musikschule, Grund- und Mittelschule sowie Sportzentrum ergibt sich das Bild eines Bildungscampus. Die Schließung der Schlesier Straße für Autos soll eine Wegeverbindung für die Kinder zwischen Hort und Schule ermöglichen.

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Wie ist der Stand?

Die Stadt bemüht sich um eine Förderung. Dies betrifft wegen der unterschiedlichen Nutzungen verschiedene Förderstellen. Ein erster Anlauf vor fast einem Jahr bei der Regierung von Unterfranken endete abrupt: „Uns wurde klargemacht, dass das ein außergewöhnliches Projekt mit vielen Fragenzeichen ist. Da müssten wir unser Konzept noch besser ausarbeiten“, erinnert sich Bürgermeister Michael Kastl . „Wir bauen nicht auf der grünen Wiese, sondern wollen in ein bestehendes Gebäude und da auch noch gemeinsam rein.“

Jetzt ist die Stadt einen Schritt weiter: Derzeit erarbeitet das Büro Dischinger Zierer Architekten eine Planungsstudie mit Kostenschätzung, um diese in wenigen Monaten der Regierung von Unterfranken vorzustellen. 

Ist der Plan eine gute Idee?

„Wir sind der Meinung, das ist ein Gebäude , das es verdient, sich damit zu beschäftigen, weil es Potenzial hat“, sagt Architekt Albert Zierer. Zum einen werde ein Bestandsgebäude weitergenutzt, was klimafreundlich ist. Die Infrastruktur von unter bis auf der Straße sei dort super. Das altersübergreifende Zusammensein sei in sozialen Aspekten positiv zu sehen. Die Grundstruktur des Gebäudes sei äußerst robust und die Skelettbauweise führe dazu, dass die Räume total unterschiedlich gestaltet werden könnten.

Derzeit nutzt die Montessorischule 48 Prozent des Gebäudes , davon sind 20 Prozent Verkehrsfläche, hat Mitarbeiter Francesco von Rhein berechnet. Mit der geplanten Nutzung könnte das Gebäude vollständig genutzt werden, die Anteile der Verkehrsfläche würden fallen. 

Auf der anderen Seite weist das Gebäude noch diverse Schwächen und offene Fragen auf, so Albert Dischinger. Darunter Größe und Aussehen des Gebäudes sowie dessen Zustand.  Die Außenanlagen bräuchten einen guten Landschaftsarchitekten. Zudem liege es am Hang, was Schwierigkeiten bringen kann, die Barrierefreiheit wird ein Thema sein, es gibt energetische und brandschutztechnische Schwächen. Doch die seien zu lösen. 

Was sind Visionen für das Gebäude? 

Man könne vielleicht mit Holz arbeiten und die Fassade so gestalten, dass das Gebäude sich besser einfügt. Eine Idee ist zudem, ein paar Wände herauszunehmen, um den Blick in die Laueraue zu öffnen. 

So könnte der geöffnete Blick aus dem BBZ in die Laueraue aussehen.       -  So könnte der geöffnete Blick aus dem BBZ in die Laueraue aussehen.
Foto: Dischinger Zierer | So könnte der geöffnete Blick aus dem BBZ in die Laueraue aussehen.

Was ist Landstadt Bestand? 

Landstadt Bestand ist ein Förderprogramm , das Landstadt Bayern nachfolgt, mit dem die Stadt derzeit das ehemalige Gärtnereigelände in der Stadt beplant (Treibhausprojekt). Diesmal geht es aber nicht um ein zu errichtendes Stadtviertel, sondern um ein bestehendes. Landstadt Bestand hilft, dieses nachhaltig weiterzuentwickeln. „Die fachliche Beratung durch das Programm ist nicht zu unterschätzen“, sagt der Bürgermeister aus Erfahrung vom Treibhausprojekt. Zudem werde das Projekt betreut und die Plaungen bis zu 80 Prozent bezuschusst. 

„Wir sind auf den Karlsberg gekommen, weil dort in einem bestehenden Quartier (=Stadtviertel) mit dem ehemaligen BBZ, Schwimmbad und der ehemaligen Landwirtschaftsschule, sowie Sportzentrum und Grund- und Mittelschule viele städtische Einrichtungen liegen, viele davon suboptimal genutzt“, so Kastl. Die Teilnahme beschloss der Stadtrat zum Ende der Diskussion einstimmig. 

Wie hängt das Projekt im ehemaligen BBZ mit dem Förderprogramm Landstadt Bestand zusammen? 

Mit dem Umbau des BBZ kämen einige Fragestellungen auf, sei es verkehrstechnischer Art, in Sachen Parkraum und Außenflächen, Nutzung der umliegenden Gebäude . Beim Schwimmbad sei die Frage, wofür man es wieder nutzen könne. „Ich finde, da ist so eine Studie gar nicht verkehrt“, so der Bürgermeister. „Wir haben die Möglichkeit, das Areal einmal komplett durchzudenken.“

Die Bewerbung bei Landstadt Bestand wirkt sich nicht auf die Zeitschiene für den Hort am ehemaligen BBZ aus. „Das läuft unabhängig voneinander“, sagt Michael Kastl auf die Nachfrage von Rosina Eckert (FA). Die laufende Planung habe das ehemalige BBZ im Blick, Landstadt Bayern das drumherum. Auch die Ergebnisse der Wärmeplanung  würden bei Landstadt Bestand miteinfliesen. 

Schafft die Stadt das? 

Auf die Frage von Oliver Jurk ( CSU ), ob nicht in den kommenden Jahren viele Kapazitäten am Treibhausprojekt gebunden seien, sagt der Bürgermeister, dass das, was am ehemaligen BBZ passiere und was drumherum entsteht, sowieso auf der Agenda sei. „Es läuft nichts davon, was wir nicht bräuchten, wir müssen es eben sukzessive angehen. Aber am Ende wissen wir zumindest: Was muss wo hin?“ 

 
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  • Jürgen Hehn
    Guten Tag.
    Was die Stadt Münnerstadt alles so plant, beeindruckt mich schon sehr. Wenn hinter die ganzen großen Vorhaben auch mal Termine stünden, wie in der privaten Wirtschaft auch, würde mich mal interessieren, wie das alles gestemmt und zeitlich abgearbeitet werden soll. Wenn ich mir das Hin und Her bezgl. des Schwimmbads in Gedanken rufe oder das Thema mit dem Neubau des Feuerwehrhauses in Münnerstadt, dann habe ich meine Zweifel, dass das alles funktionieren wird. Ob das Alles gut geht, wenn man sich noch mehr aufbürdet? Vielleicht sollte man erstmal aktuelle Projekte in trockene Tücher bringen, beenden und dann neue Projekte beginnen? Und dann sollte man sich als Stadt Münnerstadt vielleicht auch mal um die umliegenden Stadtteile kümmern, die sicher auch ihre Anliegen haben.
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