Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Dr. Manuela Rottmann tritt am 15. März 2020 gegen CSU-Landrat Thomas Bold an. "Die Amtsperiode 2020 bis 2026 wird absolut entscheidend sein", begründet die 47-Jährige ihre Kandidatur und verweist vor allem auf den Klimawandel: "Entweder wir kriegen die Kurve jetzt oder es hat sich irgendwann erledigt." Außerdem tue es der demokratischen Kultur gut, wenn es eine Auswahl-Möglichkeit bei den Landratswahlen gebe. Bold wurde 2014 mit 92,6 Prozent im Amt bestätigt, allerdings ohne Gegenkandidaten.
Mit dem aktuellen Höhenflug der Grünen habe ihre Kandidatur nichts zu tun, versichert Rottmann auf Nachfrage. Und die promovierte Juristin bleibt realistisch: "Mir ist klar, dass ich nicht der Favorit bin." Bei der Bundestagswahl 2017 hatte sie gerade einmal 7,1 Prozent der Erststimmen. Immerhin zwei grüne Landräte gibt es bereits in Bayern: in Miltenberg und in Miesbach. Beide kenne sie persönlich, aber Erfolgsrezepte könne sie sich dort ebenso wenig abschauen wie von der im Juni überraschend zur grünen Landrätin gewählten Anna Kebschull in Osnabrück. Sie lobt zwar das landkreisweite Fahrrad-Konzept in Miltenberg, setzt aber vor allem auf eigene Stärken: "Ich weiß, wie man eine Verwaltung führt", verweist sie auf ihre Zeit als hauptamtliche Dezernentin der Stadt Frankfurt mit mehr als 1500 Mitarbeitern.
Fragen nach dem Amtsinhaber weicht Rottmann aus: "Die Union ist vielfältig, da gibt es auch Politiker, die bei den Grünen populär sind", sagt sie allgemein. Deshalb wäre sie nie gegen Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth angetreten. Für den Landkreis erwartet sie einen sachlichen Wahlkampf, denn: " Thomas Bold und ich sind so unterschiedlich, dass wir nicht aufeinander los gehen müssen."
Rottmann ist seit ihrer Wahl in den Bundestag regelmäßig in ihrem Wahlkreis unterwegs: In sitzungsfreien Wochen mache sie bis zu fünf Abend-Veranstaltungen - neben Sprechstunden und Treffen mit Kommunalpolitikern. "Es gibt ein Bedürfnis danach", stellt sie fest, und: "Das Interesse flaut nicht ab, sondern nimmt eher zu." Zwischen 20 und 200 Menschen kommen zu den Diskussionsrunden. "Ich nehme mehr mit als ich gebe", sagt sie, und: "Das ist der beste Test, ob meine Argumente was taugen."
Bei den Treffen wirbt sie auch um Kandidaten für Gemeinde- und Stadtratswahlen: Für Maßbach, Bad Bocklet und Bad Brückenau hofft Rottmann auf neue grüne Listen, in Hammelburg und Bad Kissingen gibt es sie bereits, weitere sollen folgen, denn: "Aktuell fühlen sich viele Leute nicht angemessen repräsentiert."
"Politisches Schwergewicht"
Als Beispiel für die Bürger-Anliegen nennt Rottmann die Mobilität: "Seit Jahrzehnten heißt es, dass die Leute nicht Bus fahren wollen, aber ich höre genau das Gegenteil." Im Selbstversuch teste sie immer, wie schwierig es sei, auf dem Land mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Noch wichtiger sei die Gesundheitsversorgung auf dem Land, man müsse sich nur das Durchschnittsalter der Ärzte anschauen. "Telemedizin allein ist nicht die Antwort." Beide Themen müssten im Landratsamt Chefsache sein.
Als Grüne lägen ihr natürlich vor allem Themen wie Frauenrechte , Integration und Ökologie am Herzen. Sie fordert für ländliche Regionen einen klimaschonenden demographischen Wandel: "Wir brauchen städtebauliche Konzepte, um den Bestand in die Moderne zu bringen." Ein Haus aus den 1970er Jahren bestehe eben "den Wettbewerb mit dem KfW-geförderten Neubau auf der grünen Wiese" nicht.
"Damit schicken wir ein politisches Schwergewicht ins Rennen um das Landratsamt", kommentiert der Grünen-Kreisvorsitzende Tobias Eichelbrönner die Kandidatur Rottmanns. Co-Kreisvorsitzende Petra Winter ergänzt: "Außerdem ist es Zeit für die erste Landrätin im Landkreis Bad Kissingen ." Stellvertretende Landrätin Monika Horcher bezeichnet Rottmann als ihre "Traumkandidatin": "Etwas Besseres konnte uns für die Wahlen im kommenden Frühjahr gar nicht passieren."
Privat Manuela Rottmann wurde 1972 in Würzburg geboren und ist als Jugendliche nach Hammelburg umgezogen, wo sie 1991 das Abitur ablegte. Die 47-Jährige ist geschieden und hat einen zwölfjährigen Sohn.
Beruf und Politik Nach dem Jura-Studium in Frankfurt und Frankreich arbeitete sie zunächst am Deutschen Institut für Urbanistik. Im Jahr 2006 promovierte sie und wurde hauptamtliche Dezernentin der Stadt Frankfurt , erst für Umwelt und Gesundheit, später zusätzlich für Personal und Organisation. Nach sechs Jahren wechselte sie als Referentin zur Deutschen Bahn. Vor zwei Jahren wurde sie über die Landesliste der Grünen in den Bundestag gewählt, wo sie unter anderem Obfrau der Grünen im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz ist.rr
Wir brauchen auch im ländlichen Raum eine Politik die über den Suppentellerrand hinausguckt und die Zukunft im Blick hat. Mit dieser Frau könnte das Gelingen. Ich wünsche Frau Dr. Rottmann viel Erfolg.
Man tut sich schwer etwas positives für den Landkreis von ihr zu finden. Verbote, Verteuerungen, Verpönen der Landwirtschaft, die Landbevölkerung abhängen mit Pseudovorschlägen und unrealistischen Unmenschlichen und vor allem Vorschlägen aus Unwissenheit sind keine Perspektive. Wir sind NICHT München oder Berlin? Wir sind die Rhön!
Das einzige was für sie spräche wäre der Hype! Was ist an ihrer Politik prägnant oder sachorientiert? Sie ist ideologisch und und keinesfalls sachorientiert.
Unseren Landkreis ins 19. Jahrhundert zu verweisen ist diffamierend und gelogen! Dahin würden wir mit den Grünen kommen!
Die Zahlen sprechen eine deutliche andere Sprache!
Allerdings gibt es wenige, die wie er so erfolgreich waren. Sie wird es also als unerfahrene, mit der Landratstelle und Bold, nicht einfach haben und wenn Sie gewinnt, wird das Gehalt auch deutlich niedriger ausfallen als derzeit. Für einen SPDler spricht gar nichts und brauchen wir wirklich nicht als Landrat.