Wer Verkehrswacht hört weiß, dass es sich um eine gemeinnützige Organisation handelt, die sich der Verkehrssicherheit aller Personengruppen im Straßenverkehr ehrenamtlich mit ganzer Kraft widmet. Besonders den Schwächsten im Straßenverkehr sowie den Senioren lässt sie sein besonderes Augenmerk zukommen.
Dafür hat die Kreisverkehrswacht Bad Kissingen e.V. vor zwei Jahren sogar den „Deutschen Verkehrssicherheitspreis“ erhalten, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisverkehrswacht. Sie bietet Senioren-Fahrstunden, Einparkkurse, Vorträge zur Verkehrssicherheit, Pedelec-Kurse und für Rollator-Fahrende Rollatoren-Kurse und Veranstaltungen an.
Ständig Unsicherheit
Ganz neu im Programm bietet die Verkehrswacht nun ein Rollatoren-Intensivtraining an. Wer in unserem Landkreis und in der Stadt unterwegs ist, sieht immer wieder Seniorinnen und Senioren, welche einen Rollator benutzen und sich damit leider durch mangelnde Unterweisung und Kenntnis häufig schwertun und oft in auffälliger Not sind, heißt es weiter.
Die Benutzung eines Rollators ist sehr sinnvoll, denn mit zunehmenden Alter kommt es leider zu einer Reihe von Mobilitätseinschränkungen und eingeschränktem Sozialkontakten. Senioren möchten aber weiter Kontakte pflegen, allein Besorgungen erledigen sowie dazu selbstständig und aktiv am Leben teilnehmen.
Sie leben aber durch die mangelnde Kenntnis der Rollator-Funktionen mit der ständigen Unsicherheit, nur ja nicht zu verunfallen, so Edgar Kast , Seniorenbeauftragter der Kreisverkehrswacht, der die Kurse leitet.
Gehhilfe mit Rädern
Viele fragen sich auch, wo sie die Fahrbahn sicher überqueren können und sich keine gefährlichen Situationen mit Fahrzeugen sowie Bordsteinen, Stufen oder Unebenheiten ergeben.
Einen Rollator zu erwerben ist auch kein großes Problem, denn unsere Hausärzte haben bei beschwerlichem Gehen, Gleichgewichtsstörungen, Gangunsicherheit oder fehlende Ausdauer, dafür großes Verständnis, heißt es weiter.
Ein Rollator ist eine Gehhilfe mit rollenden Rädern und kommt im gewissen Sinne einem Fahrzeug gleich. Damit die Betroffenen aber im Straßenverkehr , auf den Gehwegen, im Park oder auf den Plätzen sicher unterwegs sein können, sollten wichtige grundlegenden Hinweise berücksichtigt werden.
Umgang mit Rollator muss gelernt und geübt werden
Durch das Alter bedingt, sind solche neuen Gehhilfen gewöhnungsbedürftig und der sichere Umgang mit dem neuen Begleiter muss gelernt und sollte dringend angepasst eingeübt werden, meint Kast.
Angefangen mit der richtigen Auswahl des Rollators , den individuellen Einstellungen der Handgriffe, dem passenden Zubehör bis hin zum sicheren Umgang. Dazu kommen noch die gegebenen technischen Ausrüstungen mit den zwei Bremssystemen und dem platzsparenden Zusammenklappen.
Im öffentlichen Raum kommen weitere erhebliche Anforderungen dazu wie hohe Bordsteine, Unebenheiten, das Überqueren der Fahrbahn, der Einstieg in den Bus oder das Manövrieren zwischen parkenden Autos.
Körperliche Einschränkungen
Der innerörtliche Straßenverkehr ist oft hektisch und unübersichtlich. Viele Menschen sind zu Fuß, mit dem Rad, dem Pkw oder anderen Fahrzeugen unterwegs. Hinzu kommen parkende Fahrzeuge am Straßenrand oder Gehweg, Mülltonen auf schmalen Gehwegen und Hofein- und -ausfahrten, die den vermeintlich sicheren Gehsteig kreuzen.
Für Menschen, die aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr ganz so schnell zu Fuß unterwegs sind, können diese Bedingungen ganz besondere und schwierige Herausforderungen darstellen, heißt es weiter.
Neues Intensivtraining
Die Kreisverkehrswacht Bad Kissingen e.V. als Schutzpatron vieler Verkehrssicherheitsprogramme erweitert ihr Rollatoren-Programm. Bisher fanden seit 2007 Rollatoren-Aufklärungsveranstaltungen in Seniorenheimen , bei Vereinen oder bei Organisationen statt, bei denen auf eine theoretische Unterrichtung mit Tipps und Hinweise, die Einübung von Verhalten auf einem Hindernis-Parcours folgte. Auf Wunsch wurden auch besondere Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Benutzen von Omnibussen durchgeführt.
Bei diesen Veranstaltungen mit bis zu 25 Personen konnte bisher naturgemäß nicht auf alle einzelne Rollatoren-Probleme und mannigfaltigen Schwierigkeiten individuell eingegangen werden.
Mit dem neuen „Rollator-Intensivtraining“ sollen die Betroffenen eine assistierte Unterweisung erhalten, bei der auf die jeweiligen Einzelprobleme im persönlichen Bereich und im Nutzungsrahmen und Nutzungsraum eines Rollators hingewiesen wird.
Einzelunterweisung
Durch die personalisierte Einzelunterweisung kann auf Stärken und Schwächen zielbewusst eingegangen, Ängstlichkeit genommen und die Freude an der Bewegung zurückgegeben werden. Wer sich mit der Handhabung eines Rollators gut auskennt, kann sich auch leichter auf die Gegebenheiten des Weges konzentrieren.
Schwerpunkte des assistierten Rollator-Intensivtrainings werden sein:
1. Persönliche Unterweisung,
2. Überprüfung des Rollators , Einstellung auf Benutzer, Schuhwerk,
3. Spezielle Übungen mit Hindernis-Bewältigung sowie
4. individuelle Tipps und Hinweise
5. Überreichen einer Teilnehmer-Urkunde
Wer dem Risiko eines Sturzes aktiv vorbeugen will und sich für ein altersgerechtes Training entscheidet, der kann viele Gefahren deutlich reduzieren und sich wieder sicher fühlen, so Kast
Die Unterweisung wird Edgar Kast durchgeführt. Er ist ausgebildeter und zertifizierter „Rollator-Kursleiter“ und seit vielen Jahren im Seniorenbereich bei zahlreichen Sicherheitsveranstaltungen unterwegs.
Anmeldung und Ort
Für die Veranstaltungen hat Physiotherapeut und Naturmediziner Günter Kränzlein, Physiotherapie-Praxis Kränzlein, Badgasse 3, Bad Kissingen , seine Räume kostenlos zur Verfügung gestellt. Ein Aufzug in die Praxisräume ist vorhanden. Pro Veranstaltung können höchstens sechs bis acht Personen teilnehmen.
Anmeldung bei Edgar Kast , Kreisverkehrswacht Bad Kissingen , Tel. 0971/5846 oder E-Mail: ekast@verkehrswacht-badkissingen.de. Die Interessenten werden telefonisch informiert und der Kurstermin bekannt gegeben.
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