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Bad Kissingen
Kurgartencafé macht Tafel-Besuchern eine Weihnachtsüberraschung
Pächter Jochen Wehner schloss das Café, lud die Menschen ein und verköstigte und beschenkte sie - viele Sponsoren unterstützten ihn
Sie machten den Nachmittag für die Tafel-Kunden möglich: Helferin Hildegard  Sonnenschein, Beisitzerin im Tafel-Verein Ursula Bürger, zweite Vorsitzende  Dagmar Ziegler, die kommissarische Vorsitzende Marina Wiesend, Helfer  Robert Stadtmüller, Kurgarten-Café-Pächter Jochen Wehner, Kaffeeröster  Rainer Bühner und Helfer Christof Kunkel. Foto: Dieter Britz       -  Sie machten den Nachmittag für die Tafel-Kunden möglich: Helferin Hildegard  Sonnenschein, Beisitzerin im Tafel-Verein Ursula Bürger, zweite Vorsitzende  Dagmar Ziegler, die kommissarische Vorsitzende Marina Wiesend, Helfer  Robert Stadtmüller, Kurgarten-Café-Pächter Jochen Wehner, Kaffeeröster  Rainer Bühner und Helfer Christof Kunkel. Foto: Dieter Britz
| Sie machten den Nachmittag für die Tafel-Kunden möglich: Helferin Hildegard Sonnenschein, Beisitzerin im Tafel-Verein Ursula Bürger, zweite Vorsitzende Dagmar Ziegler, die kommissarische Vorsitzende Marina Wiesend, ...
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 18.08.2022 13:50 Uhr

"Ich bekomme jedes Jahr vor Weihnachten sehr viele Bettelbriefe mit der Bitte um Spenden " erzählt Jochen Wehner, der Pächter des Kurgarten-Cafés. "Ich wollte gerne etwas tun, aber das Geld sollte in Bad Kissingen bleiben". Küchenmeister Robert Stadtmüller, sein Lehrmeister im früheren Hotel und Kurhaus Tanneck am Altenberg und seit Jahren als Mitarbeiter bei der Bad Kissinger Tafel engagiert, konnte ihm helfen: "Wenn du etwas tun willst, dann wüsste ich eine Adresse." Und so entschloss sich Jochen Wehner, schon zum zweiten Mal vor Weihnachten die Kunden der Tafel zu einem Essen und einem besinnlichen Nachmittag in seinem Café einzuladen.

Auch das Spielwaren-Fachgeschäft Ahlert und Rainer Bühner aus Bad Neustadt mit seiner Kaffeerösterei beteiligten sich an dieser Aktion. Dass dieser vorweihnachtliche Nachmittag für die Kunden der Tafel im Kurgarten-Café wirklich schön ist, hat sich offenbar herumgesprochen. Die kommissarische Vorsitzende Marina Wiesend und die zweite Vorsitzende Dagmar Ziegler erzählten, dass sich von den etwa 500 Tafel-Kunden im letzten Jahr etwa 55 angemeldet hatten. "2017 haben wir diese Aktion in nur drei Wochen aus dem Boden gestampft" ergänzte Jochen Wehner. Dieses Jahr waren es etwa 160 Gäste, also rund dreimal so viele. "Wenn das so weitergeht und nächstes Jahr nochmals dreimal so viele kommen, dann brauchen wir einen viel größeren Raum", scherzte Jochen Wehner, "im Kurgarten-Café geht das dann nicht mehr."

"Wir haben die Zusammenstellung des Essens ganz Jochen Wehner überlassen" , sagten Marina Wiesend und Dagmar Ziegler . Das Küchenpersonal des Kurgarten-Cafés gab sich denn auch alle Mühe, um ein gutes Essen und eine große Auswahl aufzutischen. Es gab unter anderem Fisch, Hühnchen, Schnitzel, Pommes, Klöße, ein Salatbuffet, Gemüse, diverse Soßen, Kuchen, Nachtisch, nichtalkoholische Getränke - also für jeden Geschmack etwas.

Auf Nachfrage teilte Jochen Wehner mit, dass pro Gast etwa 15 bis 20 Euro an Kosten anfallen, die er zu 100 Prozent selbst trägt. Nicht zu vergessen: Das Café ist an diesem Tag geschlossen. "Zu dieser Zeit ist sowieso wenig los, das können wir den Umsatz-Ausfall verschmerzen" sagt er dazu. Kaffee und Cappuccino gab es natürlich auch. Das muss extra erwähnt werden, denn diese Getränke spendierte Rainer Bühner, Inhaber einer Kaffeerösterei in Bad Neustadt mit einer Filiale in Münnerstadt-Maria Bildhausen.

Was wäre eine vorweihnachtliche Feier ohne Geschenke für die Kinder? Für die etwa 25 angemeldeten Buben und Mädchen gab es Playmobile und Kuscheltiere, die das Spielwaren-Fachgeschäft Ahlert zur Verfügung stellte. Und für stimmungsvolle festliche Unterhaltung mit dem Musiker Peter Roth und der Sängerin Cilene Kubisch war auch gesorgt.

"Dieser Nachmittag ist für unsere Kunden wirklich ein Highlight, weil sie in Räume kommen, die sie sonst nicht kennen" sagen die beiden Vorstands-Frauen und freuen sich auch darüber, dass alle Bedürftigen gemeinsam sich einmal in einem festlichen Rahmen begegnen können.

Die Bad Kissinger Tafel wurde im Jahr 2004 gegründet. Sie gibt mittwochs und samstags Lebensmittel an Bedürftige, in der Regel Hartz-IV-Empfänger, aus. Es sind Einzelpersonen, aber auch größere Bedarfsgemeinschaften, wie es amtlich heißt. Insgesamt bekommen rund 500 Frauen, Männer und Kinder hier Lebensmittel. Ausgegeben wird, was die Tafel gerade gespendet bekommt. "Eine Vollversorgung gibt es bei uns nicht" betonen die Verantwortlichen.

Einzelpersonen zahlen zwei Euro, Bedarfsgemeinschaften ab vier Personen vier Euro. Bad Kissinger Geschäfte vom Bäcker über den Metzger bis zum Discounter unterstützen die Tafel. Das würde aber nicht reichen. Die Tafel Bad Kissingen ist dem bayerischen Landesverband angeschlossen, der von der Industrie viele Spenden bekommt, zum Beispiel falsch etikettierte Ware. Davon bekommt auch Bad Kissingen etwas ab.

Der Bad Kissinger Tafel-Verein hat etwa 110 Mitglieder. An Helferinnen, die mittwochs und samstags die Waren an die Kunden ausgeben, fehlt es eigentlich nicht, sagen Marina Wiesend und Dagmar Ziegler . Gesucht werden aber Männer, die ein Kühl-Auto fahren können, um Waren abzuholen. Auch für die ehrenamtliche Arbeit der Tafel gelten die Vorschriften der Lebensmittelkontrolle und Gesundheitszeugnisse sind ebenfalls erforderlich.

 
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