Bad Kissingen
Landkreis Bad Kissingen übernimmt rote Laterne
Wegen Zuwanderung haben sich die Bevölkerungsprognosen für Unterfranken verbessert. Bad Kissingen profitiert davon am wenigsten...
Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Diese Binsenweisheit trifft auch auf Vorhersagen zur Bevölkerungsentwicklung zu: Alle Jahre wieder wagt das Bayerische Landesamt für Statistik den Blick in die Kristallkugel - und sieht immer wieder neue Trends. Für den Bezirk Unterfranken ist in der jüngsten Statistik konkret eine Halbierung des Einwohnerschwundes vorhergesagt: Minus 5,2 Prozent waren es bisher, jetzt soll die Bevölkerung von 2014 auf
2034 "nur noch" um 2,8 Prozent schrumpfen, also konkret von 1,299 Millionen auf 1,262 Millionen Menschen.
"Die natürliche Bevölkerungsentwicklung bleibt weiterhin negativ", fasst die Regierung von Unterfranken die Grundlage zusammen. Die Änderungen sind vor allem auf Flüchtlingsströme zurück zu führen: "Die geringere Abnahme basiert auf der vom Statistischen Landesamt
prognostizierten, höheren Zuwanderung in den Jahren 2015 und 2016."
Klar abzulesen ist der Statistik vor allem ein Trend: Die Bevölkerung in ländlichen Gegenden geht zurück und wird immer älter. Lediglich für die kreisfreien Städte Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg ist ein Wachstum vorhergesagt (siehe Grafik). Der Landkreis Kitzingen stagniert immerhin, bisher wurden 2,0 Prozent Rückgang prognostiziert. Bei allen anderen Landkreisen schwächt sich dagegen nur der Abwärtstrend ab - allerdings unterschiedlich stark: 2011 hatte noch der Landkreis Haßberge mit minus 11,7 Prozent auf 20 Jahre die rote Laterne. Bad Kissingen lag bei minus 11,1 Prozent. Mittlerweile liegt der Landkreis Haßberge bei nur 4,9 Prozent Rückgang.
In der nächsten Prognose für den Zeitraum von 2012 bis 2032 lag der Landkreis Rhön-Grabfeld am Ende der Skala: minus 10,2 Prozent wurden für den Nachbarlandkreis vorhergesagt, Bad Kissingen lag bei 9,8 Prozent. In der jüngsten Prognose hat nun Bad Kissingen 2,7 Prozentpunkte gut gemacht, der Landkreis Rhön-Grabfeld aber 3,6 Prozentpunkte. Der Landkreis Bad Kissingen stellt somit im Regierungsbezirk den neuen Negativrekord auf.
"Man muss mit solchen Vorhersagen vorsichtig sein, aber das ist natürlich keine schöne
Geschichte", kommentiert Jürgen Metz vom Büro des Landrates die neuesten Zahlen. Bereits durch den Mikrozensus hätten sich die statistischen Prognosen verändert. Allerdings würden auch Besonderheiten des Bäder-Landkreises, wie der Zuzug von Senioren aus ganz Deutschland, nur zum Teil berücksichtigt. Trotzdem sieht auch Metz die demographische Entwicklung als Herausforderung.
Zahlreiche Projekte seien darauf ausgerichtet wie der Breitband-Ausbau, Angebote für Rückkehrer oder das Modellprojekt Mobilität.
Die Statistik enthält aber auch positive Entwicklungen für den Landkreis Bad Kissingen: Das Wanderungssaldo etwa stieg von minus 370 Menschen im Jahr 2008 auf plus 506 im Jahr 2014, also noch vor dem Flüchtlingsansturm.
An der Spitze wird der Landkreis 2034 beim Durchschnittsalter liegen: 49,7 Jahre sind vorhergesagt. Damit wäre Bad Kissingen dann der fünft-älteste Kreis in Bayern, nach Wunsiedel, Hof, Kronach und Kulmbach. Extrem steigt auch der Altersquotient: Aktuell kommen 39,4 Über-65-Jährige auf 100 Personen im Alter von 20 bis 64, 2034 sollen es 67,1 sein.
Weniger und ältere Menschen
"Die natürliche Bevölkerungsentwicklung bleibt weiterhin negativ", fasst die Regierung von Unterfranken die Grundlage zusammen. Die Änderungen sind vor allem auf Flüchtlingsströme zurück zu führen: "Die geringere Abnahme basiert auf der vom Statistischen Landesamt
prognostizierten, höheren Zuwanderung in den Jahren 2015 und 2016."Klar abzulesen ist der Statistik vor allem ein Trend: Die Bevölkerung in ländlichen Gegenden geht zurück und wird immer älter. Lediglich für die kreisfreien Städte Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg ist ein Wachstum vorhergesagt (siehe Grafik). Der Landkreis Kitzingen stagniert immerhin, bisher wurden 2,0 Prozent Rückgang prognostiziert. Bei allen anderen Landkreisen schwächt sich dagegen nur der Abwärtstrend ab - allerdings unterschiedlich stark: 2011 hatte noch der Landkreis Haßberge mit minus 11,7 Prozent auf 20 Jahre die rote Laterne. Bad Kissingen lag bei minus 11,1 Prozent. Mittlerweile liegt der Landkreis Haßberge bei nur 4,9 Prozent Rückgang.
In der nächsten Prognose für den Zeitraum von 2012 bis 2032 lag der Landkreis Rhön-Grabfeld am Ende der Skala: minus 10,2 Prozent wurden für den Nachbarlandkreis vorhergesagt, Bad Kissingen lag bei 9,8 Prozent. In der jüngsten Prognose hat nun Bad Kissingen 2,7 Prozentpunkte gut gemacht, der Landkreis Rhön-Grabfeld aber 3,6 Prozentpunkte. Der Landkreis Bad Kissingen stellt somit im Regierungsbezirk den neuen Negativrekord auf.
Konkrete Gegen-Maßnahmen
"Man muss mit solchen Vorhersagen vorsichtig sein, aber das ist natürlich keine schöne
Geschichte", kommentiert Jürgen Metz vom Büro des Landrates die neuesten Zahlen. Bereits durch den Mikrozensus hätten sich die statistischen Prognosen verändert. Allerdings würden auch Besonderheiten des Bäder-Landkreises, wie der Zuzug von Senioren aus ganz Deutschland, nur zum Teil berücksichtigt. Trotzdem sieht auch Metz die demographische Entwicklung als Herausforderung.
Zahlreiche Projekte seien darauf ausgerichtet wie der Breitband-Ausbau, Angebote für Rückkehrer oder das Modellprojekt Mobilität.
Deutlich mehr Senioren
Die Statistik enthält aber auch positive Entwicklungen für den Landkreis Bad Kissingen: Das Wanderungssaldo etwa stieg von minus 370 Menschen im Jahr 2008 auf plus 506 im Jahr 2014, also noch vor dem Flüchtlingsansturm.
An der Spitze wird der Landkreis 2034 beim Durchschnittsalter liegen: 49,7 Jahre sind vorhergesagt. Damit wäre Bad Kissingen dann der fünft-älteste Kreis in Bayern, nach Wunsiedel, Hof, Kronach und Kulmbach. Extrem steigt auch der Altersquotient: Aktuell kommen 39,4 Über-65-Jährige auf 100 Personen im Alter von 20 bis 64, 2034 sollen es 67,1 sein.Themen & Autoren / Autorinnen