
Der Standort Oberbach als Ort der Umweltbildung und Touristinfo des Landkreises Bad Kissingen im "Haus der Schwarzen Berge" stand für den Kreistag und Landrat Thomas Bold nie in Frage. "Es ist das Tor zur Rhön", betont Bold. Als der Landkreis das Gebäude vor zwei Jahren vom Markt Wildflecken übernahm, war klar, dass größere Investitionen anstehen: Die sanitären Anlagen stammten zum Teil noch aus der Zeit, als in dem Gebäude die Schule untergebracht war. Zudem benötigt die Rhön GmbH neue Büroräume und die Besucher sollen sich schneller zurecht finden.
Erste Pläne, die Grundfläche des Gebäudes wurden verworfen. Der Kreistag entschied sich stattdessen für eine Aufstockung. "Altes Dach weg, aufstocken, neues Dach drauf - so in etwa fiel im Sommer 2018 die Entscheidung des Kreistags für das Haus der Schwarzen Berge aus", berichtet Bold. Überschrieben ist das Projekt mit "Backoffice Basiseinrichtung der Touristinformation".
Das Haus der Schwarzen Berge gehört dem Landkreis Bad Kissingen; Mieter sind der Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön und die Rhön GmbH, die im Haus der Schwarzen Berge ihren Hauptsitz hat. Die Rhön GmbH (Gesellschafter sind die Rhön-Landkreise) hat neben Rhön Café und Rhön Laden auch eine stetig wachsende Tourist-Info.
Wie Geschäftsführer Thorn Plöger erläuterte, standen für die neu eingestellten Mitarbeiter keine adäquaten Arbeitsplätze zur Verfügung. Behelfsmäßig wurden sie in Besprechungs- und Seminarräumen untergebracht, was aber keine Dauerlösung sei. Neben den Büroräumen fehlen auch weitere Besprechungsräume. "Durch die Aufstockung werden diese Probleme behoben und der Rhön GmbH die Möglichkeit gegeben, sich und den Standort zu entwickeln", ist Landrat Thomas Bold überzeugt .
Thorn Plöger freut sich heute schon auf die neuen Büro-, Besprechungs- und Sozialräume. "Sie sind eine absolute Aufwertung für unsere Arbeit. Wir können damit die Rhön in den dann neu erstrahlten Räumen hervorragend repräsentieren." Denn die Räume seien mit modernster Technik ausgestattet, was eine zeitgemäße Bürotätigkeit ermögliche. In einem ersten Bauabschnitt wurde bereits der Laden vom Ober- ins Erdgeschoss verlegt und das Café modernisiert. Diese Kombination sei besucherfreundlich und bündele die Angebote. Im zweite Bauabschnitt sei nach dem Rückbau der Fassade, des Dachs und Vordachs die Aufstockung auf den Mittelbereich des bestehenden Obergeschosses vorgesehen. Dafür werde eine Holzbalkendecke errichtet. Die Außenwände werden in Holzrahmenbauweise erstellt. Das flachgeneigte Satteldach werde mithilfe einer sogenannten Binderkonstruktion hergestellt. Die Dacheindeckung erfolge mittels einer Stehfalzblecheindeckung aus Kupfer in Anlehnung an die bestehenden Dachflächen. Die Dachentwässerung werde an das bestehende System angeschlossen. Als zusätzlicher Fluchtweg sei eine Stahltreppe im Außenbereich vom zweiten zum ersten Obergeschoss vorgesehen.
Die ersten Arbeiten begannen im September 2019. Der Zeitplan sei so getaktet, dass das neu zu errichtende Dach winterfest sei. Dann soll auch ein kleines Richtfest gefeiert werden. Das erste Obergeschoss des Mittelbereichs könne ab Ende Januar wieder genutzt werden. Ende April 2020 soll alles fertig werden. Neben dem Gebäude werden zusätzliche Stellplätze für Menschen mit Behinderung und für E-Fahrzeuge geschaffen. Zudem werde eine Ladestation für E-Bikes errichtet. "Das Gebäude liegt direkt am Sinntal-Radweg. Wir brauchen hier eine solche Möglichkeit und bieten mit dem Café auch eine Möglichkeit zur Einkehr", betonte Bold. Die genehmigte Kostenberechnung beläuft sich auf rund 808 000 Euro. Aktuell befinde sich das Bauvorhaben im geplanten Zeit- und Kosten-Rahmen. Für den ersten Bauabschnitt wurde bereits eine Million Euro investiert. Klaus Spitzl , Geschäftsführer des Vereins Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön, sieht in der baulichen Erweiterung eine besondere Weichenstellung für das Haus aber auch für die Rhön insgesamt: "Damit werden auch die Zielsetzungen des Rahmenkonzeptes für das Unesco-Biosphärenreservates meines Erachtens vorbildlich in diesem Bereich umgesetzt. Für den ländlichen Raum sind solche Impulsgeber entscheidend." Nach der baulichen Erweiterung werde auch die inhaltliche Konzeption des Umweltbildungsangebots überarbeitet, modernisiert und fortgeschrieben. Die aktuelle Ausstellung stammt aus dem Jahr 2011. "Naturbetonte Erholung wird zunehmen. Die Rhön GmbH sehen wir als Impulsgeber. Umweltbildung und touristische Angebote können Hand in Hand gehen."