In der Jahreshauptversammlung der KFZ-Innung Unterfranken in Würzburg war einer der Tagungspunkte die Ehrung langjähriger Kraftfahrzeugmeister mit dem goldenen Meisterbrief, die Obermeister Roland Hoier vornahm. Darunter waren aus dem Landkreis Bad Kissingen Werner Simon und Christoph Beck .
Obermeister Hoier sieht die KFZ-Branche ständigen Veränderungen ausgesetzt, er nannte als Beispiele den Wandel in der Industrie und die Elektromobilität. Diese Herausforderungen böten aber auch gleichzeitig Chancen für die 805 Mitglieder der unterfränkischen Kfz-Innungsbetriebe, die durch innovative Weiterbildungen, gute Beratungen und exzellente Serviceleistungen nahe am Kunden bleiben würden. Auch für die digitale Werkstatt, so Hoier, sei man gerüstet.
Wegen des Fachkräftemangels sei es unerlässlich, junge Leute zu begeistern. Mit dem Bayerischen Ausbildungsportal, das Michael Frank , Geschäftsführer der Kfz-Innung Unterfranken, vorstellte, wolle man das Interesse der Schülerinnen und Schüler für das Kfz-Gewerbe gewinnen. Auch auf Plattformen wie TikTok und Facebook versuche man, Nachwuchs zu finden.
Im vergangenen Ausbildungsjahr absolvierten bei den Winterprüfungen 327 Männer und 19 Frauen die Ausbildung, in den Sommerprüfungen waren es 70 Personen.
Interessante Einblicke in das Projekt Nepal zeigte Klaus Meyer aus Ochsenfurt auf, der sich für die Ausbildung von Azubis aus Nepal starkmacht, die in Deutschland Handwerksberufe erlernen können.
Schließlich oblag es Obermeister Roland Hoier, langjährigen Kfz-Meistern den goldenen Meisterbrief mit Siegel und Anstecknadel zu überreichen.
Für 40 Jahre wurden geehrt: Christof Beck mit Betrieb in Wildflecken, Ralf Eschenbacher (Gemünden), Klaus-Dieter Meyer (Ochsenfurt) und Josef Möhler (Lohr, Karlstadt), gleichzeitig erster Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses. Für 50 Jahre ausgezeichnet wurden Albert Schäfer (Kleinheubach) und Werner Simon (Bad Kissingen).
Christoph Beck aus Wildflecken trat schon früh in die Fußstapfen seines Vaters Franz Beck , der 1966 die Werkstatt aufbaute. Gleich zwei Berufe lernte Christoph Beck gleichzeitig, Kfz-Mechaniker und Bürokaufmann, mit dem Ziel, den Betrieb einmal zu übernehmen. Bereits mit 21 Jahren legte er die Meisterprüfung ab.
Für die Firma brachte das Jahr 1994 Einschnitte, denn die Amerikaner verließen Wildflecken. Neben den Ford-Modellen spezialisierte man sich weiterhin auf US-Fahrzeuge, Wohnmobile und Pick-ups. Heute hat die Firma einen Kundenstamm aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Kunden schätzen das Know-how für ihre US-Fahrzeugmobile.
Werner Simon aus Trimberg, der für 50 Jahre mit dem goldenen Meisterbrief ausgezeichnet wurde, arbeitete nach der Meisterprüfung im Januar 1974 als Kfz-Meister im Autohaus Helmut Mühle in der Erhardstraße in Bad Kissingen. 1984 übernahm er die Renault-Vertretung mit Kfz-Werkstatt.
1989 folgte der Karosseriebau, den Helmut Mühle mit Beginn seines Ruhestandes ebenfalls an Werner Simon übergab. Der führte das Geschäft bis 2013. Anschließend ging die Firma wieder an die Familie Mühle über. Vielen Kunden in Bad Kissingen war „ Renault Simon“ ein Begriff, nicht nur für die Renault-Modelle.