Über eine erfolgreiche Kunstwoche trotz oder auch wegen der klimatischen Bedingungen konnte sich der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins erLebenskunst Bernhard Gößmann-Schmitt freuen. Bei einer kleinen Abschlussveranstaltung des Bildhauersymposiums zog er sein positives Fazit. Sowohl der künstlerische Teil als auch die gastronomisch unterstützenden Abendveranstaltungen waren gut besucht.
Obwohl die Holzbildhauer ihre Arbeit zu einigen Stunden wegen der extremen Hitze unterbrechen mussten, zeigten sich die Künstler begeistert. Besonders freuten sie sich über die Qualität der Eichenstämme, die ihnen die Gemeinde zur Verfügung gestellt hatte. Ein Sturm hatte die Aktion der Künstler Orlando Lee Sanchez und Moni Schaak aus Großkrotzenburg, bei der Lebensfreude dargestellt werden sollte, erheblich beeinträchtigt. Trotzdem konnten sie in Zusammenarbeit mit den Ramsthaler Kindergärten und der Einhard-Schule in Euerdorf beeindruckende Werke vorweisen. Eine dieser Lebensrollen (aus Leinwand) soll nun in Acryl gegossen werden und einen Platz am ehemaligen Skulpturenweg finden, der zukünftig Kunstweg genannt werden soll.
Es ist "5 vor 12"
Bürgermeister Rainer Morper zitierte den Dirigenten Nikolaus Harnoncourt , der einmal sagte: "Kunst ist eine Sprache, die Verborgenes aufdeckt, Verschlossenes aufreißt, Innerstes fühlbar macht, die mahnt - erregt - erschüttert - beglückt". Dies übertrug Morper auf die Arbeiten der Künstler. Er zeigte sich auch im Namen der Gemeinde sehr erfreut darüber, dass es dem Verein gelungen ist, die Veranstaltung durchzuführen. "Wieder waren viele Menschen im Ort um die Veranstaltung zu besuchen", sagte er. Er freue sich schon auf eine neue Kunstwoche in zwei Jahren.
Die Holzbildhauerinnen Johanna Hell und Johanna Bart aus Bischofsheim haben mit ihrer Skulptur eine Erdkugel dargestellt, die von Uhren umgeben ist, die alle "5 vor 12" anzeigten. Alles was in der Welt passiert, spiegele sich in dem Globus wider und die Uhren mahnen an, dass die Zeit diese Welt auf eine richtige Bahn zu bringen bald abgelaufen ist. "Im Bezug auf unseren Planeten muss was passieren", schlossen sie ihre Vorstellung.
Schönheitsideal im Wandel
Elias Frisch aus Wegfurt stellte sich mit seiner Arbeit dem Thema der Kunstwoche "Kunst im Wandel". Während in früheren Zeiten das Schönheitsideal der Frau eher dralle und massige Formen einer Venus hatte, werden heute bei einer Miss Universe ganz andere Formen erwartet. Seine beiden Skulpturen, die zukünftig Rücken an Rücken auf dem Kunstweg stehen werden, stellen diesen Wandel deutlich dar.
Katrin Hubl aus Oerlenbach nahm den heimischen Muschelkalkboden und die darin zu findenden Fossilien, wie sie auch im Museum Terra Triassica ausgestellt sind, als Vorlage. Sie schnitzte zwei aufeinander stehende Muscheln.
Am Ende der Veranstaltung verkündete Gößmann-Schmitt, dass die Kunstwoche so viel Zuspruch durch Künstler und Besucher erhalten habe, dass der Verein in 2024 ein Neuauflage plant.