Ein turbulentes Jahr liegt hinter dem Sachbereich Verkehrswesen im Landratsamt Bad Kissingen: Nach einem Todesfall in der Zulassungsstelle Bad Brückenau war die dortige Außenstelle für Monate geschlossen, Umstrukturierungen sorgten für Kritik, zum Jahresende kam eine neue Software. Zwar gab es wegen der weltweiten Krisen weniger Neuzulassungen, insgesamt ist die Zahl der Fahrzeuge im Landkreis aber trotzdem weiter gestiegen.
1. Wie viele Fahrzeuge sind im Landkreis Bad Kissingen zugelassen?
Beim Landratsamt Bad Kissingen waren zum Stichtag 22. Dezember 112.855 Fahrzeuge erfasst. Das sind 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und bedeutet, dass es mehr Fahrzeuge als Einwohner (rund 104.500) im Kreis gibt. Unter anderem stehen 71.259 Pkw, 4977 Lkw, und 8700 Krafträder in der Statistik.
2. Welche Antriebsarten sind registriert?
Von den Fahrzeugen, die aus eigener Kraft fahren können, haben 94.089 einen Verbrennungsmotor. Das ist eine Zunahme von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sprich: Es sind rund 1690 mehr Verbrenner im Landkreis unterwegs.
Dagegen ist die Zahl anderer Antriebsarten gering: Im Kalenderjahr 2022 wurden 691 E-Fahrzeuge neu zugelassen. Insgesamt gibt es 1584 reine Elektro-Fahrzeuge , das sind zwar 84 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber doch nur 1,4 Prozent aller Fahrzeuge.
Hybrid-Antrieb haben aktuell 2540 Fahrzeuge (plus 31 Prozent). Die Zahl der Gas-Antriebe blieb konstant bei 121, Wasserstoff-Antrieb kommt im Landkreis gar nicht vor.
3. Wie haben sich die Zahlen im Jahr 2022 entwickelt?
Eine Übersicht für das Kalenderjahr gibt das Landratsamt lediglich bei den Neufahrzeugen : 2713 Neuzulassungen (davon 2063 Pkw) tauchen in der Statistik auf, davon 691 Elektro-Fahrzeuge , von denen wiederum 665 Pkw waren.
Im Jahr zuvor waren es noch mehr als 3200 Neuzulassungen, also rund 18 Prozent mehr. „Das ging 2021 mit den Lieferengpässen bei Computerchips los und setzte sich mit dem Ukrainekrieg fort“, sagt Ralph Heinrich , Sachgebietsleiter Verkehrswesen.
Vom 1. November 2021 bis 31. Oktober 2022 sind zudem die Umschreibungen um 13 Prozent auf 11.042, die Außerbetriebsetzungen um 14 Prozent auf 11.594 sowie die Reservierungen von Wunschkennzeichen um 6 Prozent auf 12.429 gesunken.
4. Kann ich mein Auto auch online an- oder ummelden?
„Eine voll elektronische Zulassung ist möglich, aber mit großem Aufwand verbunden“, sagt Ralph Heinrich . Sogenannte I-Kfz-Vorgänge, also Online-Zulassungen hätten zwar um 41 Prozent zugenommen, die Gesamtzahl ist aber mit gerade einmal 155 verschwindend gering.
Das liege unter anderem daran, dass der Antrag nur mit elektronischem Ausweis auszufüllen ist und die Unterlagen danach per Post verschickt werden müssen. „Das soll sich aber im Laufe des Jahres erleichtern“, kündigt Heinrich an. Er rechnet damit, dass ab der Jahresmitte dann Unterlagen schnell elektronisch ausgestellt werden können.
5. Wie viele Kontakte haben die Zulassungsstellen pro Jahr?
Laut Heinrich ist sein Sachgebiet Verkehrswesen das kundenintensivste im gesamten Landratsamt: Insgesamt würden rund 41.000 Termine pro Jahr online gebucht.
Pro Monat gebe es im Mittel rund 2900 Kontakte in der Zulassungsbehörde und rund 500 Kundenwünsche in der Fahrerlaubnisbehörde.