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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Landratsamt feiert Generalsanierung mit Richtfest
Vor zehn Monaten begannen die Baumaßnahmen zur Generalsanierung des Landratsamtsanbaus, deren Richtfest jetzt gefeiert wurde. Im kommenden Juni soll das Gebäude wieder in Betrieb genommen werden.
Generalsanierung Landratsamt Bad Kissingen       -  Während der laufenden Generalsanierung des Bauteils B wurde auf dem Eisenstädter Platz das Richtfest gefeiert.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Während der laufenden Generalsanierung des Bauteils B wurde auf dem Eisenstädter Platz das Richtfest gefeiert.
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 27.10.2024 16:12 Uhr

Vor sechs Jahren gab es bereits erste Überlegungen, ein Jahr später folgte der Beschluss des Kreisrats zur Generalsanierung des 40 Jahre alten Landratsamtsanbaus am Eisenstädter Platz. Verzögert durch die Pandemie konnte allerdings erst vor zehn Monaten die Baumaßnahme beginnen, deren Richtfest jetzt gefeiert wurde. Im kommenden Juni soll das Gebäude wieder in Betrieb genommen werden.

Der Richtbaum auf dem Dach des Landratsamtes       -  Der kleine Richtbaum auf dem Dach des Landratsamtes vor der Jakobuskirche
Foto: Sigismund von Dobschütz | Der kleine Richtbaum auf dem Dach des Landratsamtes vor der Jakobuskirche

Generalsanierung statt Energie-Sanierung

Ursprünglich war im Jahr 2018 nur an eine energetische Sanierung dieses Gebäudes gedacht, erinnerte Landrat Thomas Bold ( CSU ) in seiner Festrede. Doch eine vom Architekturbüro Wiener & Partner (Karlstadt) ausgeführte Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass eine Generalsanierung sinnvoller ist, „wenn wir schon mal das Gebäude anpacken“.

Nach erfolgtem Vergabeverfahren, wonach dem Kissinger Architekturbüro Scharf & Rüth die Gesamtplanung, der Projektierungsgesellschaft Helfrich Ingenieure (Oerlenbach) die technische Fachplanung und dem Büro Ozean Horizont Objektplanung in Bad Kissingen die Statik übertragen wurde, sollte die Baumaßnahme dann im Jahr 2021 beginnen.

Die Pandemie verzögerte das Projekt

Doch die Pandemie machte allem einen Strich durch die Rechnung. So konnte erst Mitte des Jahres 2022 die Planung wieder aufgenommen und der ursprüngliche Entwurf der aktuellen Situation angepasst werden. Nach Erteilung der Baugenehmigung durch die Stadt wurde am 17. Januar dieses Jahres endlich die umfassende Generalsanierung gestartet, die mit der völligen Entkernung des Gebäudes fast einem Neubau gleichkommt und 9,3 Millionen Euro kosten wird.

Der Abbruch nicht tragender Gebäudeteile und des Dachgeschosses mit Dachstuhl und Schrägen aus Beton machte über längere Zeit erheblichen Lärm, wofür sich Landrat Bold und Architekt Michael Rüth bei den zum Richtfest geladenen Bewohnern des Nachbarhauses entschuldigten.

Doch durch Aufstockung des Dachgeschosses können hier neue Arbeitsplätze entstehen. Ein wichtiger Punkt der Planung war aber auch die erforderliche Notstromversorgung. Deshalb wird zusätzlich eine Trafo-Station (Leistung 630 Kilovoltampere) mit einer Netzersatzanlage (2 000 Liter-Vorratstank) errichtet. Im Innenhof des Landratsamtes sollen E-Ladestationen installiert werden. Bold: „So sind wir für die Zukunft gut gerüstet.“

Generalsanierung Landratsamt Bad Kissingen       -  Während die Gäste draußen Richtfest feierten, wurde drinnen weitergearbeitet.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Während die Gäste draußen Richtfest feierten, wurde drinnen weitergearbeitet.

Ab Sommer 2025: Gebäude wieder in Betrieb

Auch das Innere des Gebäudes wird ab Sommer 2025 für die Zukunft gut gerüstet sein. Auf der auf fünf Stockwerke verteilten Bruttogeschossfläche von knapp 2 400 Quadratmetern wird es statt der bisherigen 100 künftig bis zu 117 moderne Arbeitsplätze geben, wozu auch 14 Share-Desk-Arbeitsplätze für Mitarbeiter gehören, die nur Teilzeit arbeiten oder im Homeoffice tätig sind.

„Dann brauchen wir nicht Büroräume vorzuhalten und zu heizen für Mitarbeiter, die gar nicht da sind“, begründete der Landrat diese Neuerung. Da Mitarbeiter in zunehmender Zahl mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, wird es zudem mehr Umkleideräume geben. Aber auch an die Besucher des Landratsamtes ist gedacht: Flure und Wartezonen werden moderner, großzügiger und somit besucherfreundlicher gestaltet.

Stimmiges Gesamtbild

Die Baukonstruktion des Anbaus wird an das Hauptgebäude des Landratsamts angeglichen. „Das war uns von Beginn an wichtig“, erklärte Architekt Michael Rüth den Gästen des Richtfestes. Durch eine Lamellenfassade aus Cortenstahl in Rücksprüngen und im Eingangsbereich wird sich – so eine Vorgabe des Denkmalschutzes – das Gebäude künftig besser ins Gesamtbild einfügen.

Zusätzlich wird der Anbau durch einen Übergang im zweiten Obergeschoss an das Haupthaus angebunden, der zugleich Flucht- und Rettungsweg ist. Energetisch aufgewertet wird der sanierte Gebäudeteil durch Wärmeverbundsysteme, ein Flachdach mit extensiver Begrünung „gegen sommerliche Hitze“, erklärte Architekt Rüth, sowie eine entspiegelte Photovoltaikanlage.

Ende der Sanierung im Juni 2025

Generalsanierung Landratsamt Bad Kissingen       -  Landrat Thomas Bold : „Die für die Generalsanierung budgetierten 9,3 Millionen Euro werden nach heutigem Kenntnisstand ausreichen.“
Foto: Sigismund von Dobschütz | Landrat Thomas Bold : „Die für die Generalsanierung budgetierten 9,3 Millionen Euro werden nach heutigem Kenntnisstand ausreichen.“

Bad Kissingens dritter Bürgermeister Thomas Leiner ( CSU ) dankte in seinem Grußwort dem Landkreis für dessen anhaltende Bautätigkeit: „In den vergangenen zehn Jahren waren Sie der größte Investor in der Stadt.“ Natürlich meinte Leiner damit die Kernstadt unter Ausschluss des Staatsbad-Areals, doch ließ es sich Innenstaatssekretär Sandro Kirchner ( CSU ) nicht nehmen, den Freistaat als zweifellos größten Investor in Bad Kissingen herauszustellen. Auch er lobte das Landratsamt Bad Kissingen für die Investitionen in die Zukunft. „Ich bin stolz, wenn im Vergleich aller bayerischen Landkreise mein eigener ganz vorne mit dabei ist.“

Während Landrat Thomas Bold davon ausgeht, dass die budgetierten 9,3 Millionen Euro für die gesamte Maßnahme tatsächlich ausreichen werden, da 90 Prozent aller Arbeiten bereits vergeben sind, datiert Architekt Michael Rüth das Ende der Generalsanierung auf nächsten Juni. „Dies sollte uns nach heutigem Stand gelingen.“

 
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