Oberbach
Landkreis springt auf E-Welle auf
Strategisch und möglichst einheitlich möchte sich der Landkreis Bad Kissingen am Ausbau der E-Mobilität beteiligen. Nur ein Kreisrat findet das nicht gut.
Zum Haus der Schwarzen Berge reisten die Kreisräte des Wirtschafts- und Umweltausschusses mit dem Auto an, natürlich. Benziner und Diesel stehen auf dem Parkplatz. Schreitet die Entwicklung fort, so werden sich bald ein paar Elektrofahrzeuge darunter mischen. Schon im Februar hatte das Gremium beschlossen, zu prüfen, inwieweit der Landkreis auf die E-Welle aufspringen kann. Könnte der Fuhrpark des Landratsamts nicht auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden? Wie viele E-Autos fahren überhaupt schon im Landkreis und wie viele Ladestationen gibt es? Welche Fördermöglichkeiten stehen bereit?
All diese Fragen konkretisierte Cordula Kuhlmann, Projektmanagerin am Landratsamt Bad Kissingen. In der Sitzung am Montag in Oberbach stellte sie den Kreisräten das Ergebnis vor. 88 Elektrofahrzeuge seien aktuell im Landkreis zugelassen, wusste sie zu berichten. Dann erklärte sie im Detail, welche Inhalte ein interkommunales Elektromobilitätskonzept liefern würde. Zunächst soll geklärt werden, ob die Fuhrparke des Landkreises und der Kommunen umgestellt werden können. Es geht aber auch um die Erfassung der Ladesäulen im Landkreis insgesamt. Im Vorausblick auf das Jahr 2030 soll eine Prognose erstellt werden - zum einen was Elektrofahrzeuge angeht, zum anderen in Bezug auf die Infrastruktur für E-Bikes. Auf dieser Basis wird ein Gesamtkonzept für Lademöglichkeiten für E-Autos und E-Bikes erarbeitet und Gestaltungsmöglichkeiten für ein einheitliches Erscheinungsbild vorgeschlagen.
Allerdings, nur 13 der 26 Kommunen hatten bei einer Befragung Interesse an einem solchen Konzept signalisiert. Kuhlmann möchte - bevor das Konzept an ein Fachbüro vergeben wird - erneut auf die Stadt- und Gemeindeverwaltungen zugehen. Gefördert wird das Konzept vom Bayerischen Verkehrsministerium. Maximal 90.000 Euro lässt der Freistaat dafür springen. Die Kreisräte können sogar mit einer Förderquote von 85 Prozent rechnen, denn der Landkreis liegt im so genannten Raum mit besonderem Handlungsbedarf. Möchte eine Gemeinde die Ergebnisse der Studie dann umsetzen, so muss erneut über eine Finanzierung nachgedacht werden.
In der Folge entwickelte sich eine Diskussion, die nicht immer beim Thema blieb. "Die Kommunen bauen die Ladestationen und die anderen verkaufen den Strom", sah Gotthard Schlereth (FW-CBB) das Thema kritisch. "Ich möchte vor Aktionismus warnen", meinte Michael Heppes (CSU). Der Markt der Elektromobilität befinde sich in einem rasanten Wandel, den niemand absehen könne. "Da braucht man ja hellseherische Fähigkeiten", monierte Norbert Schmäling (ödp), dass das Konzept Prognosen bis ins Jahr 2030 liefern solle. Adelheid Zimmermann (FDP) schlug vor, auch den Öffentlichen Nahverkehr auf Elektromobilität umzustellen, und Waldemar Bug (ödp) stellte die grundsätzliche Frage: "Brauchen wir dazu ein Konzept oder können wir das nicht auch selbst erarbeiten?".
Am Ende aber stimmten fast alle für das Konzept. Einzig Robert Römmelt (SPD) aus Riedenberg war dagegen. Auf Nachfrage dieser Zeitung erläutert er seine Beweggründe. Für den Ausbau von Elektromobilität sei er durchaus. Allerdings sehe er den Ausbau der öffentlichen Ladesäuleninfrastruktur nicht in erster Linie als Aufgabe des Landkreises und der Kommunen an. "Das macht überhaupt keinen Sinn", sagt Römmelt. "Wenn erst einmal eine gewisse Frequenz an Fahrzeugen auf der Straße ist, kommen die Energieversorger von selbst."
Was bisher geschah Im Februar beschloss der Wirtschafts- und Umweltausschuss des Kreistags, ein E-Mobilitätskonzept für den Landkreis erstellen zu lassen. Im Mai beteiligten sich die Stadtwerke Bad Brückenau, Bad Kissingen und Hammelburg sowie der Netzbetreiber Bayernwerk an einem Runden Tisch. Im Juni befragte das Landratsamt die Kommunen zu ihrem Interesse an E-Mobilität, bestehenden Ladesäulen und E-Bike-Tourismus. Den Sommer überprüfte das Landratsamt geeignete Anbieter und Fachbüros. Mittlerweile sind sechs Fachbüros angeschrieben worden.
