
In der ehemaligen Kirchhofschule der Kirchenburg Ostheim vor der Rhön zeigt der Verein „ Freunde der Kirchenburg “ Krippen aus der Rhön und Südtirol . Die Ausstellung ist noch bis 12. Januar zu sehen. Unter dem Titel „Krippenheimat“ hat der Verein Kleinode überwiegend aus Holz und Papier zu einer Ausstellung zusammengetragen. Die historischen Räume der ehemaligen Kirchhofschule der größten Kirchenburg in Deutschland in Ostheim vor der Rhön sind wieder der passende Rahmen für die vielen verschieden gestalteten Darstellungen der Geburt Christi .
Der Titel „Krippenheimat“ ist bewusst gewählt, da die Exponate von Künstlern aus zwei bekannten Krippenlandschaften, der Rhön und Südtirol , zu sehen sind, wie es in einer Pressemitteilung des Vereins heißt.
Weihnachtskrippen haben eine sehr lange Tradition. Schon im 4. Jahrhundert ließ Papst Liberius in Rom eine Basilika mit eigener Krippenkapelle bauen. Die älteste noch erhaltene Krippenszene stammt aus dem Jahr 1291 und steht ebenfalls in Rom, in der Kirche S. Maria Maggiore.
Papierkrippen wurden schon im 16. Jahrhundert in Italien erfunden. Sie bestanden damals aus edlem Papier, waren handbemalt und prächtig ausgestaltet. Italien ist die „Krippenheimat“ mit jahrhundertealter Tradition.
Die Rhön ist auch eine „Krippenheimat“ mit langer Tradition. Sie könnte in Ostheim vor der Rhön ihren Anfang gehabt haben. Denn der 1823 geborene Ostheimer Bildschnitzer Georg Christioph Heuring hat nachweislich Krippenfiguren geschnitzt. Er starb 1910. Vielleicht ist dieser Bildschnitzer der Grund dafür, dass es in Ostheim schon seit fast 35 Jahren in der Advents- und Weihnachtszeit vielbeachtete Weihnachtskrippen-Ausstellungen gibt.
Als „Vater“ der heutigen Rhöner Krippen wird Gebhard Kessler genannt. Er wurde 1910 in Stangenroth geboren. Es ist das Jahr, in dem der Ostheimer Bildschnitzer Heuring starb.
In Südtirol und hier in der Rhön gibt es heute noch sehr gute Holzschnitzer. Ob traditionell oder im modernen Stil, die Künstler arbeiten ihre Figuren nach eigenen Entwürfen und Modellen aus dem Holz heraus. So sind Jesuskind, Maria, Josef, die Hirten und Schafe, die Könige und alle weiteren Figuren immer sehr individuell, lebendig und niemals langweilig. Man sagt, sie tragen die Seele des jeweiligen Künstlers in sich.
Die Freunde der Kirchenburg haben in der Weihnachtskrippen-Ausstellung in diesem Jahr die beiden „Krippenheimaten“ verschmelzen lassen. Festlich umrahmt von edlen Weihnachtskarten , Adventskalendern und Papierkrippen sind aus Südtirol unter anderem die Nazarene Krippe, eine Krippe im venezianischen und eine im orientalischen Stil zu sehen. Dazu gesellen sich Rhöner Krippenlandschaften mit Häusern und Stellen und mit den typisch heimatnahen Figuren. Der Eintritt für die Ausstellung wird wieder für die Instandhaltung der größten Kirchenburg Deutschlands verwendet.
Öffnungszeiten sind bis 26. Dezember samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 14 bis 17 Uhr und vom 27. Dezember bis 12. Januar täglich von 14 bis 17 Uhr. An Heiligabend und Silvester ist geschlossen.
Gruppenführungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten unter Tel. 09777/471 vereinbart werden. Mehr Informationen gibt es im Internet unter lebendige-kirchenburg.de red