
Kristina Kirchner ist 34 Jahre jung, hat einen Master in „Organisationskulturen und Wissenstransfer“ und veröffentlicht in diesen Tagen ihr erstes Buch . „Zwischen den Welten“ ist ein Fantasyroman über eine verborgene Welt, den Mut, neue Wege zu gehen, und aus Liebe über sich selbst hinauszuwachsen. In einem Interview gestattet die Jungautorin, die aus Euerdorf stammt, einen Einblick in ihr Privatleben, ihre Motivation dieses Buch zu schreiben und auch in ihr Erstlingswerk.
Sie sind nicht nur Autorin, sondern stehen auch mit beiden Beinen mitten im Leben. Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?
Kristina Kirchner: Nach Abschluss meines Masters bin ich 2015 ins Recruiting eingestiegen, weil ich gerne Menschen und ihre Fähigkeiten erkenne und dann zu passenden Teams zusammenbringe, damit sie im Idealfall gemeinsam großes bewegen können. Zwischendurch habe ich einen wundervollen, dreijährigen Abstecher ins Coaching gemacht und eine Yogalehrer-Ausbildung.
Wann haben Sie gespürt, dass Sie etwas schreiben möchten? Wann haben Sie damit begonnen und was war Ihre Motivation?
Der erste Entwurf „Telos“ entstand bereits während der 11. Klasse im Gymnasium Bad Kissingen, als ich unstrukturiert meine Gedanken aufschrieb. Diese verdichteten sich dann zu einer Gesellschaft, in der Individuen ihre Talente entwickeln, dabei fragen „Was kann ich noch einbringen?“ statt „Was kann ich noch rausholen?“ und respektvoll, liebevoll mit ihrer Umwelt umgehen.
Ich habe mir eine Welt geschaffen, mit der ich mich verbunden fühlte. Eine Gesellschaft, in der man nicht seltsam beäugt wird, wenn man Brokkoli zum Frühstück isst, in der Mittagspause in eine rohe Fenchelknolle beißt, in der Sein über Schein steht und in der „Wir“ größer geschrieben wird als „ich“. Diese ersten zur Schulzeit entstandenen 60 Seiten verschwanden in der Schublade und blieben dort viele Jahre während Studium und Berufseinstieg, ließen mich aber nie ganz los.
Welchen Auslöser gab es, das Buch erneut in Angriff zu nehmen und diesmal fertigzustellen?
Als Recruiterin bei einem Bekleidungshersteller hat es mich in einer Kündigungswelle 2019 erwischt und zusätzlich war gerade meine Beziehung in die Brüche gegangen. Was sich zuerst dunkel und begraben anfühlte, war rückblickend frisch gesät. In meiner dreimonatigen Freistellung nahm ich die Romanidee, die immer in mir geschwelt hatte, wieder auf. Dieses Mal gab ich mir das Commitment, mein Herzensprojekt an allererste Stelle zu setzen und bis zur Veröffentlichung durchzuziehen.
Welche Herausforderungen galt es beim Schreiben zu bewältigen?
Als ich begann, dachte ich, es würde schneller gehen. Ich hatte keine Ahnung vom Plotten, Dramaturgie und allem, was dazugehört. All das galt es zu lernen, damit ich das, was aus mir raus wollte, in eine schöne und hoffentlich unterhaltsame Form gießen konnte. Beim Schreiben entstehen die Szenen nicht in einer geordneten Reihenfolge. Ich lernte, mich in „kreativer Chaotic“ zu entspannen und meinen intuitiven Impulsen zu vertrauen, obwohl ich nicht immer direkt wusste, wohin sie mich letztendlich führen würden.
Immer wieder aufs Neue hieß es, Blockaden durch meinen perfektionistischen Anspruch zu überwinden und dranzubleiben, ohne dabei zu viel Druck auszuüben. Ich weiß nicht, wie häufig ich gesagt habe, dass das nun die letzte Überarbeitung ist und alles fast neu entworfen habe.
