Der Kampf gegen den Klimawandel beschäftigt zunehmend die Politik in Deutschland. Neben dem Bund und den Ländern stellen sich auch Gemeinden der Aufgabe, ihr Handeln und zukünftige Vorgehensweisen klimagerecht und nachhaltig zu entwickeln. Als erste Gemeinde im Landkreis hat Münnerstadt im vergangenen Jahr mit Stefan Richter einen "Klimaschutzmanager" eingestellt, der die Entwicklung vorantreiben soll. Der aus Bochum kommende Richter hat Naturwissenschaften und Informatik studiert und möchte mit seinen Aktivitäten eine nachhaltige Entwicklung und unabhängige Energieversorgung der Kommunen erreichen. Dazu zählen auch Windparks oder Photovoltaikanlagen im Eigentum der Gemeinden oder der Bürger. Der Klimaschutzmanager stellte dem Ramsthaler Gemeinderat einen Teil seiner Ideen und seine Aufgabe vor.
Sein Bestreben ist, ein Netzwerk von Gemeinden zu bilden, die zukünftige Entwicklungen und Maßnahmen unter ganzheitlicher Betrachtung in ökologischer , sozialer und ökonomischer Hinsicht bewerten wollen. Er erwähnte in seinem Vortrag ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes aus dem vergangenen Jahr hinsichtlich des Klimaschutzes, welches den Staat verpflichtet, aktiv vorzubeugen, dass es in Zukunft nicht zu unverhältnismäßigen Einschränkungen der heute jungen Menschen kommt. Jede Gemeinde könne mit einer finanziellen Beteiligung von jährlich mindestens 1000 Euro am Netzwerk teilnehmen, welches Mitte dieses Jahres starten soll. Nach seinen Angaben haben bislang 25 Gemeinden im Landkreis ihr Interesse an einer Mitgliedschaft signalisiert.
Zweifel am Nutzen
Bürgermeister Rainer Morper (ABB/Interessengemeinschaft) zweifelt den Nutzen einer Teilnahme auf Gemeindeebene an und würde eine Lösung auf Ebene der Verwaltungsgemeinschaft bevorzugen. Markus Lomb (CSU-Wählergruppe) meint, dass auf VG-Ebene keine Zusammenarbeit zu erwarten sei und bevorzugt eine Teilnahme auf Gemeindeebene.
Andreas Günder (ABB/Interessengemeinschaft) hält eine Teilnahme nicht für erforderlich und gibt als Grund viele andere kommende finanzielle Belastungen der Gemeinde an. Er sieht die Gemeinde in energetischer Hinsicht durch die beiden Windkraftanlagen und zwei Photovoltaikflächen als gut aufgestellt an. Diese Anlagen werden allerdings nicht von der Gemeinde oder Bürgern betrieben, sondern durch externe Unternehmen. Klaus Kemmer (Ramsthaler Liste) spricht sich für eine Beteiligung der Gemeinde am Netzwerk aus. Der Gemeinderat lehnte anschließend mit 4:9 eine Teilnahme ab.
Rechtzeitig zum 900-jährigen Jubiläum der Gemeinde möchte der Bürgermeister die Pflanzbeete am Kreisel Richtung Euerdorf neu gestalten lassen. Ziel ist es, die momentan recht ungepflegte Situation zu verbessern.
Hierzu soll eine Verkleinerung verschiedener Beete erfolgen, ein teilweiser Bodenaustausch vorgenommen werden und durch eine Neuanpflanzung pflegeleichter Pflanzen eine Reduzierung des Aufwandes für die Gemeindearbeiter erfolgen. Die erwarteten Kosten liegen nach Angaben von Morper bei mindestens 5000 Euro. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu.
Der Ramsthaler Lucas Stark hatte im vergangenen Jahr eine "Escape-Tour" entwickelt, die sich großer Nachfrage erfreute. Wegen dem großen Erfolg soll nun eine zweite Route dazukommen. Hierzu sind einige Gegenstände unterzubringen und Markierungen anzubringen, für die Stark die Zustimmung der Gemeinde beantragte. Der Gemeinderat entsprach dem Antrag.
Die Trafostationen von Bayernwerk sind in den meisten Gemeinden kein Blickfang. Der Netzbetreiber sorgt jetzt an verschiedenen Standorten für eine künstlerische Gestaltung der Trafogebäude. Im Jubiläumsjahr möchte sich die Gemeinde das Gebäude in der Leo-Günder-Straße verschönern lassen und einen entsprechenden Antrag an Bayernwerk stellen.
Der Sportverein stellt zwei Anträge an die Gemeinde. Zur Durchführung des Saaletal-Marathons wünscht er einen Zuschuss von 500 Euro. Dadurch sollen die Meldegebühren für Kinder wegfallen. Nachdem der letztjährige Marathon zunächst verschoben werden musste und wegen der Pandemiesituation weniger Teilnehmer verzeichnete, war der wirtschaftliche Erfolg der Veranstaltung stark beeinflusst. Auch für 2022 ist noch alles offen. Der Gemeinderat stimmte dem Zuschussantrag zu.
Weiterhin informierten die Verantwortlichen des Sportvereins, dass der Zaun um die Sportanlage in Richtung Kreisstraße defekt sei und dringend ersetzt oder repariert werden müsse. Der Gemeinderat will sich vor einer Entscheidung vor Ort ein Bild machen.
Teststation wird gut angenommen
Der Bürgermeister informierte, dass die Allianz Fränkisches Saaletal eine Archivkraft eingestellt hat, die von den Gemeinden angefordert werden kann. Die Abrechnung erfolgt dann nach Aufwand.
Gemeinderat Alfred Gündling (CSU-Wählergruppe) dankte der Gemeinde für die Zurverfügungstellung des Rathauses für eine Corona-Teststation der BRK-Bereitschaft Ramsthal . Dienstags und donnerstags von 18 bis 20 Uhr werden hier kostenfreie Schnelltests angeboten. Nach Gündlings Angabe erfreut sich das Angebot einer guten Nachfrage.
Klaus Kemmer fragte an, ob das neu erstellte 900-Jahre Ramsthal-Logo von Firmen genutzt werden dürfe. Morper begrüßt dies und stellt das Logo den Unternehmen nach einem formlosen Antrag kostenlos zur Verfügung.