Alle Vereine haben derzeit mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, mit steigenden Energiekosten und anhaltender Inflation zu kämpfen. Was speziell die Sport- und Schützenvereine angeht, werden diese seit Jahrzehnten vom Landkreis Bad Kissingen mit einer Vereinspauschale unterstützt. Seit mehr als 20 Jahren geht es dabei um die fixe Gesamtsumme von 79.000 Euro. Im Jugendhilfeausschuss schlug Daniel Korn, Geschäftsführer des Sportbeirats, vor, diese Summe um 7000 Euro auf 86.000 Euro zu erhöhen.
Im Zuge der Corona-Pandemie seien die Mitgliederzahlen in den Sport- und Schützenvereinen hie und da zurückgegangen, sagte Korn. Somit hätten sich auch die Mitgliedsbeträge verringert – bei gleich bleibenden, beziehungsweise auch gestiegenen Verbrauchs- und Nutzungskosten.
Verhindern, dass Sportstätten schließen
Zudem sind die Kosten für Strom, Heizung und Wasser der Sportstätten stark angestiegen. Man könne nur punktuell einsparen. Und man müsse verhindern, dass Sportstätten nun ganz geschlossen werden. Denn dies hätte wohl einen weiteren Mitgliederschwund zur Folge, so die Argumentation.
Auch die aktuelle Inflationsrate von 7,4 Prozent trifft die Vereine in besonderem Maße, sagte Korn. Man könne die so entstehenden Mehrkosten nicht einfach auf die Vereine umlegen, also zum Beispiel Beiträge der Mitglieder erhöhen. Möglicherweise würden dann noch mehr Mitglieder fernbleiben.
Empfehlungsbeschluss an den Kreistag
Sollte der Kreis die Vereinspauschale insgesamt um 7000 Euro anheben, würde sich der jährliche Sportetat des Landkreises von 113.000 auf 120.000 Euro erhöhen. Die Erhöhung entspricht, laut Korn, mit 8,9 Prozent etwa der durchschnittlichen Inflationsrate der vergangenen zwei Jahre.
Was Korn versuchte deutlich zu machen, kam bei den Mitgliedern des Ausschusses an. Sie gingen mit und empfahlen dem Kreistag mit ihrem Beschluss, die Vereinspauschale zu erhöhen.
Auch der Freistaat erhöhte die Fördersumme
Übrigens beteiligt sich auch der Freistaat seit 2006 an der pauschalierten Sportförderung von Sport- und Schützenvereinen. Die Pauschale wird anteilig ausgezahlt und orientiert sich dabei an der Zahl der Mitglieder. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 26 Jahre sowie Übungsleiter werden stärker gewichtet.
Für 2023 können die Sportvereine beim Freistaat auch einen Energiekostenzuschuss beantragen (noch bis 15. Mai). Dafür macht der Freistaat 18 Millionen Euro locker. Die Energiekostenpauschale gibt es zur bereits bestehenden Vereinspauschale des Freistaats dazu. Letztere wurde 2023 erneut verdoppelt, von 20 auf insgesamt 40 Millionen Euro.