Wie es weitergeht In den kommenden Wochen wird das beste Angebot ausgewählt. Nachdem der Förderantrag gestellt und bewilligt worden ist, kann der Kreistag das Fachbüro mit der Erstellung des interkommunalen Elektromobilitätskonzepts beauftragen. Liegt das Konzept vor, dann gleicht es einem Fahrplan für Landkreis und Kommunen. Ob und wie eine Gemeinde aber die Vorschläge der Planer umsetzt, bleibt den Stadt- und Gemeinderäten überlassen. Auch über die Finanzierung der Umsetzung müsste erneut diskutiert werden.
All diese Fragen konkretisierte Cordula Kuhlmann, Projektmanagerin am Landratsamt Bad Kissingen. In der Sitzung am Montag in Oberbach stellte sie den Kreisräten das Ergebnis vor. 88 Elektrofahrzeuge seien aktuell im Landkreis zugelassen, wusste sie zu berichten. Dann erklärte sie im Detail, welche Inhalte ein interkommunales Elektromobilitätskonzept liefern würde. Zunächst soll geklärt werden, ob die Fuhrparke des Landkreises und der Kommunen umgestellt werden können. Es geht aber auch um die Erfassung der Ladesäulen im Landkreis insgesamt. Im Vorausblick auf das Jahr 2030 soll eine Prognose erstellt werden - zum einen was Elektrofahrzeuge angeht, zum anderen in Bezug auf die Infrastruktur für E-Bikes. Auf dieser Basis wird ein Gesamtkonzept für Lademöglichkeiten für E-Autos und E-Bikes erarbeitet und Gestaltungsmöglichkeiten für ein einheitliches Erscheinungsbild vorgeschlagen.
Wie sinnvoll ist das Konzept?
Allerdings, nur 13 der 26 Kommunen hatten bei einer Befragung Interesse an einem solchen Konzept signalisiert. Kuhlmann möchte - bevor das Konzept an ein Fachbüro vergeben wird - erneut auf die Stadt- und Gemeindeverwaltungen zugehen. Gefördert wird das Konzept vom Bayerischen Verkehrsministerium. Maximal 90.000 Euro lässt der Freistaat dafür springen. Die Kreisräte können sogar mit einer Förderquote von 85 Prozent rechnen, denn der Landkreis liegt im so genannten Raum mit besonderem Handlungsbedarf. Möchte eine Gemeinde die Ergebnisse der Studie dann umsetzen, so muss erneut über eine Finanzierung nachgedacht werden.In der Folge entwickelte sich eine Diskussion, die nicht immer beim Thema blieb. "Die Kommunen bauen die Ladestationen und die anderen verkaufen den Strom", sah Gotthard Schlereth (FW-CBB) das Thema kritisch. "Ich möchte vor Aktionismus warnen", meinte Michael Heppes (CSU). Der Markt der Elektromobilität befinde sich in einem rasanten Wandel, den niemand absehen könne. "Da braucht man ja hellseherische Fähigkeiten", monierte Norbert Schmäling (ödp), dass das Konzept Prognosen bis ins Jahr 2030 liefern solle. Adelheid Zimmermann (FDP) schlug vor, auch den Öffentlichen Nahverkehr auf Elektromobilität umzustellen, und Waldemar Bug (ödp) stellte die grundsätzliche Frage: "Brauchen wir dazu ein Konzept oder können wir das nicht auch selbst erarbeiten?".
Am Ende aber stimmten fast alle für das Konzept. Einzig Robert Römmelt (SPD) aus Riedenberg war dagegen. Auf Nachfrage dieser Zeitung erläutert er seine Beweggründe. Für den Ausbau von Elektromobilität sei er durchaus. Allerdings sehe er den Ausbau der öffentlichen Ladesäuleninfrastruktur nicht in erster Linie als Aufgabe des Landkreises und der Kommunen an. "Das macht überhaupt keinen Sinn", sagt Römmelt. "Wenn erst einmal eine gewisse Frequenz an Fahrzeugen auf der Straße ist, kommen die Energieversorger von selbst."
Was bisher geschah Im Februar beschloss der Wirtschafts- und Umweltausschuss des Kreistags, ein E-Mobilitätskonzept für den Landkreis erstellen zu lassen. Im Mai beteiligten sich die Stadtwerke Bad Brückenau, Bad Kissingen und Hammelburg sowie der Netzbetreiber Bayernwerk an einem Runden Tisch. Im Juni befragte das Landratsamt die Kommunen zu ihrem Interesse an E-Mobilität, bestehenden Ladesäulen und E-Bike-Tourismus. Den Sommer überprüfte das Landratsamt geeignete Anbieter und Fachbüros. Mittlerweile sind sechs Fachbüros angeschrieben worden.
Wie es weitergeht In den kommenden Wochen wird das beste Angebot ausgewählt. Nachdem der Förderantrag gestellt und bewilligt worden ist, kann der Kreistag das Fachbüro mit der Erstellung des interkommunalen Elektromobilitätskonzepts beauftragen. Liegt das Konzept vor, dann gleicht es einem Fahrplan für Landkreis und Kommunen. Ob und wie eine Gemeinde aber die Vorschläge der Planer umsetzt, bleibt den Stadt- und Gemeinderäten überlassen. Auch über die Finanzierung der Umsetzung müsste erneut diskutiert werden.
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