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LKR Bad Kissingen
Landkreis Bad Kissingen: Wehren in Dauerbereitschaft
Nach Tief Ylenia in der Nacht auf Donnerstag folgte Tief Zeynep in der Nacht auf Samstag. Der Landkreis kam glimpflich davon, es blieb bei Sachschäden und das Hochwasser sank am Sonntag.
An der 'Hainbuche' bei Obereschenbach fiel am Freitagabend ein Baum auf die B 27. Foto: Ralf Ruppert       -  An der 'Hainbuche' bei Obereschenbach fiel am Freitagabend ein Baum auf die B 27. Foto: Ralf Ruppert
| An der "Hainbuche" bei Obereschenbach fiel am Freitagabend ein Baum auf die B 27. Foto: Ralf Ruppert
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 19.08.2022 16:45 Uhr

68 Unwettereinsätze hat die Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt am Freitagabend in der Region Main-Rhön koordiniert, davon 50 alleine zwischen 18.30 und 20 Uhr. Die ILS ist zuständig für Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst in den vier Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Schweinfurt und Rhön-Grabfeld sowie in der Stadt Schweinfurt . 14 der 68 Unwettereinsätze entfielen auf den Landkreis Bad Kissingen, dabei handelte es sich vor allem um umgestürzte Bäume.

Die ILS war zeitweise um bis zu vier Mitarbeiter durch Rufbereitschaft, Zusatzbesetzung und Unterstützungsgruppe verstärkt worden, berichtet Schichtleiter Marco Pielhoff. Allerdings wurde nur ein Teil der Schäden gemeldet, etliche umgefallene Bauzäune wie etwa auf dem Hammelburger Marktplatz, wurden ohne den Einsatz von Rettungskräften wieder aufgestellt. Die Bad Kissinger Feuerwehr rückte am Freitagabend laut Stadtbrandinspektor Harald Albert zu zwei Einsätzen aus: In der Hartmannstraße seien Bleche von einem Dach abgedeckt worden. Eines davon hing noch oben, die Feuerwehr sorgte mit Hilfe der Drehleiter für Sicherheit. In der Rohdewaldstraße sei zudem eine Birke von einem Privatgrundstück auf die Straße gefallen. Die Feuerwehr sägte den Stamm klein und sorgte für freie Fahrt.

Auch im Zuständigkeitsbereich der Hammelburger Polizei gab es mehrere Straßensperrungen und Feuerwehreinsätze: Im Bereich der "Hainbuche", also zwischen Obereschenbach und der Landkreisgrenze, fielen ein Baum und mehrere Äste auf die B 27. Die Feuerwehr sorgte dort ebenso für Ordnung wie auf der Straße nach Morlesau sowie zwischen Wittershausen und Oberthulba und oberhalb von Elfershausen. Details hatte die Polizei selbst keine, weil auf Grund der zeitgleichen Unfälle nicht überall Streifenbesatzungen vor Ort waren. Die Feuerwehr regle den Verkehr in solchen Fällen eigenständig.

Zu einem Unfall kam es am Freitagabend auf der Staatsstraße 2445 bei Münnerstadt: Ein Autofahrer konnte laut dem Bericht der Bad Kissinger Polizei einem umstürzenden Baum nicht mehr rechtzeitig ausweichen und stieß mit der Fahrzeugfront dagegen. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf 2000 Euro. Die Feuerwehr Münnerstadt beseitigte den Baum. In Haard wurde eine große Plexiglasplatte durch heftige Sturmböen auf einen geparkten Pkw geschleudert. Dadurch entstand laut Polizeibericht ein Sachschaden in Höhe von rund 250 Euro.

Autos von Hotelgästen beschädigt

Auch im Landkreis Rhön-Grabfeld kam es in der Nacht zum Samstag zu mehreren Einsätzen mit umgestürzten Bäumen oder herabgefallenen Ästen. Ein Nadelbaum war am frühen Abend auf den Parkplatz eines Hotels in Schönau an der Brend gestürzt und hatte dort den geparkten Pkw eines Hotelgastes beschädigt. Weitere Äste fielen auf nebenstehende Fahrzeuge. Den Sachschaden beziffert die Polizei mit mehr als 10 000 Euro. Ein weiterer umgestürzter Baum war auf die B279 Höhe Abfahrt Unterweißenbrunn gefallen. Eine 64-jährige Autofahrerin fuhr mit ihrem Pkw dagegen, laut Polizei gab es jedoch nur einen geringeren Sachschaden.

Das Hochwasser an Sinn und Saale blieb im "grünen Bereich": An der Sinn bei Bad Brückenau überschritt der Pegel nur am Donnerstag kurz den Wert der Meldestufe 1. An der Saale lief am Freitag eine Scheitelwelle durch Bad Kissingen. Der Pegel erreichte einen Wert von 2,80 Meter, berichtet Alexander Busch, Leiter Abwasserbetrieb und Hochwasserschutz für Bad Kissingen. Die Meldestufe 2 beginnt bei 3,00 Metern. Bereits ab 2,10 Metern beginnen die Vorsichtsmaßnahmen mit dem Aufstellen von Hinweis-Schildern. Erste Brücken wie der Nepomuk-Steg in Hausen seien seit einigen Tagen unter Wasser. Ab 2,60 Metern wird dann der Mühlbach umgeleitet und das Pumpwerk im Rosengarten in Betrieb genommen.

"Wir haben das Hochwasser kontinuierlich im Blick", berichtet Busch. Ein wichtiger Indikator ist dabei der Pegelstand in Salz, der je nach Wetterlage zwischen acht und zwölf Stunden vor dem in Bad Kissingen anschlägt. "Die Fränkische Saale ist die Dachrinne der Rhön", sagt Busch und verweist darauf, dass zum Regenwasser in den vergangenen Tagen auch die Schneeschmelze in der bayerischen Rhön kam, die über Lauer, Brend und anderen Zuflüssen dann für Hochwasser in der Saale sorgt. Seit Sonntagmittag steigt der Pegel in Salz wieder.

 
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