
(ikr) Die Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbarer Energie ist nach Ansicht Norbert Schmälings „eines der dringendsten Probleme der nächsten Jahre“. Die Hälfte des Bedarfs an Strom und Heizung im Landkreis könnte aus einheimischen Quellen gedeckt werden, so die spektakuläre Nachricht des Landratskandidats. 100 Millionen Euro, die jetzt abfließen, würden im Landkreis bleiben.
Schmäling hatte am Dienstag in Gefäll seinen ersten öffentlichen Wahlkampf-Auftritt zusammen mit der ÖDP, die ihn, ebenso wie Bündnis 90/Die Grünen/Bürger für Umwelt unterstützt. Die Leute seien begeistert gewesen, „sie wollen Veränderung,“ erzählt Schmäling.
„Ich biete mich an, werde mich aber nicht anbiedern
Norbert Schmäling Landratskandidat
Man sei es offenbar leid, dass alle jungen Leute aus der Region abwandern, weil es keine Arbeit gibt. „Und jeder Landwirt hätte gern ein Holz-Blockheizkraftwerk, um damit Strom zu erzeugen, den er verkaufen kann“, so der 48-Jährige.
Einerseits werde dem Bürger immer mehr Geld abverlangt, sein Gehalt werde jedoch nicht automatisch erhöht. Andererseits werde der Landkreis-Haushalt jedes Jahr überstrapaziert, so Schmäling. 30 Millionen Euro Schulden bei einem 70-Millionen-Haushalt seien nicht tragbar, so der Leiter der Energieagentur Bayerische Rhön. Die „Lösung“ sei für ihn die „massive Nutzung heimischer Ressourcen“.
Bei 48 Prozent Wald-Anteil sollte es für den Landkreis kein Problem sein, weit mehr als die sieben bis acht bestehenden kommunalen Hackschnitzel-Heizungen einzurichten, so der gebürtige Brückenauer. Dabei denkt Schmäling an die sinnvolle energetische Verwertung von Grüngut aller Art. „Wir haben hier gute Handwerker und andere geniale Köpfe, da lässt sich was tun auf dem Energie-Sektor.“
„Ich biete mich an, aber ich werde mich nicht anbiedern“, sagt der Landratskandidat selbstbewusst. Der qualifizierte Zimmerermeister kommt direkt aus dem Handwerk und studierte nach der Fachoberschule Holztechnik. Eine Zeit lang war er im Bau-Hauptgewerbe tätig. Seit dreieinhalb Jahren arbeitet er im Landratsamt, zunächst als Agenda-21-Beauftragter und seit 2005 in der Energie-Agentur.
„Ich habe selbst die Höhen und Tiefen“ des Lebens kennen gelernt, so Schmäling weiter. Er habe Einblick in die „oberen Etagen“ gehabt, aber zwischendurch auch mal ein halbes Jahr von Arbeitslosenhilfe leben müssen, bekennt der 48-Jährige freimütig.
Er stelle sich zur Wahl, weil die im Kreistag vertretenen Parteien und Gruppierungen der Opposition bis Mitte November keinen Gegenkandidaten präsentierten. Das dürfe es nach Schmälings Ansicht in einer Demokratie nicht geben, schließlich sei die Kreistagswahl die „bedeutendste Regionalwahl“ und der Landrat habe „enorme Macht zu verwalten“. „Unabhängig, bodenständig, voller Energie“ lautet Schmälings Slogan auf seiner brandneuen Internet-Homepage, wo jeder Interessierte sein Leben, seine Kompetenzen und sein Programm studieren kann.
Online-Tipp
www.norbert-schmaeling.de www.mainpost.de/kommunalwahl