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Euerdorf
Kristalle aus Eierschalen und Essig
Nathalie Bauer aus Euerdorf hat den "Superpreis" an das Jack-Steinberger-Gymnasium geholt. Die Schülerin nahm mit großen Erfolg am Landeswettbewerb "Experimente antworten" teil.
Bei den Experimenten musste immer die Vorgehensweise beschrieben werden. Hier bringt Nathalie Klebestreifen auf einem Objektträger an, um damit später verschiedenfarbige Lichteffekte mithilfe eines selbst gebauten Filters zu erzeugen. Foto: Doris Bauer       -  Bei den Experimenten musste immer die Vorgehensweise beschrieben werden. Hier bringt Nathalie Klebestreifen auf einem Objektträger an, um damit später verschiedenfarbige Lichteffekte mithilfe eines selbst gebauten Filters zu erzeugen. Foto: Doris Bauer
| Bei den Experimenten musste immer die Vorgehensweise beschrieben werden. Hier bringt Nathalie Klebestreifen auf einem Objektträger an, um damit später verschiedenfarbige Lichteffekte mithilfe eines selbst gebauten ...
Doris Bauer
 |  aktualisiert: 18.08.2022 00:20 Uhr

Aus den Händen von Ministerialdirigent Adolf Präbst, Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, durfte Nathalie Bauer aus Euerdorf den "Superpreis" in Empfang nehmen. Die Schülerin des Jack-Steinberger-Gymnasiums hatte erfolgreich an einem landesweiten Wettbewerb teilgenommen und wurde zur Verleihung zu einer Feierstunde in den Ehrensaal des Deutschen Museums in München eingeladen.

Der naturwissenschaftliche Wettbewerb " Experimente antworten" richtete sich an die Jahrgangsstufen 5 bis 10 aller bayerischen Gymnasien . Von einer mehrköpfigen Jury des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung wurden drei über das Schuljahr ausgeschriebene Arbeiten bewertet. Dabei forderten die naturwissenschaftlichen Aufgaben nicht nur Geschick und Beobachtungsgabe, auch die richtige Aufzeichnung der Ergebnisse, die sich teilweise über mehrere Wochen hinzogen, wurde bewertet. Wer alle drei Aufgabenblöcke mit "großem Erfolg" bestand, hatte sich für den "Superpreis" qualifiziert. Über 50 Schüler erhielten diese Auszeichnung.

Für diesen besonderen Tag hatte Nathalie Bauer extra schulfrei bekommen, um nach München reisen zu können. Nach der Begrüßung durch die Museumsleitung, Dr. Ulrich Kernbach sowie Ministerialrat Dieter Götzl, Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, hielt Ministerialdirigent Adolf Präbst die Laudatio und überreichte die Preise. Er freute sich besonders über die Motivation der Schüler, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, bei dem Fachkompetenz gefragt war. Über 4000 Arbeiten mussten dazu begutachtet werden.

"Die diesjährigen Experimente waren vielseitig und total interessant", sagt Nathalie. So war in der ersten Runde des Wettbewerbs die Herstellung eines Tintenkillers gefragt, der an verschieden farbigen Tinten ausgetestet werden sollte. "Wer hätte gedacht, dass in Oma's Knödelhilfe der gleiche Wirkstoff wie in Tintenkillern ist?" Außerdem wurden "Zaubermalfarben" näher untersucht, Zaubertinten hergestellt und dazu eine Phantasiegeschichte geschrieben. Über 2000 Schüler nahmen an dieser ersten Runde teil.

Die Aufgaben aus der zweiten Runde drehten sich um Glucose-Nachweis in verschiedenen Lebensmitteln. Außerdem wurde die hemmende Wirkung von Kupfersulfat getestet und Beispiele für die Verwendung in der Praxis abgefragt. "Das war schon komisch, herauszufinden, dass Kupfersulfat in Nahrungsergänzungsmitteln genauso wie zur Algenentfernung in Schwimmbädern oder in der Tiermedizin verwendet wird", erzählt Nathalie. Außerdem sollten mit Lebensmitteln Kristalle gezüchtet und anhand eines Teilchenmodells erklärt werden. "Das war gar nicht so einfach und teilweise demotivierend. Ein Versuch mit Zucker hat überhaupt nicht funktioniert. Zwei Wochen lang hat sich da nichts getan und der Abgabetermin rückte immer näher. Dafür habe ich einen Versuch mit Eierschalen und Essig angesetzt. Das ging superschnell und lieferte einzigartige Kristalle . Ich war total verblüfft."

"Die Aufgaben der letzten Runde waren am schwierigsten, denn ich hatte noch keinen Physikunterricht in der Schule. Die Ergebnisse musste ich mir mühsam erarbeiten und habe dazu viel im Internet recherchiert. Ich musste selbst einen Polarisationsfilter herstellen. Mittels des Filters sollte auch herausgefunden werden, wie Spiegelungen auf Wasseroberflächen vermieden werden, wenn man beispielsweise Bilder von Tieren im Wasser macht. Aber es hat funktioniert. Auch diese Lösungen waren alle richtig", sagt die Schülerin, die inzwischen in der 7. Klasse ist.

Mit ihr freut sich auch Oberstudiendirektor Markus Arneth, der Schulleiter des Jack-Steinberger-Gymnasiums in Bad Kissingen: "Obwohl in jedem Schuljahr viele Schüler des JSG am Landeswettbewerb teilnehmen, schaffen nur wenige alle drei Runden mit dem Prädikat 'mit großem Erfolg'. Deshalb sind wir sehr stolz auf Nathalie und ihre Leistungen und hoffen, dass durch so einen Erfolg auch andere Schüler zum Experimentieren motiviert werden."

 
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