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Aschach bei Bad Kissingen
Kulturehrenbriefe verliehen
Unterfranken ist eine Region der Kulturschaffenden und Kulturliebhaber: Das wurde beim Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach deutlich.
Auf dem Bild sind von links: Erwin Dotzel, Gabriele Brunsch, Daniela Schaub und Georg Liebler (Theatergruppe Duttenbrunn), Herbert Holzheimer, Dr. Harald Knobling, Michael Ehlers und Margreth Hirschmiller-Reinhard (VKU).       -  Auf dem Bild sind von links: Erwin Dotzel, Gabriele Brunsch, Daniela Schaub und Georg Liebler (Theatergruppe Duttenbrunn), Herbert Holzheimer, Dr. Harald Knobling, Michael Ehlers und Margreth Hirschmiller-Reinhard (VKU).
Foto: Klaus Werner | Auf dem Bild sind von links: Erwin Dotzel, Gabriele Brunsch, Daniela Schaub und Georg Liebler (Theatergruppe Duttenbrunn), Herbert Holzheimer, Dr. Harald Knobling, Michael Ehlers und Margreth Hirschmiller-Reinhard (VKU).
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 05.11.2024 17:11 Uhr

„ Unterfranken ist eine kunstsinnige Region. Unterfranken ist eine Region der Kulturschaffenden und Kulturliebhaber“ – mit dieser Feststellung traf Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel genau ins Herz der knapp 150 Gäste beim Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach. Das Ambiente des Innenhofs und Kaiserwetter waren dabei der passende Rahmen für die Verleihung der Kulturehrenbriefe an Gabriele Brunsch ( Papiertheater Kitzingen), die Theatergruppe Duttenbrunn, den Bildhauer Herbert Holzheimer und der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU).

Umfassend war die Begrüßung der zahlreichen Gäste aus dem politischen Bereich, den Verwaltungsebenen und natürlich der Kulturschaffenden, die in diesem Jahr vor allem die „Bildende Kunst“ und das „Theater“ repräsentierten. Ein besonders Willkommen galt den Vertretern der Familie Luxburg, aus deren Händen der Bezirk vor über 70 Jahren das Schloss übernommen hatte. Nicht nur ihnen galt das Versprechen: „Wir passen gut darauf auf!“

Wertschätzung

Nach dieser verbalen Verbeugung vor den ehrwürdigen Gemäuern mit wertvollen Schätzen in insgesamt drei Museen widmete sich Erwin Dotzel mit Bezug zum Schriftsteller Jean Paul der Kunst und der Kultur, „die zwar nicht das Brot, aber zumindest der Wein des Lebens sind“. Gerade Unterfranken sei reich gesegnet mit Kunst und Kultur und der Kulturempfang des Bezirks sei seit 2009 ein Ausdruck der Wertschätzung gegenüber denjenigen, die mit ihrem besonderen Engagement das künstlerische und kulturelle Gesicht Unterfrankens prägen.

Und Unterfranken sei in einer glücklichen Lage, so der Bezirkstagspräsident, denn dank der, seit 1998 existierenden Unterfränkischen Kulturstiftung könne man auf finanzielle Mittel zurückgreifen, die weder aus Steuermitteln noch aus der Bezirksumlage stammen. Das über die Stiftung erwirtschaftete Kapital werde dabei nicht nach dem Gießkannen-Prinzip verteilt, sondern für die Unterstützung hochwertiger Projekte verwendet.

Verlässlicher Partner

Lob für Lob galt dem Referat „Kulturarbeit und Heimatpflege“, die als Kontakt- und Informationsstelle täglich mehrere Anfragen zu den unterschiedlichsten kulturellen Themen wie Musik, Brauchtum, Ausstellungen, Museen, Theater und Tracht zu bearbeiten hätten. Diese Bereiche würde man zum Wohle der unterfränkischen Regionen unterstützen, denn: „Ist es nicht die Kultur, wegen der man sich in einer Stadt, in einer Gemeinschaft zu Hause fühlt?“ Deshalb sei regionale Kulturförderung ihr Geld wert und der Bezirk Unterfranken sei „verlässlicher Partner für alle, die sich in Unterfranken für Kultur begeistern“.