Ein Todesfall 2021 hat sehr viel Trauer aufgewirbelt und mich taub gemacht, wodurch ich eine Weile gar nicht schreiben konnte. Auch das professionelle Lektorat und die Formatierung haben nochmal deutlich mehr Abende, Wochenenden und Urlaube in Anspruch genommen als gedacht und meine Geduld gleichermaßen strapaziert wie gefördert. Um mich bei Agenturen zu bewerben, hat sie allerdings nicht mehr gereicht, weshalb ich mich zu Selfpublishing bei Amazon entschieden habe.
Wie fühlt es sich an, das fertige Ergebnis in den Händen zu halten?
Fantastisch! Im Laufe der Jahre habe ich alle diese Hindernisse in meinem ganz eigenen Tempo angenommen, überwunden und bin mit ihnen gewachsen. Heute bin ich dankbar und stolz - dankbar für diese Reise voller Entwicklung und stolz, dass ich mein Commitment mir gegenüber eingehalten habe und mit 33 Jahren mein erstes Buch fertig hatte.
Woher nehmen Sie die Ideen zum Schreiben? Was inspiriert Sie besonders?
Ich schreibe, was ich fühle. Deshalb gibt es einige Parallelen zu mir. Ansonsten lasse ich mich von Orten, Gesprächen und Begegnungen oder Beobachtungen in Coachings, Freunde und Familie inspirieren. Tolle Ideen habe ich auch bei Spaziergängen oder in der Sauna. Sehr geholfen hat mir die Erlaubnis, dass es nicht perfekt sein muss, solange es echt ist und aus dem Herzen kommt.
Welche Pläne haben Sie für künftige Bücher ? Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus?
In meinem Kopf ist es ein Dreiteiler – im zweiten Band geht es unter anderem um Verlust und Trauer , um Verbundenheit in Gemeinschaft ebenso wie in natürlichen Rhythmen und die eigene Schöpferkraft, sich wie ein Phönix aus seiner Asche zu erheben.
Da ich meiner Kreativität, Yoga und Atemarbeit mehr Raum geben möchte, habe ich meine Kündigung eingereicht und wage damit den Sprung ins Unbekannte. Mein Dasein möchte ich dem gleichen Ziel widmen wie mein Werk: Inspiration, sich und seine individuellen Stärken sehen, mit Gleichgesinnten zusammenzufinden und so gemeinsam mehr Frieden und Verbundenheit für die Welt kreieren. Außerdem möchte ich ermutigen, an sich zu glauben und mit Hingabe dem eigenen Herzen zu folgen.
Zum Inhalt des Buches:
Zum Buch : „Zwischen den Welten“ ist ein Roman über Verbundenheit und eine junge Frau, die mutig ihre eigenen Grenzen überschreitet, um das Unmögliche zu erreichen.
Tagsüber führt Ava ein ganz normales Leben, nachts wandelt sie in anderen Zeiten und Welten. Als sie einem mysteriösen Fremden begegnet, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben für immer verändern wird.
In der Hoffnung, ihre Herkunft zu verstehen, begibt sich Ava auf unbekannte Pfade - in einer verborgenen Welt zwischen Traum und Wirklichkeit, die ihr fremd ist und gleichzeitig vertraut. Doch eine Gefahr erhebt sich, die beide Welten bedroht.
Um das dunkle Schicksal abzuwenden, muss sich Ava ihren eigenen Schatten stellen und über sich selbst hinauswachsen - mehr noch: sogar Naturgesetze überwinden. Dabei ist sie nicht allein. Bei ihrem gefährlichen Abenteuer begleiten sie neue und verlorene Freunde. Gemeinsam vereinen sie ihre Stärken und erzeugen Magie.
Hier kann man das Buch bestellen:
„Zwischen den Welten“ gibt es als e-Book und als Taschenbuch www.amazon.de/dp/B0CK8VH61N
Instagram: @kristinakirchner_author
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