In 59 Minuten war es vollbracht, worauf Liebhaber der Kurkonzerte längst gehofft hatten. Am Donnerstag wurde der gemeinnützige Förderverein Bad Kissinger Kurorchester gegründet. Hauptaufgabe sei die Förderung von Kunst und Kultur durch Unterstützung des Kurorchesters, heißt es in der Satzung, die von 30 Gründungsmitgliedern unterschrieben wurde.
Nur wenige Minuten nach Ende des Nachmittagskonzerts waren schon alle Plätze im viel zu kleinen Salon Fontane besetzt. „Ich hatte mit weniger Gästen gerechnet und bin überwältigt“, gab sich Sitzungsleiter Kurt Rieder bescheiden, während Orchesterleiterin Elena Iossifova und Oberbürgermeister Kay Blankenburg noch Stühle anschleppten. Am Ende waren es 39 Orchesterfans, die der Vereinsgründung zustimmten.
Alle Formalien wurden in Windeseile abgesegnet, da Rieder „alles generalstabsmäßig vorbereitet“ hatte, wofür sich Klaus Stebani beim „Architekten des Vereins“ bedankte. Folgerichtig wurde der frühere Hochschulprofessor Kurt Rieder einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter wurde der ehemalige Versicherungskaufmann Klaus Stebani, Schriftführerin die aus Koblenz stammende frühere Verwaltungsangestellte Ursula Schmitt-Bender und Schatzmeister der promovierte Chemiker Jürgen Fleckenstein. Kassenprüfer wurden Margarete Hauk und Karl-Heinz Weiss.
Der Satzungsentwurf war bereits vom Finanzamt und dem Registergericht genehmigt und die Gemeinnützigkeit zugesagt worden, wie der Vorsitzende mitteilte. Vereinszweck ist die „qualifizierte Öffentlichkeitsarbeit für die Bad Kissinger Kurmusik sowie die Förderung von Sonderkonzerten und anderer geplanter Projekte“. Der Jahresbeitrag wurde auf 15 Euro festgesetzt, um auch jenen Musikliebhabern die Mitgliedschaft zu ermöglichen, „die mit jedem Euro rechnen müssen“. Fördermitglieder wie Firmen oder andere juristische Personen hätten einen Mindestbeitrag von 50 Euro zu zahlen, der „nach oben offen“ sei.
Als erste Aufgabe – „wir fühlen uns für alles beauftragt, was zur Attraktivierung des Kurorchesters beiträgt“ – befasst sich der Vorstand mit der Herstellung einer 32-seitigen Broschüre mit Darstellung der 175-jährigen Geschichte der Kissinger Kurmusik, den Biografien der 13 Musiker, etlichen Anekdoten und Hinweisen zum Repertoire des Orchesters. Die Auslieferung der Broschüre wird im Spätherbst erwartet. Sie soll wie ein „bei anderen Musikveranstaltungen übliches Programmheft“ für drei Euro als „Hebel zur Gästewerbung auch in der Region“ verkauft werden.
Entsprechend will sich der Vorstand bei der Staatsbad GmbH dafür einsetzen, die Einwohnerkarte nicht nur innerhalb Kissingens, sondern auch Bewohnern der Region als „Premiumkarte“ anzubieten. So würde die Besucherzahl bei Kurkonzerten gesteigert und das Orchester im Umkreis bekannter.
Hierzu soll auch die geplante Internet-Präsenz beitragen. Die Domain www.kissinger-kurorchester.de ist bereits reserviert. „Wir haben viel versprochen, jetzt müssen wir es umsetzen“, forderte Rieder zur Mithilfe auf.
Oberbürgermeister Kay Blankenburg, als Privatperson zahlendes Mitglied, dankte der Versammlung für die „Wertschätzung unseres Kurorchesters“. Gäste und Neubürger der Kurstadt wüssten um dessen besondere Qualität. „Jetzt müssen wir nur noch die gebürtigen Kissinger gewinnen.“
Information und Mitgliedsanträge: Kurt Rieder, Salinenstraße 35, 97688 Bad Kissingen, Tel. (0971) 681 66, E-Mail: info@fewo-rieder.de