Für Landrat Thomas Bold ist der Kulturempfang des Bezirks einerseits Wertschätzung für alle Kulturschaffenden und für das Kleinod „Schloss Aschach“ und andererseits eine Würdigung derjenigen, die für ihre herausragenden kulturellen Leistungen den Kulturehrenbrief erhalten. „Kulturarbeit in allen Bereichen braucht Förderer, damit diese in hoher Qualität stattfinden kann“, so der Wunsch von Landrat Bold, und er begründete: „Dies bedeutet Lebensqualität für die Bevölkerung vor Ort und für die Gäste.“

Andreas Sandwall , Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Bocklet, dankte dem Bezirk für die Wahl von Schloss Aschach als Ort des Kulturempfangs: „Dies ist Werbung für Marktgemeinde und Schloss.“ Sein Lob galt dem Bezirk und der Kulturstiftung dafür, dass man den organisatorischen und finanziellen Rahmen bereitstelle, der jedoch durch die „Kulturschaffenden vor Ort“ ausgefüllt werde.

Eingebettet waren Festvortrag, Grußworte und Verleihung der Kulturehrenbriefe in einen musikalischen Rahmen, den Julia Rosenberger mit ihrem Harfenspiel ausfüllte.

Die Preisträger

Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach       -  Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach
Foto: Klaus Werner | Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach

Gabriele Brunsch – Papiertheater Kitzingen: Seit ihrer Jugend schreibt die gebürtige Kärntnerin Gedichte und Prosa und ist eine begabte Malerin. 1998 entdeckte sie die Kunstform des Papiertheaters für sich und gründete 2003 in Kitzingen das überregional bekannte Papiertheater , wofür sie mittlerweile 24 Stücke geschrieben und inszeniert hat. Das Papiertheater ist eine Tischbühne in der Größe eines TV-Gerätes. Mit viel Liebe zum Detail stellt Gabriele Brunsch Kulisse und Figuren selbst her und haucht ihnen mit ihren Texten Leben ein. Damit möchte sie vor allem die jüngere Generation für das Theater begeistern und von daher sind Kooperationen mit Schulen oder Auftritte in der Region ein großer Teil ihres Engagements.

Theatergruppe Duttenbrunn

Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach       -  Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach
Foto: Klaus Werner | Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach

Bereits seit 1985 existiert die Theatergruppe Duttenbrunn als Teil des örtlichen Tennisclubs und ist im Landkreis Main-Spessart nicht nur eine Bereicherung des kulturellen Lebens, sondern eine Institution. Alle zwei Jahre wird ein neues Stück einstudiert, das bis zu 20mal aufgeführt wird – und dies jedes Mal ausverkauft. Ging es anfangs um die finanzielle Unterstützung beim Bau von Tennisplätzen, so gehen mittlerweile ein Großteil der Einnahmen an soziale Projekte, z. B. für benachteiligte Jugendliche oder für Erdbebenopfer in Haiti. Prägend für die Truppe ist, dass die Stücke in fränkischer Mundart gespielt werden und dass die Aufführungen von einem Musiker-Trio mit selbstkomponierten und -getexteten Liedern begleitet wird.

Herbert Holzheimer

Der in Langenleiten/Rhön geborene Bildhauer Herbert Holzheimer wurde einerseits für seine künstlerische Laufbahn gewürdigt, andererseits für sein ehrenamtliches Engagement in der Heimat- und Brauchtumspflege sowie der Volkskunde.

Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach       -  Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach
Foto: Klaus Werner | Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach

Als „kulturelle Prägekraft im Landkreis Rhön-Grabfeld“ gründet er auf einer Ausbildung zum Holzbildhauer an der Holzschnittschule Bischofsheim, auf einer Meisterprüfung in München und einem Studium an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg. Holz, Stein oder Bronze sind die Materialien seiner künstlerischen Arbeit, die sowohl bäuerliche Rhöner Motive darstellen wie auch figürliche und abstrakte Plastiken.

Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU)

Die VKU ist ein Zusammenschluss von bildenden Künstlern und Architekten und wurde bereits 1946 gegründet. Als gemeinnütziger Verein vertritt die VKU die beruflichen und künstlerischen Interessen seiner rund 200 aktiven Mitglieder und bildet damit ein kreatives, weit verzweigtes Netzwerk in der Region. Zentraler Ausstellungsraum und Anlaufpunkt ist das Spitäle, eine ehemalige Würzburger Kirche, diese präsentiert sich heute als „Kulturraum“. Mit monatlich wechselnden Kunstausstellung, Konzertabenden, Tanz-Projekten, Filmreihen, Vorträgen und Lesungen lockt das „Spitäle“ rund 25.000 Gäste zu den Veranstaltungen. Stellvertretend für den Vorsitzenden Andi Schmitt nahm Dr. Harald Knobling die Auszeichnung entgegen.

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Foto: Klaus Werner | Kulturempfang des Bezirks Unterfranken auf Schloss Aschach

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